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Mut zum Bekenntnis
Kinder sind mitfühlend und sozial. Wenn sie sehen, dass andere Not leiden, sind sie spontan bereit zu helfen. Wissenschaftliche Studien belegen das. Dazu passt, dass die Sternsinger-Aktion sich seit Jahren großer Beliebtheit erfreut. Anfang Januar ziehen sie wieder durch die Straßen: kleine gekrönte Häupter, mit Stern, Sammeldose, Kreide und offensichtlicher Freude daran, sich für ihre Altersgenossen in den Ländern des Südens einzusetzen. Mitmachen ist „in”. Aber wissen die Jungen wie Mädchen noch, welches kirchliche Fest hinter dem Sternsingen steht?
Bei den Erwachsenen sieht es kaum besser aus. Jeder fünfte Deutsche vermag nicht zu sagen, warum er an Ostern frei hat. Die Auferstehung Jesu, der Kern unseres christlichen Glaubens, wird zum Hasenfest degradiert, Kinder besingen, statt St. Martin, Sonne, Mond und Sterne, an Weihnachten sind die Kirchen zwar voll, aber viele kommen nur aus Gewohnheit. Verschwindet das Christentum aus dem christlichen Abendland? Wir leben vielleicht nicht in einer gottlosen, wohl aber in einer säkularen Gesellschaft. Doch statt zu klagen, sollten wir lieber handeln. Wir sollten uns trauen, über unseren Glauben zu sprechen und darüber, was uns im Leben trägt. Wir sollten anderen unsere Feste und Lieder nahebringen und mit ihnen feiern – in der Familie, im Kindergarten, in der Schule. Das verbindet. Braucht man dazu wirklich Mut?
Von Beatrix Gramlich
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