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Allein in der heißen HölleIn Ghanas Hauptstadt Accra landet tonnenweise Wohlstandsschrott aus Europa
und den USA, obwohl der Import von defekten Geräten verboten ist. Viele schauen
weg, einige profitieren davon, und manche leben im und vom Müll. |
Text: Eva-Maria Werner; Fotos: Fritz Stark
Nur wenige Meter entfernt vom Qualm der Schrotthalde in Accras Stadtteil Agbogbloshie stehen auf einer riesigen Werbetafel am Straßenrand die Worte „Escape to the good life. You deserve it“ (Flieh in das gute Leben. Du hast es verdient). Aufmunternd lächelt eine hübsche, selbstbewusste Frau vom Plakat auf die Händler herab, die Second-Hand-Kleidung, Obst und Gemüse sowie billiges Plastikspielzeug verkaufen. Du hast es selbst in der Hand, deinem Leben eine glückliche Wendung zu geben, das scheint ihre Botschaft zu sein. Zynischer geht es kaum, denn direkt hinter der rosa-himmelblauen Werbetafel beginnt die schwarze Hölle. Schwarz ist der Bodenbelag aus Asche, schwarz der Qualm, der in den Himmel steigt, schwarz der Fluss, der sich faulig stinkend zwischen Schrotthalde und angrenzendem Slum Richtung Atlantik schiebt.
Im brackigen Wasser des Odaw River treiben ausgeweidete Kühlschränke, Tastaturen und Fernseher, kaputte Gefriertruhen. Tapfer fahren die Fischer an der Küste von Ghanas Hauptstadt Accra noch täglich hinaus aufs Meer, aber immer häufiger fangen sie anstelle von Barsch, Hering, Makrele und Krabben Computermäuse und Plastikkabel mit ihren Netzen.
Obwohl der Umweltaktivist und Journalist Mike Anane schon unzählige Male die Elektroschrotthalde in Agbogbloshie besucht hat, kann er seine Wut und Traurigkeit nicht verbergen, als er auf den Fluss zeigt und erklärt: „Als Kind bin ich hier aufgewachsen. Wir sind täglich in diesem Fluss geschwommen, haben unser Abendessen dort herausgefischt, unsere Tiere an seinem Ufer weiden lassen. Es war eine wunderschöne Lagune. Wenn du jetzt das Wasser trinkst, bist du innerhalb von fünf Minuten tot.“
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