Foto: Czernin |
|
Joseph Enkhee Baatar
Premiere in der Mongolei
Joseph Enkhee Baatar ist zum ersten katholischen Priester der Mongolei geweiht worden.
Baatar wählte bei seiner Taufe den heiligen Joseph zum Schutzpatron, nachdem er mit sieben Jahren seinen Vater bei einem Autounfall in Ulan Bator verloren hatte. Gemeinsam mit seiner Schwester Ophelia war der zwölfjährige Enkhee unter den ersten Mongolen, die sich 1999 vom philippinischen Missionar Wenceslao Padilla, dem heutigen Apostolischen Präfekt von Ulan Bator, taufen ließen. Täglich besuchte Joseph Enkhee auf dem Heimweg von der Schule die heilige Messe in der Kapelle, die der Scheutvelder-Missionar im Wohnzimmer seiner kleinen Wohnung in der mongolischen Hauptstadt feierte – die erste katholische Präsenz in der Mongolei seit der Zeit des legendären Dschingis Khan im 13. Jahrhundert. Schon bald wuchs in Joseph Enkhee der Wunsch, Priester zu werden. Seine Mutter riet ihrem Sohn, zuerst etwas „Normales“ zu studieren. In kürzester Zeit absolvierte er in Ulan Bator ein Studium in Biotechnologie. Als Joseph Enkhee danach noch immer Priester werden wollte, willigte seine Mutter ein, und er trat 2008 in Südkorea ins Priesterseminar von Daejon ein. Am 28. August 2016 wurde der 29-Jährige in der St. Peter und Paul Kathedrale von Ulan Bator zum ersten katholischen Priester der Mongolei geweiht. Fr. Joseph Enkhee erklärte, der heilige Joseph sei nicht nur sein Schutzpatron, sondern auch der Beschützer der Heiligen Familie und der ganzen Kirche, somit vor allem auch der jungen Kirche in der Mongolei, der er nun als erster einheimischer Priester dienen dürfe.
Von Nadine Ortmanns
Zurück zur Nachrichtenübersicht November/Dezember 2016 |