Erzbischof Charles Palmer-Buckle. Foto: KNA |
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„Einwanderern die Türe öffnen“
Interview mit Erzbischof Charles Palmer-Buckle von Accra
22.01.2014 - Für gemeinsame globale Anstrengungen gegen die beschämenden Flüchtlingstragödien und gegen eine „Globalisierung der Gleichgültigkeit“ ruft der Erzbischof von Accra, Charles G. Palmer-Buckle, im kontinente-Interview auf. Der Metropolit aus Ghana war einige Tage Gast im Institut St. Dominikus in Speyer.
Die Hoffnungen vieler afrikanischer Christen, ein Afrikaner könne zum Papst gewählt werden, haben sich beim jüngsten Konklave nicht erfüllt. Hat sich Afrikas Kirche dennoch mit dem Lateinamerikaner Franziskus anfreunden können?
Es hat Sie vielleicht überrascht, dass die meisten, die beim letzten Konklave auf einen afrikanischen Bischof gehofft hatten, keine Afrikaner waren. Ich kann Ihnen sagen, dass die meisten, die mit mir von ihren Erwartungen gesprochen haben, Europäer waren. Tatsächlich hatten das europäische und andere ausländische Medien mit vielen Interviews über Kardinal Peter Turkson von Ghana erreicht. Das mag natürlich auch in Afrika Hoffnungen geweckt haben. Aber ich kann ihnen versichern, dass die meisten von uns in der Kirche von Afrika für jeden, den Gott bestimmen würde, bereit waren. Deswegen beteten wir gemeinsam mit der Weltkirche um das Licht des Heiligen Geistes, damit er das Konklave bei seinen Überlegungen und Entscheidungen führen würde.
Als Papst Franziskus aus Argentinien gewählt wurde, freuten wir uns mit der Weltkirche und seitdem stehen wir hinter ihm und unterstützen ihn nach Kräften mit unserer Liebe und mit unserem Gebet und wir werden seiner Leitung als Hirten und als Stellvertreter Christi in Demut folgen.
Papst Franziskus bringt nach unserem ersten Eindruck frischen Wind in die Kirche. Wird das in Afrika ebenso empfunden?
Papst Franziskus bläst bestimmt wie ein frischer Wind durch die Kirche und in die Welt hinein mit seiner väterlichen und pastoralen Haltung gegenüber seiner großen Aufgabe. Er fühlt sich berufen,„seine Brüder und Schwestern im Glauben zu stärken“. Wir in Afrika lieben ihn so, wie wir den emeritierten Papst Benedikt XVI. geliebt haben, vor allem wegen seiner Haltung gegenüber den Armen und Kranken, gegenüber den Alten, den Ausgegrenzten und den Flüchtlingen und gegenüber allen, die in der Gesellschaft benachteiligt werden, und seiner Sorge für sie. Das wird deutlich durch seinen Besuch bei den Migranten und den Flüchtlingen auf der Insel Lampedusa und in Gefängnissen und durch seinen unaufhörlichen Aufruf zu Frieden und zu gewaltlosen Lösungen bei Krisen an Orten wie Syrien, Ägypten etc.
Ghana ist – zumindest aus europäischer Sicht – ein afrikanisches Musterland mit demokratischer Vorbildfunktion. Die „Goldküste“ ist zudem ein reiches Land. Wie kommt es, dass dennoch die Schere zwischen Arm und Reich so weit auseinanderklafft?
Ja, Ghana war in den vergangenen zwei Jahrzehnten siebenmal an den Wahlurnen und hat jedes Mal friedlich eine demokratische Regierung gewählt. Selbst wenn die Ergebnisse strittig waren, hat Ghana doch immer der Herrschaft von Gesetz und Recht den Vorzug gegeben und hat die Entscheidungen des Obersten Gerichtshofes akzeptiert. Das zeigt, dass die Kultur von Demokratie und guter Regierungsgewalt allmählich zur Normalität wird. Dafür danken wir Gott. Natürlich hoffen wir, dass die Strukturen einer guten Regierungsgewalt und die politischen und demokratischen Institutionen immer stärker werden, so dass das Wohl aller in Ghana gesichert ist, vor allem das Los der Armen. Sie leiden durch skrupellose Menschen, die die Schlupflöcher in den Gesetzen und die Schwäche der sozialen und wirtschaftlichen Institutionen auf Kosten der Armen ausnützen. Der Kampf gegen die Korruption wird im jetzigen demokratischen System immer schwieriger. Aber wir können den Weg zur Demokratie und zu einer guten Regierungsgewalt nicht verlassen. Nur so können wir sicherstellen, dass der große Reichtum, den Gott Ghana geschenkt hat, gerecht verteilt wird.
2010 haben Sie in einem kontinente-Interview beklagt, dass Europa sich isolieren will und seine Grenzen dicht macht. Sie haben die Menschen in Europa sogar angefleht, „sich nicht einzuschließen und uns auszuschließen!“ Fühlen Sie sich durch die tragischen Ereignisse vor Lampedusa auf traurige Weise in Ihren Befürchtungen bestätigt?
Ja, Sie werden sich daran erinnern, es war traurig, dass Europa allmählich zur Festung wurde und sich gegenüber den Armen und Ausgestoßenen der Menschheit, vielen davon aus Afrika, verschloss. Die Tragödien, die sich weiterhin im Mittelmeer abspielen, vor allem kürzlich die Ereignisse vor der Insel Lampedusa, haben leider bestätigt, was ich 2010 gesagt habe. Lösungen für diese Tragödien können heute nur auf globaler Ebene gefunden werden, nicht allein von Europa und auch nicht von afrikanischen Ländern oder Ländern des Mittleren Ostens. In den vergangenen Wochen haben die afrikanischen Bischöfe durch SECAM (die Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar), mit den Worten von Papst Franziskus, einen Aufruf gegen „die Globalisierung der Gleichgültigkeit“ an die ganze Welt gerichtet. Die Presse macht die afrikanischen Regierungen, die solche unerträglichen politischen und wirtschaftlichen Bedingungen hergestellt haben, dafür verantwortlich, dass manche Migranten und Flüchtlinge davor flohen und so in die Tragödien auf See gerieten. Gemeinsame globale Anstrengungen sind notwendig, um nach nachhaltigen Lösungen für diese beschämenden Tragödien zu suchen. Zuerst ist die afrikanische Union (AU) aufgerufen, „die politischen Führer der Länder in Afrika aufzufordern, sich für Demokratie und gute Regierungen einzusetzen, und vor allem das Leben und die Interessen ihrer Bürger zu schützen.“ Dann wird im besonderen Europa aufgerufen, „seine Einwanderungsgesetze zu überdenken und diese Einwanderer mit mehr Mitgefühl zu behandeln“, weil es nötig ist, „den Einwanderern die Tür zu öffnen, damit sie sich auf legale Weise niederlassen können.“
Damals äußerten Sie auch hohe Erwartungen an die Zweite Afrika-Synode, die 2009 in Rom stattgefunden hat. Haben sich Ihre Erwartungen inzwischen erfüllt?
Die Zweite Sondersitzung für Afrika der Bischofssynode, die 2009 in Rom stattfand, beschäftigte sich mit den Übeln und dem Leid, das Afrika durch schlechte und undemokratische Regierungen und ebenso durch reiche Industrieländer, in stillschweigender Duldung mit multinationalen und übernationalen Institutionen und Agenturen, zugefügt wurde. Unser Heiliger Vater, der emeritierte Papst Benedikt XVI., schloss sich den Sorgen der afrikanischen Kirchenväter an und schlug nach der Synode in der Apostolischen Ermahnung „Africae Munus“ vor, wie die Kirche von Afrika „das Salz der Erde und das Licht für die Welt“ werden könnte und werden sollte, im Kontext der Neuen Evangelisation, damit in Afrika eine bessere Welt für alle entstehen würde. Jetzt liegt es an uns, besonders an den Leitern der Kirche in Afrika, den Aufruf des Heiligen Vaters aufzunehmen und aus der Kirche in Afrika wirklich eine Gottesfamilie zu machen. Nicht nur das, sondern wirklich „eine der geistlichen Lungen der Menschheit“ zu werden, wie Benedikt XVI. in der oben genannten Ermahnung sagt. In Afrika sind wir nun dabei, diese Ermahnung „Africae Munus“ genau zu studieren und die pastoralen Bildungsprogramme umzusetzen, die nötig sind, damit die prophetische Vision des Pontifex für die Kirche in Afrika, und natürlich zum Wohl der ganzen Welt, sich erfüllen kann.
Mit Sorge betrachten viele Beobachter das Vordringen eines fundamentalistischen Islams in Westafrika. Wie stark ist Ghana davon betroffen?
Das Problem und die Gefahren eines religiösen Fundamentalismus in Westafrika rühren nicht nur vom Islam her. Die Sache ist komplexer. Leider steht in den Medien oft mehr über bestimmte Elemente, die behaupten, dass sie islamisch sind, in Nigeria und in Mali und seit kurzem in Kenia. Manche dieser fundamentalistischen Verhaltensweisen haben historische Wurzeln. Es sind Reaktionen auf wirtschaftliche und soziale Herausforderungen, auf interkulturelle Trennungen, auf das Fehlen eines Dialogs und einer Zusammenarbeit zwischen den Religionen. Schlechte Regierungen, korrupte politische Systeme und die offene Ausbeutung durch reiche und mächtige Lobbys, oft stillschweigend unterstützt durch westliche Wirtschaftbedingungen, spielen auch eine sehr große Rolle beim Entstehen dieser extremistischen Tendenzen, vor allem bei den vielen afrikanischen Jugendlichen, die trotz guter akademischer und beruflicher Qualifikationen keine Arbeit finden. Von diesen hört man in Ghana nichts, aber das Land leidet mit unseren Nachbarn in Nigeria, Mali, im Südsudan et c. mit. Aber wer hätte sich vorstellen können, was in Nairobi, in Kenia passiert ist, wo ein hoher Regierungsbeamter aus Ghana unter den Opfern war! Ghana muss in Alarmbereitschaft sein, besonders im Hinblick auf die Jugend.
Die Schwestern des Speyerer Instituts St. Dominikus haben 2012 Ghana nach mehr als 50 Jahren verlassen und ihre Krankenhäuser, Basisgesundheitsdienste sowie Schulen in andere kirchliche Hände übergeben. Ist dies auch ein Indiz für die Einheimisch-Werdung der Kirche?
Ich persönlich muss den Dominikanerinnen aus Speyer danken und ihren vielen Wohltätern, die ihnen während der 50 Jahre, die sie in den Missionen in Akwatia und in Battor in Ghana arbeiteten, geholfen haben, unter der Schirmherrschaft der Katholischen Bistümer von Accra und Koforidua. Wir stehen tief in der Schuld der Dominikanerinnen von Speyer, des Bistums Speyer und der Kirche in Deutschland wegen dieser 50 opferreichen Jahre. Nach mehr als 50 Jahren der missionarischen Arbeit haben sie zwei gut ausgestattete Krankenhäuser, eine erstklassige Oberschule für Mädchen und eine Menge anderer Hilfseinrichtungen, wie die Krankenversorgung in der Region und weitere pastorale Einrichtungen zurückgelassen. Wir sind dafür wirklich sehr dankbar.
Die Dominikanerinnen hatten sich bewusst entschieden, keinen „Nachwuchs“ in Afrika für ihre eigene Gemeinschaft zu suchen. Stattdessen haben sie den Aufbau einer diözesanen Schwestern-Kongregation unterstützt. War das im Nachhinein gesehen eine richtige Entscheidung?
Es ist mir bewusst, dass es ein Wunschtraum des damaligen Bischofs von Accra, Joseph Oliver SVD, war, der die Schwestern aus Speyer einlud, und dass die Dominikanerinnen von Speyer ihm helfen sollten, Krankenhäuser und Schulen aufzubauen, die von der Kirche am Ort übernommen werden sollten. Und genau das vollbrachten die Dominikanerinnen aus Speyer während der 50 Jahre ihrer Mission in Ghana. Sie nutzten nicht die Möglichkeit aus, Berufungen für sich selbst anzuwerben, obwohl viele junge Mädchen darum baten, sich ihrer Kongregation und ihrem Apostolat anschließen zu dürfen. Das St. Dominic Hospital und die St. Rose’s Oberschule in Akwatia sind nun in der Verantwortung der Katholischen Diözese von Koforidua, und das Catholic Hospital in Battor untersteht der Erzdiözese von Accra. In beiden Diözesen haben nun die „Handmaids of the Divine Redeemer“ (Dienerinnen des Göttlichen Erlösers), eine örtliche Kongregation von Ordensschwestern, die 1957 von Bischof Bowers gegründet wurde, die Rolle der Dominikanerinnen in diesen beiden Krankenhäusern und in den Einrichtungen übernommen und sie tun ihr Bestes, unter der Aufsicht der Bischöfe, für die Krankenversorgung und für die Ausbildung junger Mädchen in diesen Institutionen.
Das ist der richtige missionarische Geist: Die Missionare gehen an einen Ort, bieten sich für den notwendigen Dienst an, bauen Strukturen auf, bilden die örtliche Kirche auf, damit diese die Arbeit einmal übernehmen kann, und übergeben dann die Leitung an die lokale Bevölkerung, die dafür ausgebildet worden ist. Aber die Erinnerung an die Dominikanerinnen wird immer erhalten bleiben. Ihr Opfer ist sichtbar eingraviert in die beiden großen und wichtigen Krankenhäuser und in eine Mädchenschule, die sie der Kirche von Ghana hinterlassen haben. Die Großzügigkeit der deutschen Kirche und ihrer Wohltäter, die die Vision von Bischof Bowers (der im vergangenen November gestorben ist) verwirklicht haben, kann niemals ausgemerzt werden.
Ich weiß, dass die Dominikanerinnen, die Dominikanische Kongregation und die Diözese von Speyer sich auch jetzt noch weiter engagieren und alles tun, um die Diözesen von Accra und Koforidua und besonders die Handmaids of the Divine Redeemer zu unterstützen, damit sie die gute missionarische Arbeit fortsetzen können. Ich kann nur versprechen, dass sie das hohe Niveau, den reinen Opfergeist und Opferdienst, den die Dominikanerinnen von Speyer uns gelehrt haben, beibehalten werden.
Wie steht es um die Zahl der Berufungen in Ihrem Land? Ist vor allem auch das Ordensleben eine Option für junge Afrikaner und Afrikanerinnen?
Wir haben viele Berufungen für das Priesteramt und für das Ordensleben. Das zeige ich gern an Zahlen auf: Am 17. August 2013 durfte ich 23 jungen Männern die Priesterweihe spenden, 22 davon gehören Ordenskongregationen an. Die meisten von ihnen sind bestimmt für die Missionen in Asien, Europa, Lateinamerika, USA und für einige andere afrikanische Länder. Im selben Monat legten drei junge Frauen in der Kongregation der Handmaids of the Divine Redeemer (HDR) ihre Ewigen Gelübde ab, von denen einige nun in USA arbeiten. Zwei andere junge Frauen legten ihre Ewigen Gelübde in der Kongregation der „Sisters of the Holy Spirit“ (Schwestern des Heiligen Geistes) ab, ebenfalls in meiner Erzdiözese. Sie sollen auch in die Mission geschickt werden. Ich weiß, dass einige ihrer Ordensschwestern im Südsudan, in Jamaika et c. arbeiten.
Wir müssen Gott wirklich dafür danken, dass es in Ghana so viele junge Frauen und Männer gibt, die Ja zu Christus und zur Kirche sagen und die in Missionsorden und Ordenskongregationen eintreten. Unser größtes Problem besteht darin, genügend Ausbildungseinrichtungen und Programme einzurichten, um die Kandidaten für das Priestertum, für das Ordensleben, für Geweihtes Leben und auch für die Missionsarbeit im Geiste der Neuen Evangelisierung vorzubereiten, wo auch immer die universale Kirche ihren Dienst braucht. Wir müssen auch unsere katholischen Familien und ihre Kinder sehr gut und eindrücklich im Glauben ausbilden. Wenn die Familien gut ausgebildet und im katholischen Glauben verwurzelt sind, erntet die Kirche immer gute Berufungen für die Ehe und für das Familienleben, wie auch für das Priestertum und den Missionsdienst und das Ordensleben.
Immer mehr afrikanische Priester und Ordensleute gehen als Missionare nach Europa. Welche neuen Ideen können sie der alten Kirche bringen?
Die Kirche in Afrika verdankt der Kirche in Europa sehr viel, besonders wegen der Missionare auf unserem Kontinent, die große Opfer brachten, die Herausforderungen an ihre Gesundheit und an ihr persönliches Wohlergehen annahmen, um dabei zu helfen, den katholischen Glauben fest in unserm Volk einzupflanzen. Nach den neuesten Welt-Statistiken wächst die Kirche in Afrika sehr schnell, tatsächlich am allerschnellsten. Das gibt deutlich Zeugnis von der guten Arbeit der früheren Missionare und beweist, dass die Saat des Glaubens, den sie aussäten, gut war. Es gibt kaum noch ein Land und vielleicht auch keine europäische Diözese mehr, die nun keine afrikanischen Priester und Ordensleute in der Landeskirche hätte. Einige Afrikaner machen auch in Europa eine akademische Ausbildung oder sind dort gewissermaßen als „fidei donum“ (ein Glaubensgeschenk) von der Kirche in Afrika. Wir sind glücklich und stolz darauf, dass wir der Kirche in Europa etwas von dem zurückgeben können, was sie uns während 500 Jahren ihrer Missionsarbeit geschenkt hat.
Welche neuen Ideen kann die junge Kirche von Afrika der alten Kirche von Europa bringen?
An allererster Stelle die Einsicht, dass die missionarische Berufung keine Einbahnstraße in nur einer Richtung, nämlich von Europa nach Afrika, ist; es ist immer ein Geben und Nehmen. Die Kirche in Afrika sprüht von Leben in ihren liturgischen Feiern des Glaubens und des Lebens, trotz der Probleme von Armut und Mangel. Wir sind bereit, mit Europa zu teilen, wie es im ersten Petrusbrief heißt (3,14): „Seid immer bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt….“ Ja, Christus schenkt uns die Hoffnung, die Schwierigkeiten des Lebens zu bewältigen, und wenn wir das nicht können, haben wir die Kraft, unser Kreuz mit der Hilfe von Christus Jesus zu tragen. Ich freue mich darüber, dass nun so viele Priester und Ordensleute aus Afrika in Europa arbeiten und sehr gut aufgenommen worden sind. Was der emeritierte Papst Benedikt XVI. prophezeit hat, nämlich dass „die Kirche von Afrika eine der geistlichen Lungen der Menschheit sein kann“, geschieht jetzt genau so. Die Kirche von Afrika und ihre Missionare bringen in die Kirche in Europa und Amerika einen neuen Lebensatem.
In Afrika geschieht ein neues Pfingsten, das wir nicht für uns behalten können. Gott hat es uns gegeben, so dass wir auch etwas davon an unsere Mutter-Kirchen in Europa und Amerika geben können. Es muss aber gesagt werden, dass Mission nicht nur in eine Richtung geht. Wir sind immer noch froh, wenn europäische Priester und Ordensleute nach Afrika kommen, während wir selbst auch nach Europa gehen. Ich meine, dass das unser Glaubensbekenntnis betont, das wir am Sonntag sprechen: „Ich glaube an die eine katholische und apostolische Kirche“! Zum Katholischsein gehört es, dass man seine Gaben miteinander teilt! Die Kirche von Europa hat mit uns geteilt. Dafür sind die Dominikanerinnen von Speyer ein Beispiel, für das wir dankbar sind. Jetzt geben wir etwas vom Unsrigen und beten, dass es heute und in dieser Zeit der neuen Evangelisierung zur Erneuerung der Kirche etwas beitragen wird.
Das Interview führte Schwester Yvonne Schmitt OP.
Das Interview entnehmen wir dem Eigenteil des Institutes St. Dominikus Speyer. Mehr Infos dazu finden Sie hier.
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