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Matthias Markolf
Kampf der Umweltzerstörung
Für Tier- und Pflanzenliebhaber ist Madagaskar ein Paradies. Viele der madagassischen Arten – mehr als 90 Prozent der Säugetiere, Reptilien und Pflanzen – leben ausschließlich auf der Insel im Indischen Ozean. Von diesem Reichtum ist auch der deutsche Biologe Matthias Markolf beeindruckt.
Der 33-Jährige sieht aber auch, wie die einheimische Bevölkerung diesen Reichtum der Natur zerstört. Die Menschen holzen Wälder ab und jagen bedrohte Tiere. „Dies geschieht nicht böswillig, sondern aufgrund der schlechten Lebensbedingungen“, sagt Markolf. Ihm kam eine Idee: In einem etwa 30-minütigen Film bringt er den Einheimischen in der Landessprache Malagasy die Umweltprobleme näher.
Gezeigt wird der Film auch in abgelegenen Dörfern auf einer Leinwand mit Beamer und Lautsprechern. Strom für die Vorführung liefert ein Generator, der durch Radfahren angetrieben wird. Die Themen des Films sind etwa ökologische Öfen oder eine nachhaltigere Methode des Reisanbaus. „Wir müssen den Menschen alternative Lebensweisen vorstellen, die ihnen helfen und die Umwelt schonen“, erklärt Markolf, der auch Mitbegründer des Naturschutzvereins „Chances for Nature“ ist. Gut ankommen die ökologischen Öfen. Sie haben anders als die traditionellen Kochstellen der Madegassen eine Hülle aus Tonerde, sodass die Hitze nicht so schnell entweicht. „Die Menschen sehen, welchen Unterschied die Öfen machen. Sie können Holz und Geld sparen. Der Effekt ist unmittelbar“, ist Markolf zufrieden.
Von Nadine Ortmanns
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