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Un­ter­wegs in ... Sam­bia und Mala­wi

kon­ti­nen­te-Re­dakteu­rin Chris­ti­na Brun­ner ist mit Fo­to­gra­fin Ben­te Sta­chows­ke in Sam­bia und Mala­wi un­ter­wegs. Hier be­rich­tet sie von Er­leb­nis­sen, Ein­drü­cken und Be­geg­nun­gen wäh­rend ih­rer Rei­se.

Bente Stachowske

Ein Shop­ping-Cen­ter in Lus­a­ka.

Tag 1

Flucht vor dem He­xen­fluch

Schon am An­kunfts­tag weiß ich nicht mehr, ob wir wir­k­lich in ei­ner Welt le­ben. Lus­a­ka, Sam­bias Haupt­stadt, emp­fängt uns als ei­ne mo­der­ne Stadt mit schi­cken Au­tos und ele­gan­ten Shop­ping-Cen­tern - so wie sie auch in Ka­li­for­ni­en ste­hen könn­ten. Dann das ers­te In­ter­view mit Pa­ter Bern­hard Udel­ho­ven, Afri­ka­mis­sio­nar aus Bit­burg, der seit vie­len Jah­ren mit Sa­ta­nis­mus und He­xe­rei um­geht. Er er­zählt von zer­stör­ten Be­zie­hun­gen, von der Angst der Men­schen - man­che ge­ben den Job auf, zie­hen weg we­gen des Fluchs der He­xe. „Das ein­zi­ge, was vi­el­leicht hilft und heilt,“ sagt Pa­ter Udel­ho­ven, „ist bei­de zu­sam­men­zu­brin­gen - die He­xe und die Be­hex­te. Und das ist zu­g­leich das Schwers­te.“

Bente Stachowske

Vie­le der nicht ver­kauf­ten Le­bens­mit­tel müs­sen weg­ge­wor­fen wer­den.

Tag 2

Auf dem Markt

Drei Kwacha, et­wa zehn Cent, kos­ten sechs To­ma­ten auf dem Markt von Lus­a­ka. Je­den Mor­gem um 00:30 Uhr kom­men die Bau­ern von weit her und brin­gen ih­re Ern­te. Frau­en kau­fen sie auf ei­ge­ne Rech­nung wei­ter. Die Son­ne ist ex­t­rem, der Ver­di­enst ge­ring und abends ha­ben sie oft kaum et­was ver­kauft und müs­sen al­les weg­wer­fen. Gleich­zei­tig wer­den enor­me Men­gen Ge­mü­se und Ei­er bil­lig aus Süd­a­fri­ka ein­ge­führt. Das ist wir­lich ei­ne Wirt­schaft, die tö­tet, wie der Papst sagt ...
Üb­ri­gens: Der Markt wird von der Ca­tho­lic Wo­men Lea­gue or­ga­ni­siert. Je­der, der dort Ge­schäf­te ma­chen will, zahlt ei­nen klei­nen Be­trag, oft nur ein Kwacha. Da­von un­ter­stüt­zen die Frau­en die zahl­lo­sen Wai­sen im Land.

Bente Stachowske

Der Kli­ma­wan­del wird auf Bau­er Hum­phrys Fel­dern sicht­bar.

Tag 3

Nach­hal­ti­ge Land­wirt­schaft auf­bau­en

Der Far­mer Hum­ph­rey er­fährt den Kli­ma­wan­del ganz kon­k­ret auf sei­nen Fel­dern: „Auf den Re­gen kann man sich nicht mehr ver­las­sen.“
Sei­ne Erd­nusspflan­zen sind ver­dorrt, nun setzt er auf hit­ze­re­sis­ten­tes Ge­mü­se wie Kas­sa­va. Pa­ter Ba­bai­ne von den Afri­ka­mis­sio­na­ren un­ter­stützt ihn da­bei, ei­ne nach­hal­ti­ge Land­wirt­schaft auf­zu­bau­en. „So vie­le jun­ge Leu­te ge­hen weg, su­chen Ar­beit in Eu­ro­pa oder den Emi­ra­ten. Da­bei gä­be es hier so viel zu tun!“, sagt der Bau­er.

Bente Stachowske

Auf der Über­land­stra­ße

Tag 4

Ge­duld ist ge­fragt

Wir ler­nen lang­sam, nicht im­mer zu fra­gen, wie lan­ge es dau­ert, bis wir un­ser Ziel er­reicht ha­ben. Hier „zähl­t“ man in Ki­lo­me­tern. Und da kön­nen fünf Ki­lo­me­ter auch mal ei­ne Stun­de dau­ern, vor al­lem mor­gens in der Stadt. Die Über­land­stra­ße von Kap­stadt nach Kai­ro ist vol­ler mäch­ti­ger, stin­ken­der LKWs, am Stra­ßen­rand ver­sor­gen sich die Fah­rer (ich se­he nur sehr we­ni­ge Fah­re­rin­nen) mit Rei­se­pro­vi­ant: vor al­lem mit Obst und ge­grill­tem Mais. Es gibt aber auch Holz­koh­le, le­ben­de Hüh­ner und kunst­voll ge­f­loch­te­ne Kör­be.

Bente Stachowske

Müll, dar­un­ter auch viel Plas­tik, wird oft ein­fach in den Gar­ten ge­wor­fen.

Tag 5

Das Plas­tik­pro­b­lem

Plas­tik ist hier - ge­nau wie bei uns - ein Rie­sen­pro­b­lem. Vor al­lem auch, weil man das Was­ser aus der Lei­tung nicht trin­ken soll. Es gibt zwar ei­ne Müll­ab­fuhr, aber vie­le wer­fen eben doch al­les hin­ters Haus und ver­b­ren­nen es. Die Sam­bia Wild­li­fe Con­ser­va­ti­on So­cie­ty, ei­ne NGO, in der auch Pa­ter Ba­bai­ne Mit­g­lied ist, star­tet ei­ne Kam­pag­ne ge­gen Plas­tik und will die Re­gie­rung ins Boot ho­len.

Bente Stachowske

Vol­les Got­tes­haus: Gläu­bi­ge fei­ern Pfingst­got­tes­di­enst

Tag 6

Mit Tanz und Ge­sang

Dass Got­tes­di­ens­te in Afri­ka lang dau­ern und oh­ne Ge­sang und Tanz nicht denk­bar sind, ha­be ich schon ge­hört. Aber sie zu er­le­ben, ist fas­zi­nie­rend. Von der Pre­digt ver­ste­hen wir nichts, der Afri­ka­mis­sio­nar, der uns be­g­lei­tet, sagt spä­ter, es sei theo­lo­gisch „dün­n“ ge­we­sen. Bei uns ist es oft sch­lim­mer, fin­de ich: theo­lo­gisch dünn und lang­wei­lig. Wir sind uns ei­nig: Pfings­ten muss man fei­ern, nicht be­sp­re­chen. Und das kön­nen die Ka­tho­li­ken hier!

Bente Stachowkse

Bei der Sei­fen­her­stel­lung

Tag 7

Die Mut­ma­che­rin

Schwes­ter Te­re­za en­ga­giert sich in Mala­wi für HIV po­si­ti­ve Frau­en und Män­ner. Sie baut Grup­pen auf, die sich ge­gen­sei­tig Mut ma­chen. Denn die Be­trof­fe­nen wer­den ex­t­rem dis­kri­mi­niert. Sei­fe her­zu­s­tel­len ist ein Mit­tel, um ge­gen ge­fähr­li­che Kei­me an­zu­ge­hen und sie nicht teu­er kau­fen zu müs­sen. Wir möch­ten hier Ma­te­rial für den mis­sio-Afri­ka­tag sam­meln.

Bente Stachowkse

Ei­ne Ker­ze be­leuch­tet den Haus­gang

Tag 8

Im Ker­zen­schein

Ei­ne ein­zi­ge Ker­ze gibt Licht im Gang un­se­res Hau­ses. Strom­au­fall. Nur ei­ni­ge Tank­s­tel­len ha­ben Ben­zin, weil die Re­gie­rung kei­ne Dol­lars hat, um die Im­por­te zu be­zah­len. Die­ses Land ist so wun­der­sc­hön. Und gleich­zei­tig so ver­armt.

Bente Stachowske

Die Frau­en der Ca­tho­lic Wo­men Lea­gue

Tag 9

Neu­es ler­nen, Kon­tak­te knüp­fen

Heu­te ka­men die Frau­en der Ca­tho­lic Wo­men Lea­gue, um für ih­re Pfar­rei­en neue Pro­dukt­her­stel­lun­gen zu ler­nen, um Kon­tak­te zu knüp­fen - und um zu tan­zen! Vi­el­leicht hält man nur so die lan­gen Re­den aus, in de­nen al­le mög­li­chen Eh­ren­gäs­te be­grüßt wer­den. Und selbst die ge­stan­dends­ten Frau­en knick­sen beim Raus­ge­hen vor den Schwes­tern wie klei­ne Mäd­chen!

Bente Stachowske

Das Fahr­rad ist hier Trans­port­mit­tel für al­les
Mög­li­che.

Tag 10

Schwer be­la­den

Al­le Fahr­rä­der sind hier Las­ten­rä­der. Man kann da­mit Holz­koh­le zum Markt brin­gen, die Frau zum Arzt oder die Zie­ge zum Schlach­ten. Das al­les na­tür­lich oh­ne Mo­tor, oh­ne Helm und meist auch oh­ne Gang­schal­tung.

Bente Stachowske

Ngo­ni-Tän­zer ge­hö­ren zu ei­nem rich­ti­gen Fest ein­fach da­zu.

Tag 11

Gro­ßes Fest in der Schilf-Kir­che

Ngo­ni-Tän­zer be­grü­ß­en uns am Sonn­tag in der klei­nen Kir­che St. Paul in Dzi­ko (Mala­wi). Die Kir­che ist aus Schilf und Gras, die Glo­cke ein Stück Well­b­lech, aber die Ge­mein­de ist so le­ben­dig! Die Tän­zer wer­den üb­ri­gens von al­len mit Be­geis­te­rung emp­fan­gen: Sie ge­hö­ren zu ei­nem rich­ti­gen Fest ein­fach da­zu.

Bente Stachowske

Fran­cis mit sei­ner Groß­mut­ter vor ih­rem Haus

Tag 12

Fran­cis' gro­ße Ver­ant­wor­tung

Schät­zun­gen zu­fol­ge ist in et­wa je­der fünf­ten Fa­mi­lie in Mala­wi ein Kind das Fa­mi­li­en­ober­haupt, das für Gro­ßel­tern oder jün­ge­re Ge­schwis­ter sorgt. Bei den Fran­zis­ka­ne­rin­nen in Ma­di­si tref­fen wir Fran­cis, 14. Er lebt mit sei­ner 72-jäh­ri­gen Groß­mut­ter zu­sam­men und ist froh, dass er durch die Hil­fe der Schwes­tern we­nigs­tens ein Dach über dem Kopf hat, durch das es nicht mehr reg­net.

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www.kapuziner.de

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FMS Sektor Deutschland

Klosterstraße 4
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www.maristen.org

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D-94032 Passau

www.maristenpatres.de

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Postbus 93140
NL-2509 AC Den Haag
www.missio.nl

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Gyllenstormstr. 8
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www.missionare-vom-kostbaren-blut.org

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Linderhofstr.10
D-81377 München
www.missionarinnen-christi.de

Missions-Benediktinerinnen

Missions-Benediktinerinnen
Bahnhofstr. 3
D-82327 Tutzing
www.missions-benediktinerinnen.de

Missions-Dominikanerinnen Schlehdorf

Missions-Dominikanerinnen Schlehdorf
Provinz St. Immaculata
Kirchstr. 9
D-82444 Schlehdorf
www.schlehdorf.org

Missionsärztliche Schwestern

Missionsärztliche Schwestern
Scharnhölzstr. 37
D-46236 Bottrop
www.missionsaerztliche-schwestern.org

Missionsdominikanerinnen Strahlfeld

Missionsdominikanerinnen Strahlfeld
Am Jägerberg 2
D-93426 Roding-Strahlfeld
www.kloster-strahlfeld.de

Missionsschwestern v. d. Unbefleckten Empfängnis der Mutter Gottes

Missionsschwestern v. d. Unbefleckten Empfängnis der Mutter Gottes
Franziskusweg 2
D-48145 Münster

Missionsschwestern vom Hlst. Herzen Jesu

Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen Jesu
Hohe Geest 73
D-48165 Münster-Hiltrup
www.msc-hiltrup.de

Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel

Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel
Friedensplatz 6
D-37308 Heilbad Heiligenstadt
www.smmp.de

Spiritaner

Spiritaner
Missionsgesellschaft vom Heiligen Geist
Missionshaus Knechtsteden
D-41540 Dormagen
www.spiritaner.de


VIDEO
Der Film erzählt von Schwester Marie Catherine im Niger, die zur Versöhnung von Muslimen und Christen im ärmsten Land der Welt beiträgt.

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