Foto: Voices of Faith |
|
Stimmen für Gleichberechtigung
Im Vorfeld der Amazonassynode hat die internationale Initiative „Voices of Faith“ (Stimmen des Glaubens) mit der Forderung nach Stimmrecht für Ordensfrauen bei der Synode weltweit für Aufsehen gesorgt. Nachdem bei den Bischofstreffen 2015 und 2018 im Vatikan auch Ordensleute, die Nichtpriester waren, abstimmen durften, sollten bei der Amazonassynode Ordensfrauen das gleiche Recht haben, forderte „Voices of Faith“.
Doch unter den 185 stimmberechtigten Mitgliedern bei der Synode für Amazonien gab es bis zum Schluss keine Frau. „Was unterscheidet kirchenrechtlich einen Ordensbruder von einer Ordensschwester?“, fragt die Priorin des Schweizer Benediktinerinnenklosters Fahr, Irene Gassmann. „Da geht es nur um das biologische Geschlecht.“ Und die in Peru lehrende Missionsärztliche Schwester Birgit Weiler betont, dass auch etliche Bischöfe, um der Glaubwürdigkeit der Kirche willen, mehr Frauen in Entscheidungspositionen forderten. Schon jetzt werde nicht nur in Amazonien die Hauptlast der pastoralen Arbeit von Frauen geleistet. Daher seien sie auch bei Entscheidungen einzubeziehen.
Die von der Liechtensteiner Anwältin Chantal Götz im Jahr 2014 gegründete Initiative versteht sich als Netzwerk für Menschen, die sich für Gleichberechtigung in der katholischen Kirche engagieren. Ziel bis 2030 ist es, dass 30 Prozent der Führungspositionen der Kirche auf globaler Ebene für Frauen zugänglich sind und auch von ihnen ausgeübt werden. Außerdem fordert die Initiative transparente Prozesse für die Einstellung von Führungspersönlichkeiten im Vatikan. „Wir glauben, dass die Kirche einen universellen Mentalitätswandel braucht“, sagt Zuzanna Flisowska von „Voices of Faith“. Im Fokus stehe dabei die kirchliche Hierarchie und ihre Reaktion auf eine sich verändernde Welt. Zu allen Veranstaltungen lädt die Initiative Vertreter des Vatikans ein. An der Online-Kampagne „overcomingsilence“ können sich Einzelpersonen beteiligen.
Infos: www.voicesoffaith.org und www.overcomingsilence.com.
Eva-Maria Werner
Zurück zur Nachrichtenübersicht |