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Fo­to: epd-Bild

Syno­da­ler Weg:
Er­mu­ti­gung sieht an­ders aus

Der von der Deut­schen Bi­schofs­kon­fe­renz und dem Zen­tral­ko­mi­tee der deut­schen Ka­tho­li­ken in­i­ti­ier­te „Syno­da­le We­g“, auf dem die Kir­che Schrit­te der Er­neue­rung ge­hen möch­te, trifft an der Ba­sis auf we­nig In­ter­es­se. Wen wun­dert’s? Ge­spräch­s­pro­zes­se un­ter­schied­li­chen For­ma­tes gab und gibt es ge­nü­gend, es scheint al­les ge­sagt, aber was folgt dar­aus? Ja, ist es gut, wenn sich Frau­en und Män­ner, Kle­ri­ker und Lai­en aus­tau­schen. Ja, es sind vie­le gu­te Ide­en ent­wi­ckelt und Vor­schlä­ge er­ar­bei­tet wor­den. Aber wer mag sich no­ch­en­ga­gie­ren, wenn, wie im Fall der Syno­de im Bis­tum Tri­er, nach jah­re­lan­gen Be­ra­tun­gen auf brei­ter Ba­sis ei­ne Pries­ter­grup­pe ein Ve­to in Rom ein­le­gen und den ge­sam­ten Pro­zess erst ein­mal stop­pen kann? Was ist da­von zu hal­ten, wenn der Papst, der sich ei­ner­seits ei­ne „heil­sa­me De­zen­tra­li­sie­rung“ wünscht, an­de­rer­seits in sei­nem Brief „an das pil­gern­de Volk Got­tes“ zu Be­ginn des „Syno­da­len We­ges“ vor „Ei­gen­brö­te­lei“ und „ideo­lo­gi­schen Ten­den­zen“ warnt?

Ich ha­be in ei­nem Ge­spräch­s­pro­zess die Er­fah­rung ge­macht, dass mu­ti­ge Mei­nun­gen, die in der Kir­che nicht zum Main­st­ream ge­hö­ren, als „nicht re­le­van­t“ bei­sei­te ge­scho­ben wur­den. Er­mu­ti­gung sieht an­ders aus. „Le­be das, was du vom Evan­ge­li­um ver­stan­den hast. Und wenn es noch so we­nig ist!” Zum Glück gibt es Men­schen, die nach den Wor­ten des ehe­ma­li­gen Priors von Tai­zé, Frè­re Ro­ger, han­deln. Und ein­fach an­fan­gen, et­was zu ve­r­än­dern.
Von Eva-Ma­ria Wer­ner

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