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Als Hexe verfolgtIn der ganzen Welt werden noch immer Frauen der Hexerei bezichtigt. Nach Angaben von Unicef nehmen die Anklagen wegen Hexerei und die Verfolgung von Frauen weltweit zu: Zehntausende werden ermordet, misshandelt und verfolgt. In den Dörfern Gnani und Nabuli im Norden von Ghana haben einige dieser Frauen Zuflucht gefunden – und sind doch Gefangene. |
Text und Fotos: Asa Sjöström
„Manchmal weine ich in der Schule. Die anderen Kinder wollen nicht neben mir sitzen“, erzählt Cecilia N-yeba Mborti. „Sie gehen lieber weite Umwege, wenn sie mich sehen, weil sie glauben, dass ich eine Hexe bin.“ Wenn das junge Mädchen etwas berührt, zum Beispiel einen Tisch, glauben die anderen Kinder, dass Cecilias böse Geister von dem Tisch Besitz ergriffen hätten. Sie wollen ihn dann nicht mehr anfassen. Cecilia ist vor sieben Jahren mit ihrer Familie nach Gnani gekommen. Dort, im Flüchtlingslager, finden Frauen, aber auch Männer, und ihre Familien Zuflucht, wenn sie in ihren Heimatdörfern der Hexerei bezichtigt werden. In Gnani können sie beschützt werden.
„Mein Papa wurde in dem Dorf, aus dem ich komme, beschuldigt, mehrere Menschen getötet zu haben. Er wurde misshandelt, beschossen und mit dem Tod bedroht“, berichtet Cecilia. Die ganze Familie floh nach Gnani, doch drei Jahre später starb Cecilias Vater an den Folgen der Misshandlungen. Ihre Familie kann das so genannte „Hexencamp“ dennoch nicht verlassen. „Wir trauen uns hier nicht weg. Wir haben Drohungen aus unserem Dorf erhalten“, sagt das Mädchen. „Die Menschen glauben, dass die magischen Kräfte von ihm auf uns und von uns auf andere übergegangen sind. Wir sind dazu verdammt, den Rest unseres Lebens hier zu verbringen.“
Gnani ist ein kleines Dorf im Norden von Ghana. Es gibt eine Schule und ein kleines Gesundheitszentrum. Lehmhütten mit Grasdächern. Kein Strom und kein Wasser. Das Dorf sieht wie aus alle gewöhnlichen Dörfer in Nordghana. Doch hier im Lager für Menschen, die der Hexerei beschuldigt wurden, leben alte Menschen und Familien, die aus ihrer Heimat fliehen mussten und hierher gezwungen worden sind, um ihr Leben zu retten. Es sind ungefähr 200 Frauen und mindestens genauso viele Kinder.
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