Viele Tote haben die vergangenen Kämpfe gefordert, darunter Soldaten und Zivilisten. |
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Nach Darstellung des Kirchenvertreters sind allein mehr als 4.000 Menschen in das Priesterseminar in Munuki geflüchtet, überwiegend alleinstehende Mütter mit ihren Kindern. Ihre Versorgung sei sehr schwierig, da Regierungssoldaten die kirchlichen Mitarbeiter daran hinderten, der Not leidenden Bevölkerung zu helfen. Eine Rückkehr der Familien in ihre Häuser in der Stadt sei gefährlich, da die SPLA-Soldaten auf der Suche nach Rebellen mit grober Gewalt und Willkür „Hausdurchsuchungen“ durchführten.
Der Südsudan wollte am Samstag, 9. Juli, den fünften Jahrestag seiner Unabhängigkeit feiern, doch die Gefechte zwischen rivalisierenden Armeefraktionen verhinderten die Feier. Die Erzrivalen Kiir und Machar stehen seit Abschluss eines Friedensabkommens mit dem Sudan an der Spitze des Staates. Zuvor hatten sie sich offen bekämpft.
Der Bürgerkrieg hatte Ende 2013 begonnen, als Kiir seinen Stellvertreter entließ. Die Auseinandersetzungen in den vergangenen Tagen waren die ersten, die sich seit August 2015 in der Hauptstadt Juba ereigneten. Die anhaltende Gewalt belastet den jüngsten Staat Afrikas schwer. Seit seiner Gründung forderten die Gefechte mehr als 50.000 Tote. Drei Millionen Menschen sind auf der Flucht, sechs Millionen vom Hunger bedroht. (fjs) |