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Un­ter­wegs in... Tai­wan und Viet­nam

kon­ti­nen­te-Re­dakteu­rin Eva-Ma­ria Wer­ner ist ge­mein­sam mit dem Fo­to­gra­fen Fritz Stark
auf Re­cher­che­r­ei­se. Von ih­ren Er­leb­nis­sen vor Ort be­rich­ten sie im kon­ti­nen­te-Rei­se­ta­ge­buch.


3. März

Will­kom­men, neu­es Jahr!

In Tai­wan be­grü­ß­en die Men­schen das neue Jahr nicht nach dem Gre­go­ria­ni­schen son­dern nach dem Mond­ka­len­der. 2018 en­det das Neu­jahrs­fest nach 15 Fei­er­ta­gen am 4. März. Es ist das längs­te und wich­tigs­te Fest in Tai­wan. Abend für Abend zieht es die Men­schen auf die Stra­ßen. Wäh­rend früh­er Kin­der mit selbst ge­ba­s­tel­ten La­ter­nen durch die Nach­bar­schaft spa­zier­ten, sind die Bräu­che heu­te je nach Re­gi­on un­ter­schied­lich. Be­rühmt sind die gro­ßen La­ter­nen, die im Nor­den des Lan­des in den Him­mel stei­gen. In der klei­nen Stadt Yue­jin lo­cken mehr oder we­ni­ger kunst­vol­le In­stal­la­tio­nen die Men­schen auf das al­te Ha­fen­ge­län­de. Auf dem Was­ser schwim­men bun­te Ku­geln, die die Far­be wech­seln, über­gro­ße In­sek­ten, fi­li­gra­ne Bam­bus­stä­be. Mit dem nächs­ten Voll­mond ist al­les vor­bei und das „Jahr des Hun­des“ nimmt sei­nen Lauf.


4. März

Ma­de in Tai­wan

Nicht nur Spiel­zeug­wa­ren und Elek­tro­nik­ar­ti­kel wer­den von Tai­wan aus mit dem Flug­zeug und im Schiffs­con­tai­ner in al­le Welt ver­schickt. Auch Or­chi­de­en ha­ben sich zum Ex­port­schla­ger ent­wi­ckelt. Dort, wo noch vor we­ni­gen Jah­ren Zuck­er­rohr an­ge­baut wur­de, reiht sich heu­te ein mo­der­nes Ge­wächs­haus ans an­de­re. Mo­men­tan fin­det in Tai­wan die 23. Or­chi­de­en­kon­fe­renz statt, die größ­te welt­weit. In den Mes­se­hal­len tau­chen die 200 000 Be­su­cher in ein Meer aus Far­ben. Das An­ge­bot ist über­wäl­ti­gend. Auch Pro­duk­te von der Ching Hoa Or­chi­de­en­farm, ei­nem tra­di­tio­nel­len Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men, wer­den dort aus­ge­s­tellt. Der Se­ni­or­chef hat vor über 40 Jah­ren wil­de Or­chi­de­en aus den Ber­gen in die Ebe­ne ge­bracht und dort die Zucht auf­ge­baut. Sei­ne Frau sagt: „Die Blu­men zu pf­le­gen ist für mich wie Kin­der auf­zu­zie­hen. Ich schaue täg­lich nach ih­nen und för­de­re ih­re Ent­wick­lung.“ Für die Kon­tak­te ins Aus­land ist der äl­tes­te Sohn zu­stän­dig. Bald wird er wie­der nach Eu­ro­pa rei­sen, auch Dres­den steht auf sei­nem Pro­gramm. Wäh­rend Tai­wan in die Län­der der Re­gi­on blüh­en­de Or­chi­de­en lie­fert, wer­den nach Eu­ro­pa nur grü­ne Pflan­zen ver­schickt. Sie rei­fen dann – et­wa in nie­der­län­di­schen Ge­wächs­häu­s­ern – über fünf Mo­na­te zur Blü­te heran.


5. März

Soll ich oder soll ich nicht?

Soll ich den Job wech­seln? In ei­ne an­de­re Stadt zie­hen? Das neue Au­to kau­fen? Ent­schei­dun­gen kön­nen Men­schen ins Gr­übeln stür­zen. Wer kennt das nicht... Tai­wa­ner ge­hen nicht nur in den Tem­pel, um die Göt­ter mit Räu­cher­stäb­chen zu eh­ren son­dern auch, weil sie sich Hil­fe bei Ent­schei­dun­gen er­hof­fen. „Thi Ji­o“ (Höl­zer wer­fen) soll die Lö­sung brin­gen: Man lässt zwei Holz­stü­cke auf den Bo­den fal­len, die auf ei­ner Sei­te ge­wölbt und auf der an­de­ren glatt ge­sch­lif­fen sind. Zei­gen bei­de Wöl­bun­gen oder ge­sch­lif­fe­nen Sei­ten nach oben, heißt die Ent­schei­dung „Ja“. Fällt ein Holz auf die Wöl­bung, das an­de­re auf die glat­te Sei­te, heißt es „Nein“. Für ein ein­deu­ti­ges Er­geb­nis ist es al­so not­wen­dig, sich vor­ab „Ent­we­der-Oder-Fra­gen“ zu stel­len. Und wer mit dem Er­geb­nis nicht ein­ver­stan­den ist, kann die Höl­zer ein­fach noch­mal wer­fen.


6. März

Auf­tritt des be­trun­ke­nen Mönchs

Es knallt, zischt und dröhnt auf dem Tem­pel­platz. Zwei lan­ge Knall­frosch-Schlan­gen knat­tern Rich­tung Ein­gang, ei­ne Pro­zes­si­on von Gläu­bi­gen mit Ge­schen­ken sch­rei­tet heran und nimmt Kurs auf ei­ne Per­son im gelb-schwar­zen Ko­s­tüm, die sich schwan­kend näh­ert. Auf­tritt von Ji Gong, dem „be­trun­ke­nen Mön­ch“. Be­g­lei­tet von Trom­mel, Be­cken und Gong dreht er sich um die ei­ge­ne Ach­se, we­delt mit ei­nem Fächer aus Farn und setzt im­mer wie­der ein Ge­fäß an die Lip­pen. Da­rin: hoch­pro­zen­ti­ger Reis­wein. Er lässt in ei­nem Halb­kreis Pa­pier­geld ver­b­ren­nen und weist die Gläu­bi­gen an, ih­re Ge­schen­ke über die Feu­er­s­tel­len zu tra­gen. Da­mit sol­len die Ga­ben auf­ge­wer­tet wer­den. Mit sei­nem gan­zen Hof­staat be­tritt Ji Gong sch­ließ­lich den Tem­pel. Dort war­ten die Gläu­bi­gen auf ihn. Mit Räu­cher­stäb­chen, Reis­wein, Pa­pier­geld und Erd­nüs­sen bit­ten sie um die Gunst des buddhis­ti­schen Got­tes, den Ji Gong ver­kör­pert. Im 12. Jahr­hun­dert, heißt es, sei Ji Gong als Sterb­li­cher ge­bo­ren, im Al­ter von 18 Jah­ren in ein Klos­ter ein­ge­t­re­ten und we­nig spä­ter we­gen un­mög­li­chen Ver­hal­tens wie­der aus­ge­sch­los­sen wor­den. Doch sei­ne gu­ten Ta­ten als ei­ne Art asia­ti­scher „Ro­bin Hoo­d“, die er als Wan­de­rer in den Dör­fern voll­brach­te, lie­ßen sei­ne ma­gi­schen Kräf­te wach­sen. Nur kurz nach sei­nem Tod ist er in das Pan­the­on der Göt­ter­welt auf­ge­nom­men wor­den. Wem die Weis­heit der Tem­pel­stei­ne (Mel­dung vom 5. März) nicht aus­reicht, er­hofft sich von Ji Gong ei­ne dif­fe­ren­zier­te­re Ant­wort auf Pro­b­le­me. Er spricht mit den Men­schen, schüt­tet Reis­wein in of­fe­ne Keh­len und lässt die Gläu­bi­gen be­seelt zie­hen.


7. März

Tanz bis zum Mor­gen­grau­en

Wäh­rend an Tai­wans West­küs­te der Hoch­ge­schwin­dig­keits­zug als Sym­bol der Mo­der­ne zwi­schen der Haupt­stadt Tai­peh und Ka­os­hi­ung im Sü­den da­hin­braust, pf­le­gen die Ur­ein­woh­ner im Zen­trum der In­sel ih­re jahr­hun­der­teal­ten Bräu­che. Bei­des ist ge­wollt: Die Re­gie­rung för­dert so­wohl die Hoch­tech­no­lo­gie als auch das tra­di­tio­nel­le Er­be. 16 Ur­ein­woh­ner-Stäm­me gibt es im Ber­g­land. Ih­re Spra­chen, Ge­sän­ge und Tän­ze sol­len nicht in Ver­ges­sen­heit ge­ra­ten und am liebs­ten Tou­ris­ten aus al­ler Welt an­zie­hen. Wir be­su­chen das Sie­ges­fest der Tsou. Zur Fei­er ih­res Stam­mes­ri­tuals kom­men nicht nur al­le 200 Ein­woh­ner des Dor­fes Te­fuye son­dern auch die Tsou aus den Nach­bar­dör­fern und sol­che, die mitt­ler­wei­le in den Groß-
städ­ten des Lan­des le­ben und gu­te Jobs in Ver­wal­tung und Wirt­schaft ha­ben. Ein­mal im Jahr tau­schen sie An­zug und Kra­wat­te ge­gen ih­re Stam­mes­k­lei­dung und voll­zie­hen ural­te Op­fer- und Ge­mein­schafts­ri­ten. Nach­dem sie Gott Ha­mo auf die Er­de ge­lockt ha­ben, tan­zen und sin­gen die Ur­wein­woh­ner bis zum Mor­gen­grau­en. Der kraft­vol­le, ein we­nig me­lan­cho­li­sche Ge­sang und die Tan­zen­den, die sich im Wie­ge­schritt krei­send um ein Feu­er be­we­gen, wir­ken bei Voll­mond fast ma­gisch.


8. März

Bau­boom in Ha­noi

Viet­nams Haupt­stadt Ha­noi rüs­tet sich für die Zu­kunft. Mo­men­tan le­ben dort acht Mil­lio­nen Men­schen. Doch von Tag zu Tag wer­den es mehr. Die Be­völ­ke­rung des Lan­des wächst um ei­ne Mil­li­on Men­schen jähr­lich. Ins­ge­s­amt zählt Viet­nam 95 Mil­lio­nen Ein­woh­ner. In Ha­noi, der zweit­größ­ten Stadt des Lan­des, wer­den rie­si­ge Wohn­tür­me hoch­ge­zo­gen. 30 bis 40 Stock­wer­ke zählt je­der ein­zel­ne, im Erd­ge­schoss sind Su­per­märk­te, Fit­ness-Stu­di­os und Yo­ga-Zen­t­ren un­ter­ge­bracht. Noch ste­hen vie­le der Wohn­si­los leer, ih­re of­fe­nen Fens­ter wir­ken wie Mün­der, die nur dar­auf war­ten, die Men­schen­mas­sen, die auf der Su­che nach Ar­beit in die Stadt strö­men, zu ver­sch­lin­gen. Wie mag es je­man­dem ge­hen, der in der An­ony­mi­tät und Iso­la­ti­on ei­nes sol­chen Hau­ses le­ben muss, wenn er die fa­mi­liä­re At­mo­sphä­re auf dem Dorf ge­wohnt ist? Doch vie­le fin­den dort kei­ne Ar­beit mehr. Es sind vor al­lem jun­ge Vä­ter und Müt­ter, die in die Me­tro­po­len zie­hen. Ihr ge­rin­ges Ge­halt reicht meist nicht aus, um die Fa­mi­lie nach­zu­ho­len. Kin­der und Gro­ßel­tern blei­ben zu­rück. Nicht nur Ha­nois Stadt­bild wan­delt sich ra­sant, auch die fa­mi­liä­ren Struk­tu­ren...


9. März

Land der "1000 Ka­the­dra­len"

Na ja, es sind nicht wir­k­lich 1000 Ka­the­dra­len, die in der Pro­vinz Nam Dinh 80 Ki­lo­me­ter südöst­lich von Ha­noi ste­hen, doch die An­zahl und Grö­ße der Got­tes­häu­ser ist be­acht­lich. Die Ka­the­dra­le von Ha­noi kann mit den meis­ten „Dorf­kir­chen“ in die­ser Pro­vinz nicht mit­hal­ten. Man­che der Pracht­bau­ten ste­hen kei­ne 600 Me­ter von­ein­an­der ent­fernt. Wo­hin der Blick auch schweift: Übe­rall bleibt er an Glo­ck­en­tür­men, Kup­peln, gro­ßen Kir­chen­schif­fen hän­gen. An vie­len von ih­nen nagt der Zahn der Zeit. Die Kir­chen in Dom- und Ka­the­dra­len­di­men­si­on ste­hen in­mit­ten von Dör­fern, die kaum mehr als 1000 Ein­woh­ner ha­ben, sie über­ra­gen um­lie­gen­de Reis- und Ge­mü­se­fel­der, do­mi­nie­ren die Land­schaft. Die meis­ten sind En­de des 19. Jahr­hun­derts ent­stan­den, in ei­ner Re­gi­on, die über­wie­gend ka­tho­lisch ge­prägt ist. Im üb­ri­gen Viet­nam be­trägt der An­teil der Ka­tho­li­ken an der Be­völ­ke­rung et­wa sie­ben Pro­zent. Die Bui Chu Ca­the­dral (Fo­to) ist 2008 of­fi­zi­ell zur Ba­si­li­ka er­ho­ben wor­den. Sie ist die größ­te Kir­che der Re­gi­on und ein be­lieb­ter Wall­fahrt­s­ort. Da­von zeu­gen die vie­len De­vo­tio­na­li­en­lä­den und Künst­ler, die re­li­giö­se Fi­gu­ren schnit­zen. Dass das Chris­ten­tum in die­ser Re­gi­on ei­nen sol­chen Boom er­lebt, hät­ten sich die Mis­sio­na­re aus Fran­k­reich und Por­tu­gal, die vor 400 Jah­ren nach Nam Dinh ka­men, wohl nie träu­men las­sen.


11. März

Le­ben im Ver­bor­ge­nen

Sie le­ben ver­steckt in Hin­ter­hö­fen, in klei­nen Kam­mern, und er­ha­schen nur sel­ten ei­nen Blick auf das Le­ben drau­ßen: Men­schen mit Be­hin­de­run­gen le­ben in Viet­nam im Ver­bor­ge­nen. Fa­mi­li­en­mit­g­lie­der oder Nach­barn küm­mern sich um sie. Staat­li­che Un­ter­stüt­zung gibt es kaum. Ein Schwer­be­hin­der­ter er­hält vom Staat mo­nat­lich ei­ne Mil­li­on Viet­na­me­si­sche Dong (um­ge­rech­net 36 Eu­ro). Wer Glück hat, kommt in ei­ner der ra­ren kirch­li­chen Ein­rich­tun­gen für Men­schen mit Be­hin­de­rung un­ter, wie bei den „Aman­tes de la Croix de Ha­noi“, ei­nem ein­hei­mi­schen Or­den. Schwes­ter Thi Anh Tran hat ih­re Aus­bil­dung in Fran­k­reich ab­sol­viert und nach ih­rer Rück­kehr in Viet­nam ein Heim für Be­hin­der­te er­öff­net. „Die Men­schen auf­zu­neh­men und gut zu ver­sor­gen, ist das ei­ne“, sagt die zier­li­che 38-Jäh­ri­ge. „Das an­de­re ist, ei­nen Men­ta­li­täts­wan­del in der Ge­sell­schaft her­bei­zu­füh­ren. Bis­her schä­m­en sich die Fa­mi­li­en für ih­re be­hin­der­ten An­ge­hö­ri­gen. “ Sie möch­te da­ran mit­ar­bei­ten, dass Be­hin­der­te selbst­ver­ständ­lich am öf­f­ent­li­chen Le­ben teil­neh­men kön­nen. Ein Lang­zeit­pro­jekt. Thi Anh hat ge­ra­de erst da­mit be­gon­nen.


12. März

Fried­hof: Ort der In­kul­tu­ra­ti­on

Auf der Fahrt über das Land fal­len die gro­ßen, buddhis­ti­schen Fried­hö­fe am Stra­ßen­rand auf. Die pa­go­de­n­ähn­li­chen Gr­ab­stät­ten für gan­ze Groß­fa­mi­li­en sind be­ein­dru­ckend. Aber es gibt auch klei­ne, sch­lich­te Ein­zel­gräb­er, die hier und da mit­ten im Reis­feld ste­hen. Die Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen be­stim­men selbst, wo und wie sie ih­re To­ten be­gr­a­ben. Es gibt nur ei­ne Re­gel: Inn­er­halb von 24 bis 36 Stun­den nach dem Tod muss die Bei­set­zung statt­fin­den. Die ka­tho­li­schen Fried­hö­fe sind erst auf den zwei­ten Blick er­kenn­bar. Die Gräb­er äh­neln zu­wei­len sehr de­nen der Buddhis­ten. Die Ka­tho­li­ken ha­ben den asia­ti­schen Stil über­nom­men. Auch auf ih­ren Gräb­ern gibt es Platz für klei­ne Ga­ben: Blu­men, Räu­cher­stäb­chen, ei­ne fri­sche Scha­le Reis. Und hin und wie­der ein Päck­chen Zi­ga­ret­ten.


13. März

Ho­her Wel­len­gang

Der nächt­li­che Sturm hat den Re­gen ge­gen die Fens­ter ge­peitscht und ihn durch die sch­lech­te Iso­lie­rung ins Zim­mer ge­drückt. Noch am Mor­gen ist der Him­mel grau ver­han­gen. Die Wel­len am Strand schla­gen hoch. Heu­te ist es für den Fi­scher Van Tu­an Pham und sei­ne bei­den Kol­le­gen un­mög­lich, nach drau­ßen zu fah­ren. Er hat Zeit, um von sei­ner Ar­beit zu er­zäh­len. 36 Stun­den lang sind sei­ne Schich­ten auf See – oh­ne Schlaf. Net­ze aus­wer­fen, Fang sor­tie­ren, in Kis­ten pa­cken, neue Fisch­grün­de su­chen. Ein Kno­chen­job. Und ge­fähr­lich. Das Meer ist un­be­re­chen­bar. Und sie müs­sen im­mer wei­ter raus­fah­ren, weil in Küs­ten­nähe nicht mehr viel zu ho­len ist. Er kennt jun­ge Män­ner aus dem Dorf, die los­ge­fah­ren sind und nie zu­rück­ka­men. „Seit ich Kin­der ha­be, ist mei­ne Angst grö­ß­er“, sagt Pham. „Die Un­si­cher­heit fährt im­mer mit. Ich dan­ke Gott je­des Mal, wenn ich ge­sund zu­rück bin.“ Läuft es gut, bringt das Fi­scher­trio 200 bis 250 Ki­lo­gramm Fisch und Mee­res­früch­te nach Hau­se. Das bringt für je­den et­wa 30 Eu­ro. Und ei­ne le­cke­re Mahl­zeit, ge­mein­sam mit der Fa­mi­lie.


14. März

Bloß nicht das Ge­sicht ver­lie­ren

Ers­tes Bei­spiel: Ich möch­te si­cher ge­hen und fra­ge beim Aben­d­es­sen nach: „Im Jä­gerreis ist auch tat­säch­lich kein Fleisch ent­hal­ten?“ „Ja, ja, pro­bie­ren sie“, er­m­un­tert mich mein Ti­sch­nach­bar. Ich pu­le das Reis­ge­richt aus dem Bam­bus­rohr, in dem es ge­kocht wur­de, nur um beim ers­ten Bis­sen fest­zu­s­tel­len, dass es so­wohl Fleisch als auch Fisch ent­hält. Ich bin ir­ri­tiert. Mein Ti­sch­nach­bar weiß, dass ich ve­ge­ta­risch es­sen möch­te. Warum er­m­un­tert er mich dann, das Fleisch­ge­richt zu neh­men? Zwei­tes Bei­spiel: Wir sind zum In­ter­view mit ei­nem Se­mi­na­ris­ten im Pries­ter­se­mi­nar ver­ab­re­det. Drei Stun­den sind wir un­ter­wegs, bis wir an­ge­kom­men. Vor Ort trin­ken wir Tee, ma­chen Small Talk und er­fah­ren, dass die Se­mi­na­ris­ten zwar vor Ort aber in Schwei­ge­e­x­er­zi­ti­en sei­en. Ein Tref­fen ist lei­der nicht mög­lich. Wie bit­te? Das hät­te man doch vor­her er­fah­ren und uns mit­tei­len kön­nen... Auf un­ser Stirn­run­zeln folgt leich­tes Schul­ter­zu­cken der Asia­ten. Sie lächeln das Pro­b­lem ein­fach weg. „Ge­sicht wah­ren“ ist ihr obers­tes Prin­zip. Wir ler­nen: Grund­sätz­lich möch­ten Asia­ten nicht durch ei­ne Ab­leh­nung ent­täu­schen. Das be­deu­tet im Um­kehr­schluss al­ler­dings: Ein Ja kann „Nein“ be­deu­ten. Wir zie­hen un­ver­rich­te­ter Din­ge ab. Das In­ter­view ist ge­platzt. Und wir sind um ei­ne kul­tu­rel­le Er­fah­rung rei­cher. Auch wenn wir da­mit un­se­re Pro­b­le­me ha­ben...




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Der Film erzählt von Schwester Marie Catherine im Niger, die zur Versöhnung von Muslimen und Christen im ärmsten Land der Welt beiträgt.

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