Als der italienische Judoka Dongdong Paolo Camanni, 21, bei den paralympischen Spielen in Paris um Medaillen kämpfte, fieberten nicht nur Sportfans in Italien mit ihm mit, sondern auch katholische Ordensschwestern in China. Mit nur drei Monaten erblindete der gebürtige Chinese wegen eines Tumors auf der Netzhaut. Kurz darauf wurde er auf der Straße ausgesetzt. Ordensfrauen der Kongregation der heiligen Therese vom Kinde Jesu in der Povinz Hebei nahmen ihn auf. Doch eine notwendige Operation konnten die Schwestern nicht finan- zieren. Über einen Journalisten kam Camanni in eine Adoptivfamilie in Italien, die seine Sportbegeisterung förderte. Mit acht Jahren begann er mit Judo. 2022 gewann er Gold bei den paralympischen Jugendspielen, in Paris belegte er dieses Jahr Platz sieben.

Text: Pia Scheiblhuber