Foto: Stanke |
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Meriem Lebdiri
Weniger Haut – Mehr Mode
Das erste Model mit Kopftuch war in einem Werbespot der Modekette H&M im Jahr 2015 zu sehen. Für Designerin Meriem Lebdiri damals eine kleine Sensation. Seit 2010 entwirft sie in ihrem Studio in Germersheim Mode für Frauen, die weniger statt mehr Haut zeigen wollen. Lebdiris Entwürfe geben ihren Kundinnen die Möglichkeit, sich elegant zu kleiden und gleichzeitig religiöse Regeln einzuhalten. Ursprünglich gründete die 29-Jährige das Label „Modest Fashion“ für jüdische Kundinnen. Mittlerweile kaufen auch Christen, Mormonen und Muslime bei ihr ein. Das zeigt: „Bescheidene Mode“ kommt an. Nicht nur in Dubai oder London, sondern auch in Deutschland. Damit setzt Lebdiri ein Statement: „Wir sind hier, wir sind ein Teil Deutschlands.“ Sie möchte nicht auf die nächste Kopftuchdebatte im Bundestag warten, sondern den Trägerinnen ihrer Mode das Selbstbewusstsein geben, ihre Identität zu leben und zu zeigen.
Von Lena Monshausen
Zurück zur Nachrichtenübersicht September/Oktober 2017 |