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Professor Obiora Ike. Foto: KNA

Fo­to: KNA

In­ter­view mit Obio­ra Ike

„Wenn es in Afri­ka brennt,
brennt es auch in Eu­ro­pa!“

Ms­gr. Pro­fes­sor Obio­ra Ike, ehe­ma­li­ger Ge­ne­ral­vi­kar des Bis­tums Enu­gu in Ni­ge­ria, sprach mit Kon­ti­nen­te­re­dak­teur Pa­ter Sa­mu­el Mg­be­che­ta CSSp über die Hin­ter­grün­de von Bo­ko Ha­ram, die Zu­kunft Ni­ge­rias und die welt­wei­ten Aus­wir­kun­gen der Un­ru­hen. Le­sen Sie hier das In­ter­view in un­ge­kürz­ter Form.

Bo­ko Ha­ram hat sich zur Ent­füh­rung von rund 275 Mäd­chen aus ei­ner staat­li­chen Ober­schu­le in Chi­bok im ni­ge­ri­an­schen Bun­des­staat Bor­no in der Nacht vom 14. April 2014 be­kannt. Was hal­ten Sie von die­sen Gräu­el­ta­ten?
Übe­rall auf der Welt, wo Men­schen ge­kid­nappt wer­den, be­trach­te ich das als ei­ne kri­mi­nel­le Tat. Dar­über hin­aus ist uns al­len der Schutz von Ju­gend­li­chen so wich­tig. Um die­ses trau­ri­ge Er­eig­nis auf­zu­klä­ren, be­müht sich die ni­ge­ria­ni­sche Re­gie­rung da­her her­aus­zu­fin­den, ob die­se Mäd­chen tat­säch­lich ver­sch­leppt wor­den sind. Denn zum Zeit­punkt der Ent­füh­rung, soll­ten al­le Schu­len im Bun­des­staat Bor­no ei­gent­lich ge­sch­los­sen sein. Wer hat die Schu­le auf­ge­macht? Wie kommt es, dass die drei Kin­der der Schul­di­rek­to­rin, die eben­falls in die­ser Schu­le sind, nicht ver­sch­leppt wor­den sind? Wo wa­ren ih­re Kin­der? Wo wa­ren die Sol­da­ten zu die­ser Zeit? Wie konn­te das Er­eig­nis von Chi­bok ge­sche­hen, in ei­nem Ort der über­wie­gend christ­lich ist? Und wie kommt es da­zu, dass un­se­re Sol­da­ten die Mäd­chen nicht fin­den konn­ten? Das sind die Fra­gen, die ge­s­tellt wer­den müs­sen.

„Bo­ko Ha­ram“ be­deu­tet sinn­ge­mäß „west­li­che Er­zie­hung ist Sün­de“. Wie kann man ih­re An­grif­fe er­klä­ren? Was wol­len sie durch ih­re Über­fäl­le er­rei­chen?
Bo­ko Ha­ram ist kein Freund von ir­gend­je­man­dem und at­ta­ckiert je­den als Feind. Is­lam be­deu­tet in ara­bi­scher Spra­che so­viel wie Er­lan­gung von Frie­den durch Un­ter­wer­fung un­ter Al­lah. Aber An­hän­ger von Bo­ko Ha­ram brin­gen auch Mus­li­me um und bren­nen Mo­sche­en nie­der. Des­halb leh­nen an­stän­di­ge Mus­li­me in Ni­ge­ria Bo­ko Ha­ram ab. Sie ist kei­ne is­la­mis­ti­sche oder re­li­giö­se Be­we­gung, son­dern ei­ne rein ter­r­o­ris­ti­sche Grup­pe. Sie sind Ter­r­o­ris­ten so wie Al-Qai­da oder Al-Sha­ba­ab Ter­r­o­ris­ten sind. Sie leh­nen die west­li­che Er­zie­hung ab, die Mo­derni­tät, Ent­wick­lung, Fort­schritt, Of­fen­heit zur Glo­ba­li­sie­rung und Tech­no­lo­gie bringt. Wol­len die An­hän­ger vom Bo­ko Ha­ram in das Stein­zei­tal­ter zu­rück­keh­ren? Der Grün­der die­ser Be­we­gung ist Us­taz Mo­ham­med Yus­uf. Er selbst hat die Uni­ver­si­tät be­sucht und war so­gar Mi­nis­ter in der Re­gie­rung des ni­ge­ria­ni­schen Bun­des­staat Bor­no in Mai­du­gri. Spä­ter kämpf­te er ge­gen die­se Re­gie­rung und hol­te da­zu jun­ge Leu­te in sei­ner Mo­schee zu­sam­men. Da hat er sie mit der ihm ei­ge­nen Me­tho­de der Pre­digt in­fi­ziert und jetzt sind sie au­ßer Kon­trol­le und un­lenk­bar. Denn über vie­le Jah­re hin­weg wur­den sie - wie ich sa­gen möch­te - mit Un­sinn ge­füt­tert und sie glau­ben, dass west­li­che Er­zie­hung Sün­de ist. Das kommt der Um­wer­tung al­ler Wer­te gleich.

An­ge­sichts der Tat­sa­che, dass Ni­ge­ria ein Land mit 160 Mil­lio­nen Ein­woh­nern und mehr als 400 Volks­grup­pen ist; was müss­te ge­sche­hen, da­mit das Zu­sam­men­le­ben zwi­schen den Men­schen un­ter­schied­li­cher Re­li­gio­nen, Kul­tu­ren und Wel­t­an­schau­un­gen ge­för­dert wird?
Ni­ge­ria ist ei­ne mul­ti­re­li­giö­se Ge­sell­schaft. Das Zu­sam­men­le­ben von Chris­ten und Mus­li­men in die­sem Land ist bei­spiel­haft. Übe­rall sieht man Fa­mi­li­en, in de­nen zum Bei­spiel der Va­ter Mus­lim ist und die Mut­ter ei­ne Chris­tin ist, oder ein Bru­der ist An­hän­ger der Na­tur­re­li­gi­on wäh­rend ei­ne Schwes­ter an­de­rer Re­li­gi­on an­ge­hört. Al­le ha­ben den­sel­ben Fa­mi­li­en­na­men und woh­nen in der­sel­ben Woh­nung zu­sam­men. Re­li­gi­on trennt sie nicht von­ein­an­der. Kurz­um: in Ni­ge­ria ist das Zu­sam­men­le­ben ei­ne ge­leb­te Rea­li­tät. Aber das Pro­b­lem, das sich seit 30 Jah­ren stellt, ist dass ei­ni­ge Län­der ihr In­ter­es­se durch­set­zen wol­len, Ni­ge­ria zu ei­nem is­la­mi­schen Land zu ma­chen. Die­se Lob­by­is­ten und In­ter­es­sen­ver­t­re­ter ka­men zum Teil aus Sau­di Ara­bi­en, aber un­ter dem ver­s­tor­be­nen Re­vo­lu­ti­ons­füh­rer (und Prä­si­den­ten) Muam­mar Gadda­fi, der mit viel Geld und Ge­walt vie­le Men­schen in­dok­tri­niert hat, auch aus Li­by­en. Auch der Iran hat vie­le ni­ge­ria­ni­sche Ju­gend­li­che auf­ge­nom­men und sie in der schii­tisch-is­la­mi­schen Glau­bens­aus­rich­tung aus­ge­bil­det. Da­zu kom­men auch die ra­di­ka­le Is­la­mis­ten aus Ma­li, Ni­ger und der gan­zen Sa­hel­re­gi­on. Hier se­hen wir Men­schen, die In­ter­es­se ha­ben, An­hän­ger in Ni­ge­ria zu ge­win­nen. Auch, ei­ni­ge Po­li­ti­ker wol­len in be­stimm­ten Bun­des­staa­ten die Scha­ria ein­füh­ren. Sie wol­len ei­ne is­la­mi­sche Jus­tiz ha­ben. Sie wol­len ei­ne is­la­mi­sche Bank ha­ben. Da­mit stö­ren sie den Frie­den im Land. Die Her­aus­for­de­rung ist die In­stru­men­ta­li­sie­rung der Re­li­gi­on durch mäch­ti­ge Men­schen.

Wä­re - in An­be­tracht der Span­nun­gen in Nord­ni­ge­ria - die Tei­lung des Lan­des wie im Süd­s­u­dan oder in der Ukrai­ne nicht ei­ne bes­se­re Lö­sung?
Wo hört der Nor­den auf? Und wo be­ginnt Süd? Ni­ge­ria ist ei­ne durch und durch plu­ra­lis­ti­sche Ge­sell­schaft. Im Bun­des­staat Bor­no gibt es ei­ne gro­ße An­zahl Men­schen, die Mus­li­me sind. Aber eben­so gibt es da auch Men­schen, die Chris­ten sind. Im Sü­den des Lan­des le­ben so­wohl Chris­ten als auch An­hän­ger der Na­tur­re­li­gio­nen. Der Bun­des­staat Jos ge­hört wie auch der Bun­des­staat Ka­du­na zu Nord­ni­ge­ria. Aber der An­teil der Chris­ten in Ka­du­na liegt bei 70 Pro­zent, wäh­rend der An­teil der Chris­ten in Jos bei 60 Pro­zent liegt. Wenn die Lö­sung der jet­zi­gen Au­s­ein­an­der­set­zung in Ni­ge­ria in der Tei­lung des Lan­des be­ste­hen soll­te - was wür­de man mit den Chris­ten in Jos und Ka­du­na ma­chen? Sie in den Sü­den schi­cken? Und die Mus­li­me im Sü­den – sol­len wir sie al­le in den Nor­den schi­cken? So ein­fach geht das nicht! Die Mus­li­me in Jos wol­len ein Emi­rat ha­ben und un­ter ei­ner Scha­ria­re­gie­rung le­ben, und das inn­er­halb ei­nes grö­ße­ren Bun­des­staat Pla­teau. Aber das ist nicht mög­lich. Die ni­ge­ria­ni­sche Ver­fas­sung er­laubt so et­was nicht. Das ist das Pro­b­lem in Jos. In Ka­du­na gibt es ganz an­de­re Pro­b­le­me. Hier geht es um Un­ge­rech­tig­kei­ten. Ein­fa­che Völ­ker wur­den über vie­le Jah­re un­ter­drückt und ha­ben kei­nen Zu­gang zur Macht. Kurz­um - die Pro­b­le­me in Ni­ge­ria sind völ­lig an­de­re als die in Süd­s­u­dan, wo Mus­li­me über­wie­gend im Nor­den und Chris­ten zu­meist im Sü­den le­ben. Und auch dort sind – selbst nach der Tei­lung des Lan­des in Nord- und Süd­s­u­dan die Pro­b­le­me nicht ge­löst. Denn im Süd­s­u­dan, wo die Chris­ten le­ben, gibt es Krieg. Da­her kann man Ni­ge­ria mit an­de­ren Län­dern nicht ver­g­lei­chen oder die Lö­sun­gen, die man in an­de­ren Län­dern aus­pro­biert hat, nach Ni­ge­ria ex­por­tie­ren. Ni­ge­ria hat 36 Bun­des­län­der. Nur in ei­nem Bun­des­land „Bor­no Sta­te“ (Chi­bok), ist die­ses trau­ri­ge Er­eig­nis pas­siert. Aber es gibt 35 Bun­des­län­der, in de­nen Men­schen ihr Le­ben fried­lich füh­ren. Un­se­re Un­ter­schie­de sind kein Grund da­für, das Land zu tei­len. Wir ha­ben De­mo­k­ra­tie und in Ar­ti­kel 10 un­se­rer Ver­fas­sung heißt es: „Die Bun­des­re­gie­rung oder die Re­gie­rung ei­nes Bun­des­staa­tes soll kei­ne Re­li­gi­on als Staats­re­li­gi­on fest­le­gen.“ Die Mehr­heit der Men­schen will ein gro­ßes und ge­ein­tes Ni­ge­ria. Sie wol­len so­gar ein ge­ein­tes Afri­ka. Sie wol­len in Frie­den le­ben und ge­schützt wer­den. Die Me­di­en ver­mit­teln den Ein­druck, dass es in ganz Ni­ge­ria brennt. So ist es aber nicht!

Aber das Land ist rie­sen­groß. Ist es nicht ei­ne schwie­ri­ge Auf­ga­be für die Re­gie­rung über 160 Mil­lio­nen Men­schen zu­sam­men­zu­füh­ren?
Übe­rall wo Men­schen sind, sei es in den USA oder in Deut­sch­land, ganz gleich ob sie nur 200.000 Men­schen sind oder ein paar Mil­lio­nen wie in der Ukrai­ne oder in Sy­ri­en, oder aber meh­re­re Mil­lio­nen wie in Ni­ge­ria, Men­schen sind im­mer schwie­rig. Sie bre­chen die Ge­set­ze. Sie un­ter­lau­fen die Ge­set­ze. Sie ak­zep­tie­ren kei­ne höhe­re mo­ra­li­sche In­stanz. Ja, Men­schen ver­s­tei­gen sich manch­mal so­gar da­zu sel­ber Gott zu spie­len. Die Men­schen beu­gen sich nicht dem Staat, der Ord­nung, der Dis­zi­p­lin, den Wer­te, den mo­ra­li­schen Hand­lun­gen. Des­we­gen kommt es im­mer wie­der zu sol­chen Au­s­ein­an­der­set­zun­gen oder Pro­b­le­men. Nur durch ei­nen Dia­log auf Au­gen­höhe kön­nen wir Schrit­te vor­wärts ma­chen und ge­mein­sa­me Lö­sun­gen für un­se­re Pro­b­le­me fin­den. Aber, dass man uns manch­mal von au­ßen be­ein­flus­sen will ist un­ver­ant­wort­lich; zum Bei­spiel was Sau­di Ara­bi­en in afri­ka­ni­schen Län­dern wie Ägyp­ten, Su­dan, Ni­ge­ria, Ke­nia mit Geld macht; was Li­by­en mit der Ver­tei­lung der Waf­fen ge­macht hat, übe­rall dort, wo Men­schen ei­gent­lich fried­lich ge­lebt ha­ben, wie z.B. in Bu­run­di, in Ma­li. Das ist ei­ne Ein­mi­schung in die An­ge­le­gen­hei­ten ei­nes Lan­des und stif­tet Un­ru­he und Pro­b­le­me. Die gan­zen Waf­fen, die man von Li­by­en ge­holt hat, sind nun im Um­lauf in den Hän­den von Ter­r­o­ris­ten in Ni­ge­ria. In un­se­rer jet­zi­gen Si­tua­ti­on müs­sen wir die Waf­fen­pro­du­zen­ten, -händ­ler und die die Waf­fen ver­tei­len, fra­gen, ob das der rich­ti­ge Weg ist, Geld zu ver­die­nen. Ist das ethisch und mo­ra­lisch ver­ant­wort­lich?

Das Ver­hal­ten der ni­ge­ria­ni­schen Re­gie­rung bei der Su­che nach den ver­sch­lepp­ten Schul­mäd­chen er­weckt den Ein­druck, dass die Re­gie­rung in­kom­pe­tent ist. Tei­len Sie die­se Mei­nung?
Die­se Mei­nung ist nicht nur falsch, son­dern auch re­spekt­los ge­gen­über der Re­gie­rung. Bo­ko Ha­ram exis­tiert schon seit 2002. Die da­ma­li­ge Re­gie­rung konn­te das nicht ver­hin­dern und jetzt will man dem am­tie­ren­den Prä­si­den­ten die gan­ze Schuld al­lein ge­ben. Die jet­zi­ge Re­gie­rung hat al­les Mög­li­che un­ter­nom­men. Aber was wol­len Sie mit Ter­r­o­ris­ten tun? Warum hat man in Ame­ri­ka nicht ver­hin­dert, dass Bin La­den das World Tra­de Cen­ter bom­bar­diert trotz al­ler Si­cher­heits­vor­keh­run­gen des FBI? Kei­ne Re­gie­rung kann al­lein da­ge­gen er­folg­reich kämp­fen. In un­se­rem Nach­bar­land Ka­me­run bei­spiels­wei­se ist ein rie­si­ges Ge­biet wie ver­las­sen. Da gibt es kei­ne Prä­senz der Re­gie­rung. Von dort kom­men die­se Ter­r­o­ris­ten und nach dort zie­hen sie sich im­mer wie­der zu­rück. An den Gren­zen Ni­ge­rias zu Ni­ger, Tschad und Ka­me­run, da muss man auch in­ter­na­tio­nal agie­ren und zu­sam­men­ar­bei­ten. Ni­ge­ria hat im­mer für ei­ne sol­che Zu­sam­men­ar­beit plä­d­iert und ge­kämpft, lan­ge Zeit oh­ne Er­folg. Jetzt aber scheint es ei­ni­ger­ma­ßen zu funk­tio­nie­ren, seit es in der Zen­tral­afri­ka­ni­schen Re­pu­b­lik auch die Se­ne­ca gibt, ei­ne is­la­mi­sche Mi­liz, die die Re­gie­rung über­neh­men möch­te; da­ne­ben gibt es in Ma­li die ra­di­ka­le is­la­mi­sche Grup­pe Aza­wad, ei­ne ter­r­o­ris­ti­sche Grup­pe. Sie ha­ben be­reits Tim­buk­tu und Gao an­nek­tiert. Auch die Er­eig­nis­se in Li­by­en, be­son­ders in Beng­ha­zi sind in die­sem Zu­sam­men­hang be­deu­tend, eben­so wie in So­ma­lia, wo es ei­ne ähn­lich un­er­freu­li­che Si­tua­ti­on gibt. Al­so, Ter­r­o­ris­mus ist kei­ne sin­gu­lä­re Rea­li­tät. Die Zu­sam­men­ar­beit und der Aus­tausch von Mi­li­tär­in­tel­li­genz auf in­ter­na­tio­na­ler Ebe­ne sind des­halb un­ab­ding­bar. Aber schluss­end­lich ist das Ein­zi­ge, das al­les kon­trol­lie­ren kann, die mo­ra­li­sche In­stanz des Men­schen, ei­ne gu­te Er­zie­hung, gu­te Fa­mi­lie, ge­gen­sei­ti­ge Ach­tung und ge­gen­sei­ti­ger Re­spekt. Das sind Wer­te, die wir den Men­schen von Kind­heit an bei­brin­gen müs­sen.

Wie kön­nen die Chris­ten in Nord­ni­ge­ria, die Op­fer die­ser An­schlä­ge sind, schüt­zen?
Aber es sind nicht nur Chris­ten Op­fer. Al­le Ni­ge­ria­ner sind Op­fer. Po­li­ti­ker sind Op­fer. Ein­fa­che Men­schen sind Op­fer. Mus­li­me sind Op­fer. Chris­ten sind Op­fer. Das Büro­ge­bäu­de der UNO ist Op­fer. Das Mi­li­tär ist Op­fer. Hier kön­nen und sol­len wir kei­ne Ab­g­ren­zung vor­neh­men. Das ist auch die Mei­nung der von Prä­si­dent Goodluck Jo­nat­han ein­be­ru­fe­nen Na­tio­nal­kon­fe­renz. Wir sind zu­nächst ein­mal al­le
Ni­ge­ria­ner.

Wel­chen Rat wür­den Sie der ni­ge­ria­ni­schen Re­gie­rung für die Be­kämp­fung von Bo­ko Ha­ram und ähn­li­che men­schen­ver­ach­ten­de ra­di­ka­le Be­we­gung in Zu­kunft ge­ben?
Die Re­gie­rung muss da­für sor­gen, dass die In­fra­struk­tur in je­wei­li­gen Bun­des­staa­ten ver­bes­sert wird. Ar­mut zwingt vie­le Men­schen ge­ra­de­zu zur An­wen­dung von Ge­walt, zur Mis­sach­tung und zum Miss­brauch Sie macht vie­le jun­gen Men­schen an­fäl­lig für ra­di­ka­len Ideo­lo­gie. Na­tür­lich glau­ben ar­me Men­schen an den­je­ni­gen, der ih­nen ihr täg­li­ches Brot be­schert und sind sch­nell be­reit al­le sei­ne An­wei­sun­gen durch­zu­füh­ren. Auch die Kor­rup­ti­on muss be­kämpft wer­den. So muss bei­spiels­wei­se ver­hin­dert wer­den, dass Gel­der für Schul­bau ge­neh­migt und aus­ge­zahlt wer­den, und trotz­dem kei­ne Schu­len ge­baut wer­den. Das ist Sp­reng­stoff. Au­ßer­dem müs­sen Men­schen, die das Ge­mein­wohl stö­ren, kon­se­qu­ent be­straft wer­den. Al­le Bür­ger Ni­ge­rias sol­len da­zu bei­tra­gen, dass ein Rechts­staat exis­tiert, mit Si­cher­heit und Wirt­schafts­po­ten­tial und mit po­li­ti­scher Ord­nung. Aber all das hat in Ni­ge­ria noch kei­ne lan­ge Tra­di­ti­on. Denn wir sind ein Ent­wick­lungs­land. Wir sind noch im Lern­pro­zess. Es ist un­rea­lis­tisch für Ni­ge­ria das zu er­war­ten, was man in Deut­sch­land schon er­reicht hat. Vor 50 Jah­ren, als nach dem En­de des Zwei­ten Welt­krie­ges in Deut­sch­land ei­ne de­mo­k­ra­ti­sche Rechts­form eta­b­liert wur­de, war Ni­ge­ria im­mer noch ei­ne bri­ti­sche Ko­lo­nie. Die eng­li­sche Ko­lo­nial­re­gie­rung war noch in Ni­ge­ria und so­gar der Skla­ven­han­del blüh­te noch. Erst spä­ter, im Jahr 1960, ha­ben wir be­gon­nen, uns von der bri­ti­schen Ko­lo­nial­macht zu be­f­rei­en.

Ih­rer Mei­nung nach ent­spricht oft das, was die Me­di­en ver­öf­f­ent­li­chen nicht der Wir­k­lich­keit vor Ort. Kön­nen Sie das ein klein we­nig er­läu­tern?
Man darf nicht ver­ges­sen, dass ei­ni­ge Leu­te Me­di­en be­zah­len. Vie­le Me­di­en­häu­ser ha­ben et­was zu ver­kau­fen. Sie ha­ben ei­ne ideo­lo­gi­sche Ori­en­tie­rung. Ni­ge­ria ist ein gro­ßes Land, das auch rie­si­ge Po­ten­zia­le hat. Ni­ge­ria hat so viel Gu­tes auf­zu­wei­sen. Zum Bei­spiel ei­ne star­ke Glau­bens­zu­ge­hö­rig­keit, die Kir­chen sind im­mer voll. Die Men­schen glau­ben an die christ­li­chen oder is­la­mi­schen Wer­te. Ni­ge­ria ist ein Land, in dem es ei­nen geist­li­chen "Nach­wuchs­boom" gibt. Es gibt vie­le Pries­teramt­kan­di­da­ten und Or­dens­be­ru­fun­gen. Das ist ein gro­ßer Se­gen für un­se­re heu­ti­ge Welt. Im Pries­ter­se­mi­nar in Enu­gu, im Sü­den Ni­ge­rias ha­ben wir über 1000 Se­mi­na­ris­ten. In die­sem Jahr al­lein wer­den 650 Män­ner aus ver­schie­de­nen Diöze­sen zu ka­tho­li­schen Pries­tern ge­weiht. Ni­ge­ria hat das größ­te Epis­ko­pat in Afri­ka. Aber Ni­ge­ria hat auch an­de­re Reich­tü­mer. Es ist sehr reich an Bo­den­schät­zen und an Be­völ­ke­rung. Hier le­ben ei­ni­ge der her­aus­ra­gends­ten Schrift­s­tel­ler Afri­kas. Das sind die Po­ten­zia­le ei­nes Lan­des. Dem soll­te bei der Be­rich­t­er­stat­tung Rech­nung ge­tra­gen wer­den. Durch die­ses Er­eig­nis ist Ni­ge­ria ins Ram­pen­licht ge­rückt. Das ist auch wich­tig, denn wir se­hen, dass die Welt­ge­mein­schaft zu­min­dest so­li­da­risch han­delt. Wir schät­zen es sehr hoch, aber wir brau­chen Me­di­en­leu­te, die ih­re Ar­beit ernst und wahr­neh­men, die sach­lich be­rich­ten. Die Mis­si­ons­zeit­schrift KON­TI­NEN­TE gibt hier ein gu­tes Bei­spiel. Sie ha­ben Kon­takt mit mir auf­ge­nom­men, da­mit ich ih­nen die Wahr­heit über die Si­tua­ti­on in Ni­ge­ria er­zäh­le. Man­che Jour­na­lis­ten sch­rei­ben ein­fach ab, was sie bei CNN oder BBC ge­se­hen oder ge­hört ha­ben.

Wel­che Art von Hil­fe oder Un­ter­stüt­zung er­war­ten Ni­ge­ria­ner von west­li­chen Län­dern?
Ni­ge­ria ist so ein wich­ti­ges Land in Afri­ka mit über 160 Mil­lio­nen Ein­woh­nern. Wenn es in Ni­ge­ria et­was Gra­vie­ren­des pas­siert, wo­hin flüch­ten dann die­se Men­schen? Da­her ist es an­ge­bracht, dass man Sta­bi­li­sie­rung in An­ker­län­dern wie Ni­ge­ria un­ter­stützt und er­mög­licht. Dies be­ginnt mit ei­ner gu­ten Re­gie­rungs­struk­tur, die in der La­ge ist Kor­rup­ti­on zu be­kämp­fen, Aus­bil­dung zu er­mög­li­chen, und die da­für sorgt, dass Ent­wick­lungs­po­ten­tia­le er­reicht wer­den kön­nen. Un­se­re Freun­de in Eu­ro­pa müs­sen wir auch mit ins Boot neh­men. Manch­mal ver­ste­hen sie nicht ganz un­se­re Si­tua­ti­on. Aber wir müs­sen sie da­ran er­in­nern, dass wir in ei­ner glo­ba­li­sier­ten Welt le­ben. Sie müs­sen ver­ste­hen; wenn es in Afri­ka brennt, brennt es auch in Eu­ro­pa. Ganz kon­k­ret, das Pro­b­lem mit ra­di­ka­len Is­la­mis­ten exis­tiert nicht nur in Ni­ge­ria. Und wenn man nicht mit­macht, weil man meint, dass das aber in Afri­ka pas­siert und nicht bei uns in Eu­ro­pa, soll man sich nicht wun­dern wenn plötz­lich das­sel­be oder ähn­li­ches Pro­b­lem eig­nes Land er­reicht. Da­her sol­len un­se­re Freun­de in Eu­ro­pa aus dem Schlaf er­wa­chen und hel­fen, da­mit Afri­ka nicht brennt. Es geht hier um die glo­ba­le So­li­da­ri­tät im Sin­ne des Evan­ge­li­ums Je­su. Das ist was wir heu­te brau­chen. Sie le­ben im Wohl­stand und ha­ben ver­ges­sen, wo sie be­gon­nen ha­ben. Ei­ni­ge mei­nen, Wohl­stand ist die Ant­wort auf die Pro­b­le­me in der Welt. Aber dies stimmt nicht. Er ist nur ein Be­g­lei­ter. Die Mensch­heit sc­höpft aus re­li­giö­sen Qu­el­len. Das ist der Sinn un­se­res Le­bens, nicht Geld, son­dern Gott selbst, der uns sei­nen Geist gibt, oh­ne den wir nichts ver­mö­gen.

Wel­che Leh­re kann man aus den Ge­scheh­nis­sen der letz­ten Wo­chen in Ni­ge­ria zie­hen?
Ter­r­o­ris­mus kann übe­rall ge­sche­hen. Es kann in der Kir­che, auf der Stra­ße, im Bus, auf dem Markt pas­sie­ren. Ter­r­o­ris­mus ist wie ein Lauf­feu­er, das sich sch­nell ver­b­rei­tet. Die Be­kämp­fung des Ter­r­o­ris­mus ist ei­ne welt­wei­te Ver­ant­wor­tung für al­le. Es ist un­sin­nig sich ge­gen­sei­tig die Schuld für Ter­r­o­ris­mus zu ge­ben. Bes­ser ist es, sich zu­sam­men­zu­tun und da­ge­gen zu kämp­fen. Wir müs­sen zu­sam­men blei­ben und zu­sam­men han­deln. Ter­r­o­ris­mus ist un­ser ge­mein­sa­mer Feind.

Sie sind Mit­g­lied der Un­ter­su­chungs­kom­mis­si­on, die vom ni­ge­ria­ni­schen Prä­si­den­ten ein­be­ru­fen wur­de. Wel­che Auf­ga­be hat die­se Kom­mis­si­on?
Ich ge­hö­re zu den De­le­gier­ten, die zur­zeit in Abu­ja an der Na­tio­nal­kon­fe­renz (d.h. ei­ne Dia­log­kom­mis­si­on) teil­neh­men. Die­ses Gre­mi­um hat die Auf­ga­be Pro­b­le­me, die es der­zeit in Ni­ge­ria gibt, durch Dia­log zu klä­ren und nach ge­mein­sa­mer Lö­sung zu su­chen. Der ni­ge­ria­ni­sche Prä­si­dent Goodluck Jo­nat­han hat da­für zahl­rei­che na­men­haf­te Ni­ge­ria­ner ein­be­ru­fen. Un­se­re Auf­ga­be ist es, den der­zei­ti­gen Sta­tus quo in Ni­ge­ria, in al­len Punk­ten zu er­fas­sen und zu be­sch­rei­ben, sach­lich und kon­struk­tiv, und wenn es sein muss ei­ne Art neu­er Ver­fas­sung sch­rei­ben. Wir wol­len nach ei­nem ge­mein­sa­men Weg in die Zu­kunft su­chen. Wir ta­gen seit dem 17. März und kön­nen bis­her gu­te Er­fol­ge auf­wei­sen. Bo­ko Ha­ram ist na­tür­lich auch ein wich­ti­ges The­ma für uns. Was ich in un­se­rer Kom­mis­si­on er­lebt ha­be, ist ei­ne gro­ße Lie­be, ei­ne gro­ße Freund­schaft, ein gro­ßes Ver­ständ­nis zwi­schen An­hän­gern un­ter­schied­li­cher re­li­giö­sen Grup­pen. Das ist ein un­zwei­fel­haf­tes Zei­chen da­für, dass wir trotz un­se­rer ver­schie­de­nen Mei­nun­gen und un­ter­schied­li­chen Re­li­gio­nen ein gro­ßes Land bau­en wol­len und kön­nen.

Aber vie­le Men­schen in Ni­ge­ria glau­ben nicht an mög­li­che Er­fol­ge die­ser Ver­samm­lung.
Wir wis­sen nicht, was die Men­schen wir­k­lich glau­ben. Je­der Mensch hat na­tür­lich das Recht zu glau­ben, was er will. Aber die Ver­samm­lung leis­tet wir­k­lich Großar­ti­ges. Al­lein die Er­geb­nis­se der jüngs­ten Zeit, heu­te in der Kom­mis­si­on be­tref­fend die Re­li­gi­on, ges­tern in der Um­welt­kom­mis­si­on oder letz­te Wo­che in der Kom­mis­si­on, die über po­li­ti­sche Struk­tu­ren ar­bei­tet sind be­ein­dru­ckend. Übe­rall gibt es be­ein­dru­cken­de und hoff­nungs­voll stim­men­de Be­rich­te und Pro­zes­se.

In ei­nem In­ter­view, ha­ben sie ge­sagt: „Was die Eu­ro­päer nur nicht ver­ste­hen, ist, dass es kein ara­bi­scher Früh­ling zur Ver­west­li­chung ist, son­dern ein ara­bi­scher Früh­ling zur Ara­bi­sie­rung und Is­la­mi­sie­rung.“ Was mei­nen Sie da­mit? Kön­nen Sie dies an­hand ei­nes Bei­spiels ver­deut­li­chen?
Ja, das ha­be ich vor drei Jah­ren ge­sagt hin­sicht­lich der Ge­scheh­nis­se in is­la­mi­schen Län­dern wie Tu­ne­si­en, Li­by­en und Ägyp­ten, den so­ge­nann­ten ara­bi­schen Früh­ling, so for­mu­liert. Ich sel­ber bin in ei­ner mus­li­mi­schen und von ara­bi­scher Kul­tur ge­präg­ten Ge­gend in Ni­ge­ria ge­bo­ren und auch auf­ge­wach­sen, und da­her mit die­ser Kul­tur sehr ver­traut. Ei­ne Ara­bi­sie­rung gleicht ei­ner Is­la­mi­sie­rung. Vie­le Men­schen ha­ben un­ter­s­tellt, es geht in Tu­ne­si­en um De­mo­k­ra­tie. Die­se An­sicht tei­le ich nicht. Viel­mehr er­leb­ten die Men­schen in die­sen is­la­mi­schen Län­dern ei­gent­lich ei­ne Kri­se; ja man könn­te sa­gen, sie er­le­ben ihr Zei­tal­ter der Auf­klär­ung. Im Hin­ter­grund stan­den die Fra­gen: Wel­cher Weg führt aus dem Schei­de­weg der Glo­ba­li­sie­rung? Wel­che Ant­wort gibt die is­la­mi­sche Re­li­gi­on auf die Glo­ba­li­sie­rung? Die Men­schen in die­sen Kul­tu­ren müs­sen lang­sam von Mon­ar­chie und Dik­ta­tu­ren zur Frei­heit und zu ei­nem frei­en Men­schen kom­men. Es fragt sich: Was ist da der rich­ti­ge Weg? Das ist das Pro­b­lem. Hin­zu kommt, dass die meis­ten Men­schen gar nicht wuss­ten, dass die­ser ara­bi­sche Früh­ling zum Ur­sprung, ja zum Fun­da­ment der is­la­mi­schen Re­li­gi­on zu­rück­keh­ren woll­te. Das ha­be ich mit mei­ner Aus­sa­ge ge­meint und es scheint sich tat­säch­lich zu be­stä­ti­gen.

Sie ha­ben 1986 das ka­tho­li­sche In­sti­tut für Ent­wick­lung, Ge­rech­tig­keit und Frie­den in Enu­gu ge­grün­det. Was war die In­ten­ti­on, was sind die Auf­ga­ben die­ses In­sti­tuts?
Wir ver­b­rei­ten die christ­li­chen So­zial­leh­re und bie­ten auch Glau­bens­kur­se an. Wir brin­gen dem ein­fa­chen Volk die Leh­re Je­su na­he. Das ist ei­ne an­spruchs­vol­le Ar­beit. Wir in­i­ti­ie­ren und tra­gen auch Ent­wick­lung­s­pro­jek­te, vor al­lem land­wirt­schaft­li­che Pro­jek­te. Wir un­ter­stüt­zen den Bau von Kran­ken­häu­s­ern und en­ga­gie­ren uns ver­stärkt für Fra­gen der Ge­rech­tig­keit und des Frie­den. Wir sind prä­sent in den Ge­fäng­nis­sen und un­ter­stüt­zen dort die Ge­fan­ge­nen. Wir set­zen uns auch da­für ein, dass Men­schen­rech­te und die Wür­de ei­nes je­den Men­schen ge­ach­tet wer­den. Wir för­dern Aus­bil­dung und be­mühen uns dar­um, den Men­schen vor­zu­le­ben, dass Frie­den durch Dia­log er­reicht wer­den kann; wir be­t­rei­ben dar­über hin­aus Ca­ri­tas­ar­beit und ha­ben ein Herz für die Ar­men. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren hat das ka­tho­li­sche In­sti­tut für Ent­wick­lung, Ge­rech­tig­keit und Frie­den über 900 Pro­jek­te rea­li­siert. Ja, noch mehr: In fast al­len Pfar­rei­en in Südost­ni­ge­ria gibt es ein Büro un­se­res In­sti­tu­tes für Ge­rech­tig­keit und Frie­den. Wir bie­ten Kur­se und Aus­bil­dung für Pries­ter, Se­mi­na­ris­ten und Or­dens­leu­te an, aber auch für die Lai­en. Un­ser In­sti­tut ver­öf­f­ent­licht Bücher so­wie ei­ne Zeit­schrift. Wir neh­men Stel­lun­gen zu ver­schie­de­nen Er­eig­nis­sen und The­men so­wohl auf na­tio­na­ler als auch auf in­ter­na­tio­na­ler Ebe­ne. Wir scheu­en uns nicht die Mei­nung bzw. Po­si­ti­on der Kir­che zu be­stimm­ten, bren­nen­den The­men of­fen zu for­mu­lie­ren und die­se zu ver­tei­di­gen. All die­ses tun wir letzt­lich mit dem Ziel das Evan­ge­li­um Je­su Chris­ti zu ver­b­rei­ten, da­mit sei­ne Bot­schaft un­ter uns Wur­zeln schla­gen und die Her­zen der Men­schen er­rei­chen kann. Ich glau­be, die Ar­beit, die un­ser In­sti­tut leis­tet, ist ei­ne sehr wich­ti­ge Ar­beit zur Ver­b­rei­tung der christ­li­chen Leh­re. Aber in Zu­sam­men­ar­beit mit der Uni­ver­si­tät Bonn, hier vor al­lem Prof. Roos, ha­ben wir da­mals be­gon­nen und wir wol­len un­se­re Ar­beit auch wei­ter fort­set­zen. So kommt in drei Wo­chen ei­ne Grup­pe der Uni­ver­si­tät in Was­hing­ton zu uns nach Enu­gu für ei­nen ge­mein­sa­men Som­mer­kurs mit un­se­rem In­sti­tut CID­JAP (Ca­tho­lic In­sti­tu­te for De­ve­lop­ment, Justi­ce and Pe­ace). Durch die Ak­ti­vi­tä­ten und En­ga­ge­ments un­se­res In­sti­tu­tes wur­de so­gar ei­ne von der Re­gie­rung an­er­kann­te, selbst­stän­di­ge Uni­ver­si­tät für das Bis­tum Enu­gu ge­grün­det, an der Stu­den­ten aus ver­schie­de­nen Re­gio­nen Ni­ge­rias stu­die­ren. Das ist – grob­skiz­ziert - der Bei­trag den un­ser In­sti­tut zur Ent­wick­lung in Ni­ge­rias leis­tet.

Und wie fi­nan­zie­ren Sie die­se viel­fäl­ti­gen Auf­ga­ben und Pro­jek­te?
Je­sus hat uns ge­sagt, dass der Glau­be Früch­te tra­gen wird. Wenn die Men­schen se­hen, dass wir un­se­re Ar­beit en­ga­giert und über­zeugt tun, dann sind sie in der Re­gel auch uns zu un­ter­stüt­zen. Ei­ni­ge stel­len Geld be­reit, an­de­re schen­ken ih­re Zeit, wie­der an­de­re brin­gen ih­re Ide­en ein. Das Wich­tigs­te da­bei ist, der gu­te Wil­le der Men­schen; denn wo ein Wil­le ist, ist auch ein Weg. Zu­sätz­lich zu Spen­den von Pri­vat­per­so­nen er­hal­ten wir die Un­ter­stüt­zung un­se­res Bis­tums. Auch die päpst­li­chen Mis­si­ons­wer­ke, Hilf­s­or­ga­ni­sa­tio­nen wie Mis­sio und Mi­se­reor ha­ben uns in den letz­ten Jah­ren viel un­ter­stützt. Dar­über hin­aus be­t­rei­ben wir auch Pro­jek­te, die die Selbst­stän­dig­keit för­dern. Durch un­se­re ka­tho­li­sche Mi­kro­fi­nanz­bank kön­nen wir mit un­se­rem Ge­winn ar­men Men­schen hel­fen, ihr Le­ben in die Hand zu neh­men und ih­re Zu­kunft zu ge­stal­ten. Es ist ein Got­tes­werk. Wenn man glaubt, ar­bei­tet und be­tet, dann wird Gott schon da­für sor­gen, dass es ge­lingt. Es geht nicht um uns, son­dern um Gott und sein Reich hier auf Er­den.

Zu­rück zur Nach­rich­ten­über­sicht Ju­li/Au­gust 2014




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