Mit leichtem Gepäck betraten die ersten drei Dominikanerinnen im Oktober 1924 sambischen Boden. Das Tagebuch von Schwester Claver Eikel verrät, dass zwei Jungen mit einem Ochsenkarren die Schwestern in Empfang nahmen und nach Kasisi brachten, wo sie ohne Ruhepause sofort den Haushalt in einer Brüdergemeinschaft übernehmen mussten. Sonntags jedoch zogen sie von Dorf zu Dorf und luden alle Kinder ein, ihre neue Schule zu besuchen. Die Schwestern lernten die lokale Sprache, trotzten Krankheit und Armut. Die Konkurrenz durch die Zeugen Jehovas machte ihre Mission mühsam. Doch 100 Jahre später gibt es in Sambia zehn dominikanische Gemeinschaften mit 77 Schwestern und zehn Kandidatinnen. Die Ordensfrauen haben drei Grundschulen, vier weiterführende Schulen sowie ein Krankenhaus aufgebaut. Und sie geben in einer „Barfußschule“ Kindern aus armen Verhältnissen die Möglichkeit, schulische Versäumnisse aufzuholen. „Jeder kann kommen, auch ohne Schuhe und Uniform“, sagt Schwester Alexia. „Absolventen dieser Schule haben es bis zur Universität geschafft“, freut sich die 65-Jährige.

Ein gutes Fundament

Die Ordensfrau aus Simbabwe lebt seit neun Jahren im bayrischen Strahlfeld. Sie ist dort Stellvertreterin der Oberin, arbeitet als Krankenschwester, macht Fahrdienste und kümmert sich um die jungen Schwestern. An ihrer Biografie wird deutlich, dass die Dominikanerinnen eine internationale Gemeinschaft sind. „Wenn in Deutschland oder Kolumbien Personal fehlt, gehen wir dorthin“, sagt Schwester Alexia. „Die Zukunft der Gemeinschaft kommt aus Afrika.“ Mit ihren Mitschwestern Maureen, Flavia, Jubilata, Anna Maria und Emma war sie beim Jubiläum in Sambia. „Das war ein großes Fest“, sagt die 82-jährige Schwester Jubilata. Die Dankbarkeit ehemaliger Schüler habe sich in großzügigen Gaben gezeigt. Einer spendete 100 Kilogramm Rindfleisch, ein anderer kam mit einem Auto voller Getränke und wieder ein anderer überraschte die Gäste mit schönen Teppichen, die er im Festzelt auslegte. „Wir sind es nicht gewohnt, dass man uns so dankt“, sagt Schwester Jubilata. Die Dominikanerinnen in Sambia blicken positiv in die Zukunft und haben Ideen für neues Engagement: Kümmerten sie sich bisher vor allem um die Bildung von Mädchen, möchten sie nun stärker die Jungen in den Blick nehmen. „Für mich war beruhigend zu sehen, dass in Sambia alles auf einem guten Fundament steht. Wir deutschen Schwestern können uns in Ruhe zurückziehen und sagen: ,Passt schon!‘“, meint Schwester Jubilata. Text: Eva-Maria Werner

 

Missions-Dominikanerinnen in Sambia