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Stine Lund
Kinderärztin entwickelt Geburtshilfe-App
Ein furchtbares Szenario: Lebensbedrohliche Komplikationen während einer Geburt, und die Helferin weiß nicht, was zu tun ist. In Entwicklungsländern ist das keine Seltenheit. Stine Lund (Foto zweite von links), Kinderärztin mit Lehrstuhl in Kopenhagen, hat mit der dänischen Maternity-Foundation die „Save Delivery App“ entwickelt, die man umsonst im Internet herunterladen kann. Sie vermittelt Basiswissen bei Geburtshilfe-Notfällen und soll helfen, die Sterberate von Müttern und Babys zu senken. Die Anwendung basiert auf kurzen Videos, die in Sequenzen abgespielt werden können – bei Bedarf auch während eines Notfalls auf Handys, die vor allem in Afrika weit verbreitet sind. Und ist die Zeit zu knapp, werden über digitale Aktionskarten klare Anweisungen geschickt. 2014 wurde die App in 78 Gesundheitsstationen im ländlichen Äthiopien getestet. Die Helferinnen gaben an, sich damit doppelt so sicher zu fühlen. Bis Ende 2018 soll die App an 20 000 Helferinnen in Laos, Indien und Kenia verteilt werden.
Von Gudrun Petersen
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