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Schatten im TropenparadiesLange galt Sansibar als Sinnbild religiöser Toleranz. Doch nach einer
Serie von Anschlägen auf Christen ist die Harmonie gestört. Sansibars
Katholiken sind verunsichert. Doch entmutigen lassen sie sich nicht. |
Von Bettina Tiburzy (Text) und Hartmut Schwarzbach (Foto)
Die Attentäter folgten Pfarrer Evaristus Mushi, als der 56-Jährige auf dem Weg zur Frühmesse in die Kathedrale war. Sie töteten den katholischen Priester mit Schüssen in den Kopf, wenige Meter neben der Kirche, und verschwanden in den verwinkelten Gassen der Altstadt.
Von alldem ahnen die meisten Besucher Sansibars nichts. Entspannt schlendern sie entlang der Strandpromenade von Stone Town und tauchen ein in das quirlige Leben des historischen Stadtkerns. Junge muslimische Frauen mit bunten Schleiern und knöchellangen Kleidern eilen an kleinen Geschäften vorbei. Männer hocken im Schatten der Häuser, spielen Domino, trinken Kaffee. Um sie herum überall Zeichen des Verfalls. Auf den Wänden aus Korallenstein machen sich schwarze Schimmelflecken breit. Das Mauerwerk bröckelt.
Im Herzen der Altstadt ragt die Kathedrale Sankt Joseph’s empor. Daneben steht das Bischofshaus, von wo aus Augustine Shao sein Bistum leitet. Um die 11.600 Katholiken umfasst seine Diözese. Wenige nur, wenn man bedenkt, dass die Mehrheit der 1,3 Millionen Bewohner Sansibars dem Islam angehört. Bischof Shao bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Sachlich spricht er über den Mord an Mushi im Februar 2013. Sogar dann, als er berichtet, dass das Attentat vermutlich ihm selbst gegolten habe: „Die Täter wollten den Führer der katholischen Kirche auf Sansibar ermorden“, vermutet Shao. „Sie dachten, dass derjenige, der der Kathedrale vorsteht, das Oberhaupt sei.“
Der Mord an Pfarrer Mushi war nur einer von vielen brutalen Übergriffen. Weihnachten 2012 schossen Attentäter auf den katholischen Priester Ambrose Mkende. Er überlebte. Im August 2013 griffen Unbekannte zwei junge britische Frauen, die als Freiwillige in einem Kindergarten der anglikanischen Kirche arbeiteten, mit Säure an und verletzten sie schwer. Im September desselben Jahres attackierten Unbekannte den katholischen Priester Anselm Mwangamba ebenfalls mit Säure. Er erlitt schwerste Verätzungen im Gesicht.
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