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Post aus …
… Burundi
In Burundi leidet die Bevölkerung unter einer blutigen, politischen Krise. Sie begann damit, dass Präsident Nkurunziza 2015 für eine dritte Amtszeit kandidieren wollte, obwohl die Verfassung das nicht erlaubt. In einer Wahl, die von den Oppositionsparteien als unfair boykottiert wurde, erhielt er fast 70 Prozent der Stimmen.
Regierungskritiker sind auf der Flucht. Immer wieder hören wir von Ermordungen. Vor allem in der Hauptstadt Bujumbura. Aber auch in anderen Teilen des Landes sind nachts Schüsse zu hören. Wer ist dafür verantwortlich? Wir wissen es nicht. Ethnische Konflikte, Korruption, Rechtslosigkeit und Armut verschärfen die Krise. Die Bevölkerung leidet unter unbeschreiblicher Armut. Nahrungsmittel sind knapp, es werden keine Jobs geschaffen.
Die Machthaber machen das Nachbarland Ruanda dafür verantwortlich, Rebellengruppen zu unterstützen. Keine leichte Situation für mich, da ich aus Ruanda komme. Glaubt mir, heute Priester in Burundi zu sein, ist so wie Priester-Sein zu Zeiten Oscar Romeros in El Salvador. Ich bin vorsichtig, was ich sage, auch in meinen Predigten. In der verzweifelten Situation sind wir Priester als Trostspender gefragt, aber auch wir werden von den Problemen überwältigt.
Unsere Hoffnung ruht auf starken Persönlichkeiten, wie sie innerhalb der Bischofskonferenz zu finden sind, die prophetisch auftreten und versuchen, die aufgeheizte Stimmung zu beruhigen.
@@Ihr Franziskaner I.R., aus Ruanda, arbeitet als Missionar in Burundi.
Übersetzung: Eva-Maria Werner
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