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Phil Schulze-Dieckhoff
Lebenslauf
Ich bin 1987 in Aachen als zweites von vier Geschwistern geboren und im ländlichen Vorort Brand aufgewachsen. Wie viele Jungendliche des Ortes wurde ich nach der Erstkommunion Messdiener. Es gab wöchentlich Gruppenstunden, bei denen ich später als Leiter selbst Stunden übernahm. Außerdem habe ich lange Zeit in der Pfarrbücherei gearbeitet.
Daneben spielte stets die Musik eine große Rolle. Während der Grundschulzeit begann ich, Trompete zu lernen und spielte von Zeit zu Zeit in einem Jugendsinfonieorchester in Aachen und in einer Bigband im Nachbarort, mit der wir Reisen in Deutschland und im Ausland unternahmen.
Zivildienst im Ausland
Nach dem Abitur im Jahr 2006 hatte ich die Gelegenheit, über den Deutschen Verein vom Heiligen Land meinen Zivildienst im Ausland zu leisten: 13 Monate lang arbeitete ich als Pfleger in einem Sterbehospiz in Jerusalem, dem French Hospital. Da das Hospiz in unmittelbarer Nähe sowohl zur palästinensischen Alt- als auch zur israelischen Neustadt lag und es von katholischen Schwestern eines französischen Ordens geführt wurde, waren Patienten aller Herkunft vertreten, Juden, Muslime und Christen. Auch die Angestellten waren gemischt, sodass eine in Jerusalem einzigartige Atmosphäre herrschte. Die Arbeit der Volontäre bestand in der Pflege der Patienten in Schichtarbeit. Von Israel aus habe ich mit Freunden Ägypten und Jordanien bereist und war in Israel häufig in den Bergen oder in der Wüste wandern.
Nach dem Zivildienst, zurück in Deutschland, habe ich in Münster das Jurastudium begonnen. Daneben hatte ich außerdem die Gelegenheit, meiner Leidenschaft nachzugehen, indem ich parallel dazu Geschichte studierte. Der Kombination entsprechend arbeitete ich an der Universität als Hilfskraft für einen Professor der deutschen Rechtsgeschichte.
Sozialer Einsatz während des Studiums
In Münster wohnte ich, im Grunde zufällig, in einer Pfarrei, die den Priestern der Gemeinschaft Emmanuel anvertraut worden war. Da ich das dritte juristische Studienjahr in Paris absolvieren sollte, begann ich die Zeit in Frankreich entsprechend mit den Sessionen der französischen Gemeinschaft Emmanuel im Burgund, in Paray-le-Monial. Einen Monat lang arbeitete ich dort als Volontär. Kurze Zeit später lief das Studium an der Pariser Universität Assas an, das ich mit einem Bachelor im französischen Recht abschloss.
Das Jahr über wohnte ich im Wohnheim der Pfarrei Saint Ambroise, in dem wir neun junge Männer waren. Im Gegenzug leisteten wir alle einen kleinen Dienst innerhalb der Pfarrei. Ich habe zum Beispiel bei einem wöchentlichen Frühstück für Obdachlose mitgeholfen. Außerdem half ich häufig in der Suppenküche der Missionarinnen der Nächstenliebe aus, die diese in meinem Arrondissement neben ihrem Konvent betrieben. Alle zwei Wochen veranstalteten wir mit Freunden eine Art katholisch-politischen Diskussionskreis, eine sogenannte Ichtus-Gruppe, in der wir über alle möglichen gesellschaftlichen Themen diskutierten.
Erster Kontakt zur Gemeinschaft Sankt Martin
Einer dieser Freunde hatte mich zu Beginn der Zeit in Paris zu einem Einkehrwochenende der Gemeinschaft Sankt Martin mitgenommen. Die Gemeinschaft besteht aus Weltpriestern, die Diözesanbischöfen zur Verfügung gestellt werden, um in deren Bistümern ihr Amt auszuüben. Nicht nur dieses Programm, sondern vor allem die Priesterpersönlichkeiten beeindruckten mich gleich. Entsprechend kam ich im Laufe des Jahres häufig wieder und nahm im Sommer an einer Wanderung der Gemeinschaft in der Nähe des Genfer Sees auf den Spuren des Heiligen Franz von Sales teil.
Zu Beginn des folgenden Universitätsjahrs bin ich ins Seminar der Gemeinschaft eingetreten, das in der Nähe von Blois an der Loire liegt. Bis zur Weihe sind zunächst drei Jahre Philosophiestudium vorgesehen, denen das ebenfalls dreijährige theologische Bakalaureat folgen wird.
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