China-Kenner Pater Aloisius Gutheinz (li.). Foto: Jesuitenmission Österreich |
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Signal für die Weltkirche
Pater Aloisius Gutheinz
Wie erklärt man einem chinesischen Leser, wo der Vatikan liegt? Wie erschließt man ihm die Geisteswelt des Westens und überträgt dessen kirchliche Sprache sinngemäß ins Chinesische? Zusammen mit zwei Assistentinnen hat sich der Jesuit Aloisius Gutheinz, Leiter der Theologischen Fakultät der Fu Jen-Universität in Taiwan, dieser Herkulesaufgabe gestellt.
Sechs Jahre hat es gedauert, das „Enchiridion Symbolorum“, eine Quellensammlung wichtiger Glaubensbekenntnisse und kirchlicher Lehrdokumente, mit Unterstützung von missio für den chinesischen Kulturraum zu überarbeiten und zu übersetzen. Der „Denzinger“, wie ihn Fachleute nach seinem Gründer nennen, zählt zu den theologischen Standardwerken. Seine Neuauflage für das „Reich der Mitte“ erntet auch in Rom höchstes Lob: Der „Chinesische Denzinger“ sei „ein großer Dienst an der Verkündigung des Glaubens“, schreibt Papst Benedikt XVI. an Pater Gutheinz. Für den ist die Signalwirkung klar: „Die chinesische Kirche lebt, glaubt und denkt mit der Weltkirche und nicht in patriotischer Isolierung“, so der 79-Jährige, der davon ausgeht, dass das Werk in China problemlos zu nutzen sein wird.
Der Österreicher, der seit mehr als 50 Jahren in Taiwan lebt und dort seit 1974 als Dogmatikprofessor lehrt, arbeitet derweil schon an seinem nächsten Projekt: einer katholisch-ökumenischen Bibelenzyklopädie in Chinesisch.
Von Beatrix Gramlich
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