Ala­my Stock Pho­to

Re­det über das, was ihr tut!

Mil­lio­nen Deut­sche zah­len Kir­chen­steu­er, ob­wohl sie mit Kir­che kaum noch et­was am Hut ha­ben. Die meis­ten tun es wahr­schein­lich aus schie­rer Ge­wohn­heit. An vie­len Or­ten je­doch sähe es sch­lech­ter aus, wenn Kir­che nicht da wä­re. Oh­ne ih­re Kin­der­gär­ten, Schu­len und Al­ten­hei­me, die Ar­beit von Ca­ri­tas und So­zial­sta­tio­nen wä­re un­ser Land um ei­ni­ges är­m­er. Warum aber wirbt Kir­che nicht selbst­be­wusst mit dem, was sie tut, und setzt so ih­rem an­ge­schla­ge­nen Ima­ge et­was ent­ge­gen?

Je­der Ve­r­ein, dem ich ein paar Eu­ro spen­de, be­dankt sich und be­rich­tet, was er da­mit auf die Bei­ne ge­s­tellt hat: Ob ich nun Ap­fel­baum-Pa­tin auf der St­reu­obst­wie­se ge­wor­den bin oder die Be­hin­der­ten­ein­rich­tung ein Tram­po­lin an­schaf­fen kann: Es spornt an zu er­fah­ren, was mein Geld Gu­tes be­wirkt. Kir­che je­doch, die die mit Ab­stand die größ­te Sum­me be­kommt, hält sich vor­nehm zu­rück. Nach ei­ni­ger Su­che und un­zäh­l­i­gen Klicks fin­de ich zwar auf den In­ter­net­sei­ten der Bi­s­tü­mer de­ren Fi­nanz­haus­halt und kann in tro­cke­nem Ver­wal­tungs­deutsch nach­le­sen, wo­für die Diöze­sen die Kir­chen­steu­er ver­wen­den. Viel sc­hö­ner je­doch wä­re ein Brief am Jah­re­s­en­de, in dem steht, dass dank mei­ner Hil­fe Se­nio­ren nach­mit­tags we­ni­ger ein­sam wa­ren, Ob­dach­lo­se be­t­reut wur­den oder Kran­ke Be­such be­ka­men. Tran­s­pa­renz schafft Glaub­wür­dig­keit. Vi­el­leicht wür­de dann so man­cher nicht mehr bloß aus Ge­wohn­heit Kir­chen­steu­er en­trich­ten, son­dern aus Über­zeu­gung.

Von Bea­trix Gram­lich

Zu­rück zur Start­sei­te
Zu­rück zur Nach­rich­ten­über­sicht