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Zukunft versinkender Inseln
Tuvalu erklärt sich zur ersten
digitalen Nation
Wegen des steigenden Meerespiegels ist die Existenz der Südsee-Insel Tuvalu bedroht. Deshalb hat sie sich im Internet als „erste digitale Nation“ neu gegründet. Indem die Inseln und Wahrzeichen nachgebildet und Geschichte und Kultur aufgezeichnet werden, entsteht eine digitale Version des Landes, das in den nächsten Jahrzehnten vollständig überschwemmt werden könnte.
Außenminister Simon Kofe erklärte in einem Video für die Weltklimakonferenz im November 2022: „Unser Land, unser Ozean, unsere Kultur sind die wertvollsten Güter unseres Volkes, und um sie vor Schaden zu bewahren, werden wir sie in die Cloud verlagern. Stück für Stück werden wir so unser Land erhalten und unsere Kinder und Enkel daran erinnern, wie unser Zuhause einst war.“ Wahrscheinlich, so Kofe, würden sich andere Nationen bald anschließen müssen. In dem Video spricht der Außenminister am Strand einer virtuellen Insel, am Himmel fliegen täuschend echt aussehende Vögel. Ob Tuvalu als Staat weiterbestehen kann, auch wenn das Land im Wasser versunken ist, ist rechtlich umstritten. Die Regierung strebt an, dass Tuvalus maritime Grenzen weiterhin gelten und die Ressourcen innerhalb seiner Gewässer nationales Eigentum bleiben, auch wenn die Inseln unter dem Meeresspiegel liegen sollten.
Text: Christina Brunner
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