Foto: Flitner |
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Post aus dem Kongo
Das Trauma überwinden
Durch den Bürgerkrieg im Osten des Kongo sind Tausende Frauen gleich mehrfach traumatisiert: Zum einen sind ihre Körper geschändet worden, zum anderen werden sie infolge der Vergewaltigungen von ihren Familien stigmatisiert. Die Frauen sind oft mit Aids und anderen Krankheiten angesteckt worden, ihre Körper sind teils entstellt. Hinzu kommt, dass die aus den Vergewaltigungen hervorgegangenen Kinder immer wieder Anlass für Streitigkeiten in der Familie sind.
Mit unserer Vereinigung „Olame“ können wir mehr als 5000 Frauen helfen, ihre Traumata zu überwinden und ihnen den Start in ein neues, würdevolles Leben ermöglichen. Im Auftrag des Erzbischofs von Bukavu haben wir ein Programm entwickelt, das diesen Frauen seelische und medizinische Therapien ermöglicht. Weil jedoch vor allem Aids derart tabuisiert ist, lehnen einige Mädchen und Frauen die Behandlung ab – und sterben sehr häufig viel zu früh.
Die Lage im Land ist immer noch sehr unsicher. Täglich werden Menschen umgebracht. Das Versöhnungsprogramm greift kaum. Vor allem die arbeitslosen Ex-Soldaten zögern nicht, bei kleinsten Streitigkeiten ihre alten Waffen einzusetzen. In den schlecht bezahlten Polizisten und Soldaten finden sie enge Verbündete, wenn es darum geht, Menschen zu bestehlen und zu betrügen.
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