Eigeninitiative: Van Bo will anders wirtschaften.
Foto: Harms |
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Van Bo Le Mentzel
Wirtschaft neu denken
29.10.2013 - „Wenn man etwas nimmt, muss man auch etwas geben, denk ans Ein- und Ausatmen.“ Dieser Satz seiner verstorbenen Mutter hat Van Bo Le Mentzel geprägt. Der junge Architekt laotischer Herkunft lebt in Berlin und macht dank origineller Projekte von sich reden.
Auf seiner Homepage http://hartzivmoebel.blogspot.de bietet er Baupläne für Hartz-IV-Möbel an, die jeder mit wenig Geld und ohne großen Aufwand nachbauen kann. Er konstruierte das „Unreal Estate House“, eine zweckmäßige, moderne Unterkunft für Leute mit kleinem Geldbeutel. Und er ließ seine Lieblingsschuhe selbst produzieren, unter fairen Bedingungen und mit umweltfreundlichen Materialien – mit Hilfe seiner Crowd im Internet. Das ist ein Netzwerk von Leuten, die finanziell und mit vielen guten Ideen Projekte unterstützen, die sonst nicht realisiert werden könnten, vor allem im künstlerischen oder kreativen Bereich.
Van Bo zeigt so: Wirtschaft kann auch anders funktionieren, ohne Verdrängungswettbewerb, ohne Ausbeutung von Menschen und Ressourcen. Tauschen, teilen, selbst machen, das ist sein Motto. Unter denen, die ihn unterstützen, sind Juden, Christen, Quäker, Muslime und Buddhisten. „Wir sehen lieber die Dinge, die uns verbinden als die, die uns trennen“, sagt der engagierte Architekt. (emw)
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