Foto: Wangchuk |
|
Indien
Künstliche Mini-Gletscher am Himalaya
Der Meeresspiegel steigt, Sommer werden heißer und Gletscher schmelzen: Effekte des Klimawandels. Das Schmelzwasser der Himalaya-Gletscher aber ist das Lebenselixier der Bauern in Ladakh, einer Hochwüste am Fuße des Himalaya in Indien. Sonam Wangchuk, Ingenieur aus Ladakh, ersann eine Alternative: künstliche Mini-Gletscher. Mit Hilfe von frostsicheren Rohren wird nun Wasser aus den bis zu 7000 Meter hohen Bergen in die tiefer liegenden Dörfer geleitet. Das Ende des Rohres ragt senkrecht aus dem Boden, natürlicher Druck sprengt das Wasser durch eine Düse in die Luft. Bei etwa minus 50 Grad gefriert es sofort und bildet nach und nach einen Kegel. Diese Kegel erinnern an Stupas, buddhistische Bauwerke und typisch für die Region Ladakh. Im Frühjahr, unter der stärker werdenden Sonne, beginnen diese Eis-Stupas zu schmelzen. Sie bewässern ab April die Getreidefelder und Obsthaine der Bauern und sichern so ihr Überleben. Die größten Eis-Stupas speichern bis zu einer Million Liter Wasser.
Von Lena Monshausen
Zurück zur Nachrichtenübersicht |