Plastiktüten-Verbot in Ruanda: Reisende werden bereits auf dem Flughafen in Kigali darauf hingewiesen. |
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21. Juni 2016
Mit gutem Beispiel voran
Schon am Flughafen von Ruandas Hauptstadt Kigali macht eine Infotafel darauf aufmerksam, dass das Tragen von Plastiktüten im „Land der 1000 Hügel“ verboten ist. Wer eine mit sich führt, möge sie gegen eine Papiertüte eintauschen. Später, bei der Fahrt durch die Stadt, fällt auf, dass die Straßen gepflegt sind. Kein Müll im Graben, bepflanzte Verkehrsinseln, nirgendwo Papierschnipsel.
Die ruandische Regierung legt großen Wert auf Umweltschutz. Jeweils am letzten Samtag des Monats ist Umuganda-Tag: Alle Einwohner zwischen 19 und 65 Jahren sind dann zwischen acht und elf Uhr aufgerufen, gemeinnützige Arbeit zu verrichten: Straße kehren, Bäume pflanzen, Schulen bauen, kostenlos Dienstleistungen anbieten. Während Geschäfte geschlossen haben und öffentliche Verkehrsmittel nur eingeschränkt fahren, bringen die Menschen in Ruanda ihr Land in Schuss. Dabei ist Aufräumen lediglich ein Zweck des Umuganda-Tages. Im Vordergrund steht vor allem: gemeinsam etwas tun, die ruandische Identität stärken, Konflikte friedlich lösen. Ganz bewusst hat der Präsident nach dem Völkermord die alte Umuganda-Tradition wiederbelebt, damit die Wunden schneller heilen können.
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