Künstler: Zbrzezny schmiedet Waffen um.
Foto: Toby |
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Entwaffnende Kunst
Manfred Zbrzezny
Maschinengewehre, Gewehre, Panzerfäuste: Waffen aller Art lagern in der Werkstatt von Manfred Zbrzezny in der liberianischen Hauptstadt Monrovia. Doch hier wird kein neues Kriegswerkzeug entwickelt.
Im Gegenteil: Aus den Überresten von zwei liberianischen Bürgerkriegen von 1989 bis 2003, in denen etwa 250.000 Menschen getötet wurden, stellt der deutsche Schmied Alltagsgegenstände her, etwa Lampen, Kerzenständer oder Buchstützen. „Ich will Zerstörerisches in etwas Konstruktives verwandeln, Negatives in Positives“, beschreibt Zbrzezny, der mit einer Liberi anerin verheiratet ist, seine Motivation.
2005 kam er in das westafrikanische Land, da war der Bürgerkrieg erst zwei Jahre vorbei, die körperlichen und seelischen Wunden noch überall im Land greifbar. Er besorgte sich verschrottete Waffen und begann sie umzuschmieden. Das Geschäft läuft mittlerweile so gut, dass Zbrzezny auch afrikanische Mitarbeiter beschäftigt und Schmiede ausbildet. Eines der größten Kunstwerke ist der „Baum des Friedens“, der in einem Stadtteil Monrovias aufgestellt ist. Er soll die Liberianer daran erinnern, dass nie wieder Krieg herrschen möge. (no)
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