|
|
Was meinen Sie?
Muss die Kirche arm sein?
Sechs Milliarden Euro – das ist das Vermögen, über welches das Erzbistum München und Freising verfügt. Die Veröffentlichung dieser großen Summe im Juni 2016 löste eine Empörungswelle aus. Seit den Verschwendungen durch den früheren Limburger Bischof Tebartz-van Elst gibt es in Deutschland eine erhöhte Sensibilität. Braucht die Kirche derart viel Geld? Sollte sie nicht dem Evangelium entsprechend arm sein?
Viele Menschen unterstützen den Wunsch von Papst Franziskus nach einer armen Kirche und warnen vor der Gefahr, kirchliches Geld als Selbstzweck zu missbrauchen. Was aber meint „arme“ Kirche überhaupt? Sie meint nicht den Verkauf von all ihren Besitztümern. Nein, entscheidend ist ihr bescheidener Auftritt nach außen, und entscheidend ist, was Kirche mit dem Geld macht! Denn sie braucht es als Basis für ihre Arbeit in unserer Gesellschaft.
Dabei geht es um die Finanzierung von Seelsorge und Gemeindearbeit. Sie gibt den Glauben weiter und investiert in Bildung. Mitarbeiter wollen angemessen bezahlt und kirchliche Gebäude erhalten werden. Die Bistümer müssen Rücklagen bilden, um Pensionszusagen für ihre Priester einhalten zu können. „Kirchliches Vermögen kann nie Selbstzweck sein“, so der Münchener Generalvikar Peter Beer. Um dieser Gefahr entgegenzutreten, haben die Bistümer nun ihre Vermögenssituation offengelegt mit dem Ziel, die Verwendung des Geldes jederzeit überprüfbar zu machen. So kann die Gesellschaft nachverfolgen, dass das Vermögen dem Auftrag der Kirche entsprechend, also für Gott und den Menschen eingesetzt wird. 
Melanie Pies
Was meinen Sie? Diskutieren Sie mit und geben Ihre Meinung direkt in das untenstehende Formular ein.
Oder schreiben Sie uns:
Redaktion kontinente, Anton-Kurze-Allee 6, 52064 Aachen
E-Mail: redaktion@kontinente.org (bitte Ihre Anschrift angeben)
Bestellen Sie hier Ihr kostenloses kontinente-Probeabo.
|