ima­ge­Bro­ker/ Ala­my Stock Pho­to/
Klaus-Wer­ner Fried­rich

Säb­el­ras­seln im Hi­ma­la­ya

Seit­dem An­fang Au­gust die in­di­sche Re­gie­rung der von ihr kon­trol­lier­ten Ka­sch­mir-Re­gi­on den Son­der­sta­tus entzo­gen hat, spitzt sich die Si­tua­ti­on zwi­schen den Erz­fein­den In­di­en und Pa­kis­tan zu. Die bei­den Atom­mäch­te ha­ben be­reits zwei Krie­ge um das Hi­ma­la­ya-Tal ge­führt. Und auch Chi­na mischt in dem jahr­zehn­teal­ten Kon­f­likt mit.
Auf Emp­feh­lung der Re­gie­rung des hin­du-na­tio­na­lis­ti­schen Pre­miers Na­ren­d­ra Mo­di hob der Prä­si­dent den Son­der­sta­tus des mehr­heit­lich mus­li­mi­schen Ge­biets Jam­mu und Ka­sch­mir auf, al­so für den öst­li­chen Teil des ehe­ma­li­gen Fürs­ten­tums Ka­sch­mir, den In­di­en be­herrscht. Da­mit wird J&K, wie die In­der das Ter­ri­to­ri­um auch nen­nen, di­rekt der Bun­des­re­gie­rung in Neu De­lhi un­ter­s­tellt. Der in­di­sche Teil Ka­sch­mirs ver­liert da­mit die weit­ge­hen­den Au­to­no­mie­rech­te mit ei­ge­ner Ver­fas­sung und Re­gio­nal­re­gie­rung, die ihm ei­ne ähn­li­che Stel­lung wie in­di­schen Bun­des­staa­ten ver­lie­hen hat­ten.

Schon die­ser Grad von Ei­gen­stän­dig­keit hat­te vie­len Ka­sch­mi­ris nicht ge­reicht. Nun ver­lie­ren sie auch noch die­se Rech­te. Mo­di schick­te zu­dem mehr als 40000 wei­te­re Sol­da­ten nach Ka­sch­mir, das schon vor­her als die am höchs­ten mi­li­ta­ri­sier­te Re­gi­on der Welt galt. Au­ßer­dem wur­de ei­ne Aus­gangs­sper­re ver­hängt, und es wur­den sämt­li­che Lei­tun­gen ge­kappt, so- dass Han­dy­netz, In­ter­net, Fern­se­hen und Ra­dio nicht mehr funk­tio­nie­ren.

Der Kon­f­likt um Ka­sch­mir ist auf die Tei­lung Bri­tisch-In­di­ens 1947 zu­rück­zu­füh­ren. Im Be­schluss zur Un­ab­hän­gig­keit Bri­tisch-In­di­ens ließ Großbri­tan­ni­en die Ka­sch­mir-Fra­ge of­fen: Ka­sch­mir soll­te selbst über die An­g­lie­de­rung an In­di­en oder Pa­kis­tan ent­schei­den und ent­schied sich für In­di­en. Es kam zum Krieg zwi­schen In­di­en und Pa­kis­tan, an des­sen En­de die Tei­lung Ka­sch­mirs in ei­nen von In­di­en ver­wal­te­ten und ei­nen von Pa­kis­tan ver­wal­te­ten Teil stand. Doch bis heu­te er­kennt kei­ner der bei­den Staa­ten die Gren­ze an. Aber nicht nur In­di­en und Pa­kis­tan ha­ben ein In­ter­es­se an Ka­sch­mir, son­dern auch Chi­na. Der Ka­sch­mir-Kon­f­likt hat bis­her min­des­tens 50 000 Men­schen das Le­ben ge­kos­tet.

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