Foto: Hartmut Schwarzbach |
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Post aus Kenia
Pater Jairo Alberto Franco, 50, lebt und arbeitet in Ribera, dem größten Slum Afrikas, am Rand von Kenias Hauptstadt Nairobi
Kenia durchlebt schwierige Zeiten. Nach der annullierten Wahl vom 14. August und einer zweiten am 26. Oktober, vor der der größte Konkurrent Raila Odinga seine Kandidatur zurückgezogen hat, ist Präsident Uhuru Kenyatta wieder an der Macht. Ein afrikanisches Sprichwort sagt: Wenn Elefanten kämpfen, leidet das Gras.
Kenyatta und Odinga sind Söhne der Republikväter: Jomo Kenyatta und Jaramogi Oginga Odinga, die für Unabhängigkeit kämpften, aber auch ihr Erbe sicherten, indem sie möglichst viel Land an sich rissen. Ihre Familien gehören zu den reichsten in Kenia. Eines der größten Probleme hier ist der Tribalismus. Hinter Kenyatta und Odinga stehen zwei starke Stämme, Kikuyu und Luo, die bereit sind, für ihre Führer zu kämpfen. Kenyattas und Odingas Hauptinteresse ist Macht. Sie scheinen nicht zu erkennen, dass es ernsthafte Probleme im Land gibt, die alle betreffen, besonders die Armen. Es ist merkwürdig, dass die Menschen für ihre Führer auf die Straße gehen, aber nicht für ihre Rechte: Arbeit, Wasser, Gesundheit, Bildung, Gerechtigkeit, Frieden und Sicherheit. Die Hoffnung verliere ich trotzdem nicht. Veränderung geschieht durch Menschen, durch die einfachen Menschen, die jeden Tag für ihre Familien kämpfen, arbeiten und das Wenige, das sie haben, teilen. Kenia ist reich an diesen Menschen.
Sie haben die Zukunft in der Hand.
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