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Situation im Südsudan außer Kontrolle
Comboni-Pater über die schwierige Lage
05.02.2014 - Wegen der kriegerischen Auseinandersetzungen im Südsudan sind fast alle Ausländer von ihren Regierungen abgezogen worden. Lediglich einige Blauhelmsoldaten, Ärzte, Journalisten und Ordensleute sind geblieben, berichtet der Comboni-Missionar Pater Gregor Bodgong in seiner Mail vom 27. Januar.
„Wenn es in Zukunft eine Art von interethnischer Zusammengehörigkeit geben kann, dann vielleicht weniger über die nationale Identität, sondern eher über den Glauben, Kinder eines Vaters im Himmel zu sein“, begründet er seinen Entschluss, nicht auszureisen. Nachdem im Sommer 2013 nur zwei Jahre nach der Unabhängigkeit des Südsudans mit der Entlassung des Kabinetts und Vizepräsident Machar durch Präsident Salva Kiir alte Konflikte wieder aufgebrochen waren, ist die Situation seit Dezember 2013 außer Kontrolle geraten. Regierungstreue Truppen und die Rebellenarmee kämpfen gegeneinander, sogar Kinder werden für den Kampf rekrutiert. Schätzungen gehen von einer halben Million Flüchtlingen und tausenden Toten aus.
Die kirchlichen Vertreter versuchen über Sprach- und Stammesgrenzen hinweg zu evangelisieren und Versöhnungsarbeit zwischen den unterschiedlichen Bauern- und Hirtenvölkern zu leisten. Ein unmögliches Unterfangen? Manchmal scheint es so, meint Pater Gregor. Trotzdem wollen die Missionare ihr Ziel weiter verfolgen, mit der Bevölkerung zu leben und zu arbeiten.
Von Hannah Drummen
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