Jobst Rüthers |
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Sollen Kirchen Feste selber bezahlen?
Im nächsten Jahr, vom 25. bis zum 29. Mai 2016, wird in Leipzig der 100. Deutsche Katholikentag stattfinden. Es soll ein besonders feierliches Jubiläums-Ereignis werden, zu dem Heiner Koch, Bischof der Diözese Dresden-Meißen, und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) in die sächsische Messestadt eingeladen haben. Aber: Weil die katholische Kirche als reich gilt, weil Leipzig die zweitärmste Stadt Deutschlands ist und weil lediglich vier Prozent der Einwohner katholisch sind, gibt es Proteste gegen die Entscheidung, eine Million Euro zur Finanzierung des Ereignisses aus dem städtischen Haushalt bereitzustellen. Bürger wollen die Kostenzusage rückgängig machen.
Ähnliches ist aus dem tief katholischen Münster zu vernehmen. Auch dort hat sich eine Protestgruppe an die kommunalen Abgeordneten gewandt mit der Forderung: Kein städtisches Geld für den 2018 in der westfälischen Stadt geplanten Katholikentag. Münster habe hohe Schulden und die Kirchen sollen ihre Feste selber zahlen, so die Argumente. Auch wenn in Leipzig wie in Münster der Protest von bekennenden Atheisten und Konfessionslosen angeführt wird, Zustimmung finden deren Forderung nach strikter Trennung von Staat und Kirche in breiten Kreisen der Bevölkerung.
Die Katholikentags-Macher dagegen argumentieren, dass die Veranstaltungen offen seien für alle Menschen, gleich welcher Weltanschauung. Auch ver- stehe man sich als Forum für wichtige gesellschaftliche Fragen, an dem sich unterschiedlichste Interessensgruppen beteiligen. Finanziert wird das normalerweise alle zwei Jahre stattfindende Ereignis aus Teilnehmerbeiträgen, Kirchensteuermitteln sowie Geldern des Bundes, des Landes und der jeweiligen Stadt.
Von Jobst Rüthers
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