Die Gesellschaft wird immer älter. Was im Prinzip jeder weiß, führte die letzte Bundestagswahl noch einmal klar vor Augen: Nur knapp zweieinhalb Prozent der Wahlberechtigten waren zwischen 18 und 20 Jahre alt, 23 Prozent waren 70 Jahre oder älter. Dass die Parteien versuchten, mit ihren Programmen vor allem Ältere anzusprechen, liegt auf der Hand.
Wahlalter senken
Doch sind es die Jungen, auf die sich die politischen Entscheidungen von heute besonders auswirken: Sie müssen mit immer extremeren Wetterverhältnissen leben und noch Jahrzehnte in die Rentenkasse einzahlen, ohne zu wissen, was dabei später für sie selber herausspringt. Deshalb finde ich, dass das Wahlalter auf 16 Jahre gesenkt werden soll, um den Jungen zu signalisieren: Wir wollen, dass ihr Verantwortung übernehmt! Auch in der Arbeitswelt braucht es ein Umdenken: Führungspositionen sollten weniger ans Alter gekoppelt sein. Natürlich haben Ältere mehr Erfahrung und mussten sich Positionen erst verdienen. Doch genau wie die Boomer-Generation ihre Chance bekommen hat, sollten sie nun auch die Jungen bekommen. Das funktioniert nur mit einem Vertrauensvorschuss, ansonsten bleiben die Alten an ihren Posten kleben. Also: Traut den Jungen zu, für ihre Überzeugungen einzutreten. Klimaschutz, Rentenreform, Reichensteuer: Natürlich werden sie nicht alles richtig machen. Das hat noch keine Generation geschafft. Aber lasst die jungen Leute endlich ran!
Von Pia Scheiblhuber