
Foto: Achim Pohl |
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Reisenotiz
Das Volk der Kuna: pragmatische Indigene
Das Volk der Kuna lebt auf einer Inselkette vor der Küste Panamas. Auch wenn die Kuna in modernen Städten unterwegs sind, tragen sie fast immer ihre traditionelle Kleidung.
Dazu gehören bei den Frauen Stulpen aus bunten Perlenketten für Arme und Beine, ein goldener Nasenring, ein rotes Kopftuch und die „Mola“, ein aufwendig von Hand gesticktes Oberteil. Briseida Iglesias (im Foto rechts) kleidet sich natürlich ebenso. Sie ist eine „Nele“, eine Heilerin und Gelehrte, die die uralten Rituale praktizieren darf. Und sie führt die Kinder in die Geschichten und die Kosmologie der Kuna ein, die nur mündlich weitergegeben werden. Gleichzeitig ist sie Lektorin in der Messe. Für sie ist das kein Widerspruch: „Die Bibel und die Erzählungen meines Volkes sind beides das Wort Gottes“, ist sie sich sicher. Die Dörfer der Kuna sind weitgehend autonom. Sie entscheiden selbst über ihre Belange, Alkoholkonsum etwa ist verboten. Auch Touristen sind nicht erwünscht. Manche Kuna arbeiten zwar in der Tourismus-Industrie, aber exotische Fotomotive wollen sie nicht sein.
Text: Achim Pohl
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