Tatkräftig: Schwester Bernadette. Foto: Hoffmann |
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Schwester Bernadette Brommer
Ordensfrau gegen Erbschleicher
In Deutschland werden jedes Jahr nach Schätzungen über 200 Milliarden Euro vererbt. Alleinstehende ältere Menschen werden oft Ziel von Erbschleichern. Einen solchen Fall von Erbschleicherei deckte Schwester Bernadette Brommer vom Orden „Schwestern vom Guten Hirten“ im eigenen Freundeskreis auf.
„Die Wut und Ohnmacht von Angehörigen, die Erbschleichern machtlos gegenüberstehen, habe ich selbst verspürt“, sagt die Münchnerin. Um das Erlebte zu verarbeiten, schrieb sie das Buch „Willenlos – Wehrlos – Abgezockt“. Seitdem kann sich die couragierte Ordensschwester vor Briefen und Anrufen kaum retten.
Neben ihrer Arbeit als Klinikseelsorgerin versucht sie gemeinsam mit einem Juristen allen Betroffenen zu helfen. Sie empfiehlt etwa einen „Vertrauens-Vertrag“, der von vier Personen unterschrieben werden soll: von der zu betreuenden Person, einem Angehörigen, dem Betreuer und Schwester Bernadette.
Dies sei eine Präventionsmaßnahme. Auf diese Weise kann die betreute Person nämlich selbst festlegen, dass ihre Wünsche geachtet werden, der Kontakt zu den Angehörigen bestehen bleibt und der Betreuer keinen Anspruch auf das Erbe erhebt. So haben Angehörige „wenigstens etwas in der Hand und können Erbschleicher entlarven“, betont Schwester Bernadette. (no)
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