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Der letzte EismannLebensmittel wurden in Ecuador früher mit Eisblöcken aus den Bergen gekühlt,
die von Eismännern geerntet wurden. Baltasar Usha ist der letzte seiner Zunft.
Der fast 70-Jährige lernte das Handwerk als Kind von seinem Vater. |
Bevor es Kühlschränke gab, musste man Eis ernten: aus gefrorenen Seen oder von Gletschern in den Bergen. Die Männer, die das Eis in die Dörfer brachten, waren bekannt als Hielleros, Eismänner.
In Ecuador gibt es noch einen Mann, der diese Arbeit tut. Baltasar Usha lernte sein Handwerk als Kind von seinem Vater. Jetzt ist er beinahe 70, aber er hat immer noch die Energie, den Chimborazo zu besteigen, einen Vulkan von beeindruckenden 6263 Metern Höhe, um von dort Eis zu holen. Zweimal in der Woche bricht Baltasar mit seinen zwei Eseln auf. Nach einem einstündigen Ritt macht er Halt auf einer Fläche mit gelbem Gras. Daraus dreht er Seile, mit denen er später die Eisblöcke auf dem Eselsrücken festbindet.
Nach weiteren drei Stunden erreichen Mensch und Tier endlich auf 5000 Meter Höhe den Gletscher. Mit Hilfe einer Eisenstange löst Baltasar vier Blöcke heraus, jeder wiegt ungefähr 25 Kilo. Um das Eis vor dem Schmelzen zu schützen, wird es sorgfältig mit Gras eingepackt, bevor die Esel die Blöcke ins Tal tragen.
Heute braucht niemand mehr das Eis aus den Gletschern, aber Baltasar verkauft seine Ernte noch immer an die Saftverkäuferinnen auf dem Markt. Die sind stolz darauf, dass ihre Fruchtsäfte das Eis des letzten Eismanns vom Chimborazo enthalten.
Text und Foto von Jordi Busqué
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