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Indien
Frauen vom Land machen Unrecht öffentlich
Wer sieht schon das Unrecht, das in einem kleinen Dorf passiert? Dank Amreen Khan wird die Vertreibung der Bauern von ihrem Land öffentlich. Die frühere Kindergärtnerin ist eine von 270 Frauen, die in den Dörfern als Reporterinnen arbeiten.
Ausgebildet wurden sie auf der digitalen Plattform von Khabar Lahariya, einer Nachrichtenagentur von Frauen, die sich auf die Frauen auf dem Land konzentriert. „Ich wollte die sozialen Ungerechtigkeiten, die ich erlebe, immer ans Licht bringen, aber ich wusste nicht, wie,“ erzählt Amreen Khan. „Jetzt ist mein Traum wahr geworden!“
Indien ist der zweitgrößte Online-Markt der Welt, 2025 wird jeder zweite Inder ein Smartphone haben. Aber nur 25 Prozent der Frauen auf dem Land war jemals im Internet unterwegs. Mit Hilfe der digitalen Akademie, die auch von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) unterstützt wird, sollen die Reporterinnen nicht nur Recherchemethoden und den Umgang mit der Handykamera lernen. Sie setzen sich auch mit der Rolle der Medien für die Demokratie, Fake News und Diskriminierung auseinander. Und sie lernen, Geschichten aus ihrer Perspektive zu erzählen, etwa über die Folgen der Klimakrise. „Durch den Kurs bin ich richtig mutig geworden“, sagt Suman Diwakar, 28, aus einem Dorf in Uttar Pradesh. „Ich mag ja eine unwichtige kleine Frau sein, aber wenn ich ein Mikro in der Hand habe, dann rede ich – laut und klar!“
Text: Christina Brunner
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