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Chris­ti Blut: Für al­le oder für vie­le?

Seit der Li­tur­gie­re­form 1970 spricht der Pries­ter bei der Wand­lung: „Das ist mein Blut, das für euch und für al­le ver­gos­sen wird.“ Nun hat Papst Be­ne­dikt XVI. in ei­nem Brief an die deut­schen Bi­sc­hö­fe an­ge­ord­net, die seit Län­ge­rem an­ge­mahn­te Rück­kehr zur wört­li­chen Über­tra­gung des latei­ni­schen „pro mul­tis“ auch in Deut­sch­land um­zu­set­zen. Wäh­rend die Über­set­zung „für al­le“ be­reits ei­ne In­ter­pre­ta­ti­on sei, müs­se es ge­mäß dem Ur­text „für vie­le“ hei­ßen. An­de­re Sprach­fa­mi­li­en ha­ben die­se Än­de­rung be­reits voll­zo­gen. Ob die ge­for­der­te Re­vi­si­on tat­säch­lich mehr Treue zum Text er­reicht oder aber wei­ter von der neu­te­s­ta­ment­li­chen Deu­tung des To­des Je­su weg­führt, ist un­ter Fach­leu­ten höchst um­s­trit­ten. „Vie­le“ steht im Neu­en Te­s­ta­ment vor al­lem im Ge­gen­über zu dem „Ei­nen“, wo­ge­gen wir heu­te in un­se­rem Sprach­ge­brauch eher die Ein­schrän­kung hö­ren: nur vie­le, aber nicht al­le. Zu­dem ken­nen wir den ge­nau­en Wort­laut des­sen, was Je­sus im Abend­mahls­saal ge­sagt hat, nicht. Die li­tur­gi­sche Ge­stalt der Abend­mahlstra­di­ti­on in der gel­ten­den Form ist in der Schrift nicht zu fin­den. Auch der Papst un­ter­st­reicht, dass die wört­li­che Über­set­zung des „pro mul­tis“ die al­len Men­schen gel­ten­de Süh­ne- wir­kung des To­des Je­su nicht in Fra­ge stellt. Weil durch die For­mu­lie­rung „für vie­le“ der Ein­druck ent­ste­hen könn­te, Je­sus sei nicht mehr für al­le Men­schen ge­s­tor­ben, for­dert er die deut­schen Bi­sc­hö­fe auf, Pries­ter und Lai­en auf die­se wört­li­che Über­tra­gung vor­zu­be­rei­ten. Soll­te, wenn al­le Men­schen ge­meint sind, dies in der Hei­li­gen Mes­se auch wei­ter ge­sagt wer­den? Oder ist das An­lie­gen ei­ner ein­heit­li­chen Spra­che der Kir­che in der Eucha­ris­tie, ei­ner Ein­heit im in­ners­ten Raum kirch­li­chen Be­tens höh­er zu ge­wich­ten?

Von Kat­ja Hei­de­manns

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In­ge­borg Jen­de aus Düs­sel­dorf sch­reibt:
Nicht nur wenn ich in Rom bin, füh­le ich mich in der ka­tho­li­schen Kir­che zu­hau­se. Sie de­fi­niert sich als treue Über­lie­fe­rin der Wor­te Je­su Chris­ti durch die rö­mi­sche Tra­di­ti­on. Des­halb gilt für mich, dass ich auf je­den Fall das un­ter­stüt­zen wer­de, was das An­lie­gen des Hei­li­gen Va­ters ist. Er ist der von Chris­tus ein­ge­setz­te Nach­fol­ger Pe­tri, dem die Kir­che an­ver­traut wur­de. Er wird au­ßer­dem als wei­ser Theo­lo­gie­pro­fes­sor ge­nau wis­sen, um was er sei­ne Bi­sc­hö­fe bit­ten muss. Für mich gilt des­halb: Ich möch­te dem Hei­li­gen Va­ter fol­gen. Zu­dem ge­hö­re ich zu der welt­weit gro­ßen ka­tho­li­schen Ge­mein­schaft der Chris­ten. Wenn in vie­len an­de­ren Län­dern die Über­set­zung pro mul­tis gilt, dann soll­te sie auch in Deut­sch­land gel­ten. Den Pro­te­s­tan­tis­mus ha­ben wir längst hin­ter uns. Scha­de, dass nicht übe­rall am Sonn­tag we­nigs­tesn ei­ne Hl. Mes­se in Latein ge­le­sen wird. Dann wä­re man auf der gan­zen Welt noch mehr zu­hau­se.

Adal­bert Schal­ler aus St. Bla­si­en-Men­zen­schwand ist der Mei­nung:
Der Ze­le­brant muss al­so laut sa­gen „für vie­le“, auch wenn er weiß, dass Je­sus „für al­le“ ge­s­tor­ben ist. Wenn mei­ne Wor­te nicht übe­r­ein­stim­men mit dem, was ich den­ke, nen­nen wir das dop­pel­zün­gig. Auf dop­pel­zün­gi­ge Mess­le­ser kön­nen wir ver­zich­ten. Oder wir keh­ren zu den Pi­us­brü­dern zu­rück, die die Kon­se­k­ra­ti­ons­wor­te still, al­so un­hör­bar sp­re­chen.

Gre­gor Hein­richs aus Düs­sel­dorf sch­reibt da­zu:
Im latei­ni­schen Text heißt es "pro mul­tis". Frei über­setzt heißt es "für al­le", wört­lich über­setzt heißt es "für die Vie­len" oder auch nur "für vie­le". Die Schwie­rig­keit bei ei­ner wört­li­chen Über­set­zung in ei­ne an­de­re Spra­che be­steht da­rin, dass die wört­li­che Über­set­zung oft nicht den Sinn, den das Wort in der Ur­sprungs­spra­che hat, zu 100% wie­der­ge­ben kann. Wenn die Wand­lungs­wor­te in der deut­schen Spra­che ge­spro­chen wer­den, ent­steht durch die Über­set­zung mit "für vie­le" ein ge­wis­ser Be­deu­tungs­ver­lust. Den­noch hal­te die wört­li­che Über­set­zung für rich­ti­ger und bin für die Über­set­zung mit "für die Vie­len" , weil sie dem ur­sprüng­li­chen Sinn am nächs­ten kommt. Die ein­fa­che Über­set­zung mit "für vie­le" hal­te ich für ei­ne be­denk­li­che Ein­schrän­kung, die hier nicht ge­meint sein kann!

Man­f­red Holz, Wup­per­tal, meint:
Gut, dass der Papst sonst kei­ne an­de­ren Sor­gen hat. Wen in­ter­es­siert z.B. in Afri­ka die­se aka­de­mi­sche For­mu­lie­rung Chris­ti Blut: Für al­le oder vie­le? Wir soll­ten lie­ber be­ten und vor al­lem auch han­deln: "Un­ser täg­lich Brot gib al­len Men­schen!"

Chris­ta Wel­len­reu­ther aus Schif­fer­stadt sch­reibt:
Was soll die­se Mei­nung­s­um­fra­ge? Wir dür­fen uns freu­en über Papst Be­ne­dikt, ei­nen spi­ri­tu­el­len Mann und hoch­geis­ti­gen Theo­lo­gen als HL. Va­ter zu ha­ben. Er wird wis­sen, wel­ches die rich­ti­gen Wor­te sind. Au­ßer­dem hat er im Band 2 sei­nes Bu­ches „Je­sus von Na­za­re­th“ dar­auf hin­ge­wie­sen. Wann end­lich ler­nen wir Deut­schen zu­zu­hö­ren. Bei al­len Um­fra­gen, Re­form­ge­dan­ken und vor al­lem Gre­mi­ums­sit­zun­gen wird die Haupt­sa­che ver­ges­sen – näm­lich das Ge­bet. Las­sen wir den HL. Geist in un­se­rer Kir­che wir­ken und nicht die Re­for­mer. Bei mir ent­steht all­mäh­lich der Ein­druck, die deut­sche Kir­che (ei­ni­ge Bi­sc­hö­fe, Pries­ter und Lai­en) er­war­tet von Rom ei­nen Son­der­sta­tus und ver­gisst da­bei, dass wir ei­ne Welt­kir­che sind.

Nor­bert Vo­nier, Bi­be­r­ach/Riss:
Wie weit wol­len wir Ka­tho­li­ken noch zu­rückru­dern? Ur­sa­che bringt Wir­kung. Hat nicht Je­sus ge­ra­de die­ses Na­tur­ge­setz durch­bro­chen und über­wun­den! Hat un­ser lie­ben­der Sc­höp­fer­gott von vorn­he­r­ein ein­ge­plant, dass es ei­ne Ein­schrän­kung Sei­ner Lie­be ge­ben wird? Und wie vie­le sol­len es sein, oder "darf`s a Bis­serl mehr sein?" Oder meint Be­ne­dikt dass es für die an­de­ren vi­el­leicht doch auch ei­nen an­de­ren Gott gibt - ist un­se­rer vi­el­leicht doch auch nur ei­ner von vie­len? "Die Pries­ter und Lai­en drauf vor­zu­be­rei­ten……" ist doch nur Spitz­fin­dig­keit. Oder ist es ihm nur lang­wei­lig?

Axel Ha­rald Stark aus Pas­sau meint:
Die­se Än­de­rung des li­tur­gi­schen Wort­lauts ist kir­chen­po­li­tisch ver­ständ­lich: Papst Be­ne­dikt will u.a. den Pi­us­brü­dern ent­ge­gen­kom­men, die für die Rück­kehr zum früh­er gel­ten­den Text plä­d­ie­ren. Nur: wer sich an den ge­nau­en Buch­sta­ben hält, kann trotz­dem den „Geist der li­tur­gi­schen Wor­te“ ver­feh­len! Je­sus Chris­tus wur­de nicht zu ei­nem zah­len­mä­ß­ig be­schränk­ten Kreis von Gläu­bi­gen ge­sandt, son­dern zu al­len Men­schen, die ja nach christ­li­chem Glau­ben Ge­sc­höp­fe Got­tes sind und an die der Ruf des Evan­ge­li­ums ge­rich­tet ist. Die­sen Geist der li­tur­gi­schen Wor­te leug­net Papst Be­ne­dikt ja an­schei­nend nicht. Dann hiel­te ich es für bes­ser das latei­ni­sche „pro mul­tis“ – selbst schon ei­ne Über­set­zung, da Je­sus nicht Latein ge­spro­chen hat – dem li­tur­gi­schen Geist ent­sp­re­chend mit „für al­le“ in die deut­sche Spra­che zu über­set­zen. Es ent­spricht auch un­se­rem christ­li­che Got­tes­bild, weil Gott das Heil al­ler Men­schen will und nicht das Heil für man­che und das Un­heil für an­de­re.

Dr. Hans A. Groß aus Me­cken­heim sch­reibt:
Der Papst hat den Rück­griff auf die al­te Les­art über­zeu­gend be­grün­det. Im äl­tes­ten Evan­ge­li­um heißt es bei Mar­kus (grie­chisch und latei­nisch) „für vie­le“. Dies ist auch im­mer die ka­tho­li­sche Les­art ge­we­sen (vgl. z.B. den Schott von 1934). Soll­ten sich Pries­ter, die die­se Wand­lungs­wor­te zu sp­re­chen ha­ben, ge­gen die In­ten­ti­on des Paps­tes stel­len, so gilt auch hier, dass ein Haus, das in sich un­eins ist, zer­fällt. Im Üb­ri­gen hat die Ver­si­on „für vie­le“ ei­nen durch­aus heil­sa­men Cha­rak­ter. Je­der mag sich dann fra­gen, ob er da­zu ge­hört. Das könn­te das weit­hin ver­lo­ren ge­gan­ge­ne Sün­den­be­wusst­sein neu er­we­cken; denn wenn auch heu­te pro­pa­giert wird, dass ein je­der ge­ret­tet wer­de, so spricht die Bi­bel in­so­weit doch ei­ne völ­lig an­de­re Spra­che, was von ei­ner ehr­li­chen Theo­lo­gie nicht über­zeu­gend weg ar­gu­men­tiert wer­den kann.

Franz Heitz, Rhein­s­tet­ten:
Ihr Ar­ti­kel „Chris­ti Blut für al­le oder für vie­le?“ hat bei mir nur Ver­wun­de­rung her­vor­ge­ru­fen. Wenn ich mir vor­s­tel­le, wie vie­le hoch­ka­rä­ti­ge Ka­pa­zi­tä­ten sich mit der Fra­ge, ob „ für al­le“ oder „für vie­le“ be­schäf­tigt ha­ben, ha­be ich Freu­de und Är­ger zu­g­leich. Freu­de über die of­fen­sicht­lich nur klei­nen Pro­b­lem un­se­rer Kir­che, ins­be­son­de­re der Ku­rie. Da scheint of­fen­sicht­lich die Ka­tho­li­sche Welt voll in Ord­nung zu sein. In­t­ri­gen­spiel ge­gen un­se­ren Papst, Wei­ter­ga­be ge­hei­mer Un­ter­la­gen of­fen­sicht­lich al­les klei­ne Fi­sche ge­gen­über sprach­li­cher Fein­hei­ten. Är­ger, und der über­wiegt, über die vie­len un­ge­lös­ten Pro­b­le­me in un­se­rer Kir­che. Ich den­ke hier z. Bei­spiel an die Fra­ge der Zu­las­sung schuld­los Ge­schie­de­ner zur Hl. Kom­mu­ni­on, Zu­las­sung von Frau­en zur Wei­he, die Wie­der­ein­g­lie­de­rung ver­hei­ra­te­ter ehem. Pries­ter und vie­les mehr. Zu all den bren­nen­den of­fe­nen Fra­gen kei­ne Ant­wort. Lei­der auch in na­her Zu­kunft nicht. Scha­de!

Dr. phil. Horst Krä­m­er, Ulm, ist der Mei­nung:
Was sol­len wir Fußv­öl­ker Ih­nen denn schon sch­rei­ben. Als ob sich je­mals schon "die da oben" um uns nach­her ge­schert hät­ten? Wie es wir­k­lich heißt, wis­sen Sie ja selbst, wo­bei ich mich nicht am un­maß­geb­li­chen latei­ni­schen Text fest­ma­chen wür­de, son­dern am grie­chi­schen Ur­text. Und da steht ja nun:
Mt 26,27 ... trin­ket a l l e dar­aus (pán­tes, (Neu­gr.: óloi) und dann al­ler­dings im Kon­text zu die­ser Uni­ver­sal-Ein­la­dung)
Mt 26 28 ... für v i e l e ver­gos­sen (pe­rí pol­lón).
Hier in Ulm wird bis jetzt prak­ti­ziert: ... für al­le ..., wie wenn nichts ge­we­sen wä­re. Und ich fin­de, so soll­te man es auch las­sen. Wenn Sie mich schon fra­gen.

Ag­nes und Ger­hard Volk aus Duis­burg:
Man kann es nicht fas­sen! Wenn man Ih­re Zeit­schrift liest, ist man im­mer wie­der er­schüt­tert zu er­fah­ren wie viel Elend, Not und Un­ge­rech­tig­keit es in der Welt gibt. Wenn man die Pro­b­le­me be­trach­tet mit der de­nen die Kir­che in un­se­rem Land kon­fron­tiert ist. Wenn man die Sor­gen um Pries­ter­man­gel, Zu­sam­men­ar­beit Lai­en und Amts­kir­che sieht. Soll­ten wir ei­gent­lich Wich­ti­ge­res zu tun ha­ben als dar­über zu dis­ku­tie­ren, ob es für al­le oder für vie­le im Wand­lungs­text hei­ßen soll. Ganz ab­ge­se­hen da­von, dass wohl nie­mand ge­nau weiß was Je­sus beim Abend­mahl wir­k­lich ge­sagt hat. Uns fehlt je­des Ver­ständ­nis da­für, dass ei­ne sol­che Dis­kus­si­ons­run­de auf­ge­macht wird. Wir hät­ten bren­nen­de­re The­men zu be­han­deln.

Jo­sef Kol­beck aus Gau-Al­ges­heim:
„Chris­tus ist nicht der Mit­tel­punkt, der von der Welt durch den Schutz­wall der Kern­ge­mein­de ge­t­rennt wä­re. Auch heu­te hat Chris­tus sei­nen Ort noch dort, wo ihn vor 2000 Jah­ren Je­sus von Na­za­reth fand - bei den Zöll­nern und Sün­dern, den Rand­sied­lern und At­he­is­ten.“ So for­mu­lier­te es krass die evan­ge­li­sche Theo­lo­gin Do­ro­thee Söl­le. Die­ser Satz die­ser re­for­mier­ten Theo­lo­gin kommt mir ins Be­wusst­sein, wenn ich über die Au­s­ein­an­der­set­zung den­ke, die nun durch ei­nen Brief des Paps­tes an die Deut­schen Bi­sc­hö­fe vo­r­erst zum Ab­schluss ge­kom­men ist. „Die Bi­bel ist nie­mals aus­ge­le­sen, nie fer­tig, son­dern im­mer Teil ei­nes Dia­logs.“ Bei al­ler theo­lo­gi­schen Wert­schät­zung für die­se Kor­rek­tu­ren an der Rich­tig­stel­lung der Ein­set­zungs­wor­te Je­su bei die­sem Mahl muss den­noch die dring­li­che Rich­tung deut­lich wer­den, wie sie Dom Hel­der Ca­ma­ra an­ge­ge­ben hat: „Not­wen­dig ist es, ja drin­gend, von Dei­ner Ge­gen­wart im Sa­kra­ment über­zu­ge­hen zu Dei­ner Ge­gen­wart, ei­ner eben­so rea­len, im Abend­mahl des Ar­men. Weh dem, der sich von Dir nährt und dann kei­ne of­fe­nen Au­gen hat, um Dich zu ent­de­cken, wie Du Dir im Müll Dei­ne Nah­rung suchst,von übe­rall ver­sto­ßen,wie Du un­ter dem Zei­chen völ­li­ger Un­si­cher­heit lebst.“ (aus: Hel­der Ca­ma­ra, Mach aus mir ei­nen Re­gen­bo­gen, Zürich 1981, 61)
Für Je­sus war das Mahl ei­ne un­be­ding­te Klam­mer, den Dank, die Freu­de, die Ver­hei­ßung ei­nes neu­en Him­mels und ei­ner neu­en Er­de zu ver­bin­den und ex­em­pla­risch zu le­ben mit den Ar­men und Aus­ge­g­renz­ten. Man kann nur hof­fen, dass die­se Er­klär­ung des Paps­tes nicht zu ei­ner neu­en spitz­fin­di­gen Dis­kus­si­on inn­er­halb der Kir­che und im öku­me­ni­schen Pro­zess füh­ren. Die Er­in­ne­rung und die Ver­ge­gen­wär­ti­gung des Mah­les mit den Sün­dern und Aus­ge­g­renz­ten, das Je­sus selbst am Abend vor sei­nem Lei­den prak­ti­zier­te dür­fen nicht da­zu füh­ren, die Dis­kus­si­on dar­um noch ex­k­lu­si­ver und ein­schrän­k­en­der zu ma­chen, son­der es so fei­ern, dass der Mahl­cha­rak­ter und der prä­sen­ti­sche Er­in­ne­rung­scha­rak­ter an Je­su leib­haf­ti­ge Ge­gen­wart zur Sen­dung mit den Ar­men und Aus­ge­g­renz­ten vor al­ler akri­bi­schen Über­set­zungs- und In­ter­pre­ta­ti­onspf­licht ste­hen.

Hed­wig Kru­se sch­reibt:
Schon wenn man den Brief von Papst Be­ne­dikt XVI. an die Bi­sc­hö­fe ge­le­sen hat, kann man dem Hl. Va­ter nur zu­stim­men. Die­se Rich­tig­stel­lung ist auch öku­me­nisch von Be­deu­tung. "Für al­le" fin­det sich we­der bei den or­tho­do­xen, noch an­g­li­ka­ni­schen, noch evang. Chris­ten. Auch sind die deutsch­spra­chi­gen Län­der die ein­zi­gen, die nicht den bib­li­schen Ur­text, die Ein­set­zungs­wor­te Je­su, ver­wen­den! Al­so: Ro­ma lo­cu­ta cau­sa fini­ta!

Kurt Bräu­nin­ger aus Fell­bach sch­reibt:
Mir als theo­lo­gi­schem Lai­en kommt ei­ne Än­de­rung der Wand­lungs­wor­te mit „mein Blut für al­le ent­sp­re­chend für vie­le“ dis­kri­mi­nie­rend an. Nach­dem Chris­tus sei­ne Jün­ger zum Mis­sio­nie­ren zu al­len Völ­ker ge­schickt hat­te, kann ich mir nicht vor­s­tel­len, dass er Ein­schrän­kun­gen beim Ein­set­zen des Al­tarsa­kra­men­tes be­ab­sich­tigt hat­te. Auch kann ich den Papst nicht ver­ste­hen, dass er mit sol­chen Än­de­run­gen her­vor tritt. Es gibt doch heut­zu­ta­ge ganz an­de­re Brenn­punk­te die er in An­griff neh­men müss­te: Das Zö­li­bat, die Sa­kra­men­te­ver­wei­ge­rung Ge­schie­de­ner und Wie­der­ver­hei­ra­te­ter, Wei­hen für Dia­kon­in­nen oder Pries­ter­wei­he für Frau­en, um nur ei­ni­ge Pro­b­le­me an­zu­füh­ren. Ich bin wie­der ein­mal mehr vom Papst ent­täuscht, wenn man we­gen „pro mul­tis oder pro om­nes“ sol­chen – auch fi­nan­zi­el­len – Auf­wand be­t­reibt. Es gab ja auch schon ei­ne Zeit, dass ein Wort Le­ben ge­for­dert hat: „dies be­deu­tet mein Blut- dies ist mein Blu­t“.

Chri­s­toph Wer­ner, Gra­fing:
Die Ant­wort steht schon in der Bi­bel (Mt 23,24): „Weh euch ihr Schrift­ge­lehr­ten und Theo­lo­gen…Ihr siebt Mü­cken aus und ver­schluckt Ka­me­le.“ Ich glau­be, was Je­sus will ist, dass wir uns öff­nen und die Gna­den an­neh­men, die wir durch sein ver­gos­se­nes Blut emp­fan­gen könn­ten – aber ob der Pries­ter ex­akt wört­lich aus dem Latei­ni­schen über­setzt, ist für Je­sus si­cher nicht so wich­tig. Und ich will in der Eucha­ris­tie­fei­er wie­der mehr dar­auf ach­ten, dass ich mein Herz und al­le mei­ne An­lie­gen Je­sus hin­hal­te, da­mit sein Op­fer wirk­sam wer­den kann für mich und die mei­nen. Und dann ge­hö­re ich auf je­den Fall zu den [vie­len bzw. al­len], egal wel­ches Wort der Pries­ter sagt.

Kla­ra Fas­tus aus Och­sen­hau­sen meint:
Ich mei­ne, dass vie­le Men­schen, die nicht so sehr im Glau­ben ver­wur­zelt sind, un­si­cher wer­den. Die wört­li­chen Über­set­zun­gen ge­hen doch oft am ei­gent­li­chen Sinn des Ge­sag­ten vor­bei, und ich glau­be schon, dass es wei­ter von der neu­te­s­ta­ment­li­chen Deu­tung weg­führt. Wer von den 'Obe­ren' war im Abend­mahls­saal da­bei? Und wenn ich das als Laie so ver­fol­ge, dann muss ich sa­gen: Än­dert der Geist Got­tes sei­ne Mei­nung? Und vor al­lem, was ist wich­ti­ger, dass die Ex­per­ten zu­frie­den sind, oder dass sich al­le Men­schen von Gott an­ge­nom­men und ge­liebt wis­sen! Mei­ner Über­zeu­gung nach soll­te wei­ter­hin 'für Al­le' ge­sagt wer­den.

Hil­de­gard Müh­l­en­beck aus Klein-Win­tern­heim sch­reibt:
Trotz und mit mei­ner per­sön­li­chen „Sün­de und Schul­d“ füh­le ich mich von Je­sus an­ge­nom­men, an­ge­se­hen und ge­liebt, wenn ich die Wor­te ver­in­ner­li­che: „mein Blut ver­gos­sen für Al­le“. Al­le Men­schen ge­hö­ren zu Got­tes Sc­höp­fung und dür­fen auf „Er­lö­sung“ hof­fen, wenn Gott die Lie­be ist. Die For­mu­lie­rung für „vie­le“ grenzt nicht nur ein, son­dern grenzt auch aus! Da kann die Fra­ge auf­kom­men, ge­hö­re ich dann noch da­zu? Hat denn ein Papst das Recht, Men­schen, die er gar nicht kennt, aus­zu­sch­lie­ßen von ei­ner Hoff­nung, dass die Barm­her­zig­keit, Hin­ga­be und Lie­be Got­tes für „Al­le“ gilt? In Joh. 6, Ver­se 33-35 (bit­te nach­le­sen) fin­de ich ei­ne Be­stä­ti­gung mei­ner „Zu­ge­hö­rig­keit“ und kann es so ver­ste­hen: Das eucha­ris­ti­sche „Ge­heim­nis“ ge­schieht „für das Le­ben der Wel­t“!




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Der Film erzählt von Schwester Marie Catherine im Niger, die zur Versöhnung von Muslimen und Christen im ärmsten Land der Welt beiträgt.

Unterwegs in ...
Das kontinente-
Reisetagebuch

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