Ein Fluss so breit wie ein See: der Brahmaputra. |
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Tag 4
Unterwegs nach Choibari
Heute gehen wir ins Dorf Choibari Dhemaline. Auf dem vierstündigen Weg dorthin überqueren wir eine lange Brücke, unter der der graue, auf den ersten Blick wie ein riesiger See wirkende Fluss Brahmaputra fließt. Als wir bei Teepflückerin Doneswari Kujur ankommen, führt sie uns an kleinen Hütten vorbei in einen weitläufigen Garten voller Bambus und Betelnuss-palmen. Dahinter liegt der private kleine Teegarten des Dorfvorstehers. Vögel zwitschern wild durcheinander, ein dominanter Kuckuck gibt mit seinem penetranten Gesang den Ton vor. Zu Mittag gibt es Reis mit Gemüse, Ei und Fleisch. Wir essen typisch indisch mit den Händen. Alles mit den Fingerspitzen vermengen, zu kleinen Häufchen formen, festdrücken – und mit so wenig Verlust wie möglich in den Mund schieben. Gar nicht so einfach! Am Nachmittag interviewen wir junge Männer, die Teepflücker über Gefahren des Menschenhandels aufklären und sie für ihre Rechte sensibilisieren. Sie führen uns über die Siedlungen der festangestellten Teepflücker und die der Saisonkräfte. Kinder spielen auf den Wegen zwischen den Hütten, kleine Ziegen liegen vor Türeingängen, Hühner laufen über den staubigen Boden. Es ist das Zuhause der Kinder – und hier werden sie bleiben. „Außer wir bekommen einen guten, sicheren Job in der Stadt.“
Meinen Koffer habe ich übrigens seit heute Abend wieder. Zwischenzeitlich hat mir Sister Rose mit leichter, indischer Kleidung ausgeholfen - bequemer als das, was ich gepackt habe! |