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Sisal - einst das blonde Gold AfrikasSoweit das Auge reicht: Schier unendlich weite Felder mit grünen Sisal-Agavenpflanzen
erstrecken sich am Fuß der bis zu 2300 Meter hohen Usambara-Berge. Im Nordosten Tansanias,
um die Hafenstadt Tanga, liegt das Zentrum der Sisalindustrie. |
Heute arbeiten hier rund 100 000 Menschen. Auf den Ländereien von Mkumbara schneiden Frauen und Männer emsig die schwertförmigen, stacheligen Blätter mit einem scharfen Messer. In der nahen gelegenen Fabrik wird die Ernte umgehend weiterverarbeitet. Am Ende trockenen die weiß bis gelblich schimmernden Naturfasern, die einst als das blonde Gold Afrikas gerühmt wurden, auf Gestellen in der Sonne.
Während der Kolonialzeit von 1885 bis 1918 brachte ein deutscher Pflanzer die robuste Agave Sisalana vom mexikanischen Yukatan nach Deutsch-Ostafrika. Auch das Deutsche Reich wollte seine Kolonien gewinnbringend ausbeuten und legte Plantagen zum Anbau von Kolonialwaren an. Sisal war für die Herstellung von Trossen, Seilen und Tauen für die Schifffahrt, für Netze, Matten oder Säcke unabdingbar. Die Produktion bauten die Engländer weiter aus.
Nach Tansanias Unabhängigkeit erreichte die Sisalproduktion 1964 eine Rekordmenge von etwa 250 000 Tonnen pro Jahr! Doch durch Verstaatlichung und Missmanagement und vor allem durch den zunehmenden Einsatz von synthetischen Materialien aus Erdöl folgte der Niedergang der Agavenfaser. Heute liegt die tansanische Produktion bei etwa 35 000 Tonnen jährlich. Die Agavenfaser findet zunehmend neue Anwendungen etwa als Füllstoff im Baugewerbe. Und wenn das Öl knapper wird, könnte ein neuer Boom bei der Herstellung von Teppichen oder Tauen folgen. Leinen los.
Text und Foto: Jörg Böthling
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