AUS LUXEMBURG Afrikamissionare – Weisse Väter • Tertiar-Karmelitinnen (St. Zitha)• Schulschwestern (Doctrine Chrétienne) • Schwestern der Hl. Elisabeth Vom Landpfarrer zum Stadtseelsorger Der Wunsch, in die „brousse“ – in den afrikanischen Busch – ernannt zu werden, ging für Pater Aloyse Reiles für einige Jahre in Erfüllung. In unserem zweiten Teil schreibt er über seine weiteren Lebenserfahrungen. Irgendwann wurde er zu neuen Aufgaben berufen in einer politisch schwierigen Zeit. Diese Zeit ging nicht spurlos an ihm vorüber. Irgendwann wehrte sich sein Körper und wurde krank. Kampala, die Hauptstadt Ugandas: Das Zentrum ist modern und die Silhouette der Großstadt von Hochhäusern bestimmt. Im „Brousse“ war unsere pastorale Hauptbeschäftigung das „Home Visiting“. Wir besuchten unsere Leute auch in abgelegenen Dörfern. Viele waren „Einwanderer“ aus den übersiedelten Gebieten Ankole und Kigezi. Damit hatte ich Gelegenheit das Wesentliche ihrer Sprache zu erlernen. Es war die Zeit, in der wir versuchten, die pastoralen Direktiven der AMECEA (Bischofskonferenz für OstAfrika) umzusetzen. Ich spreche von den kleinen christlichen Gemeinschaften (S.C.C. oder „Kirche in der Nachbarschaft“), die „Kirche von unten“. Diese Gemeinschaften trafen sich wöchentlich, um Austausch über einen Evangelientext zu machen und im täglichen Leben umzusetzen. Das war möglich mit unseren vorher ausgebildeten Katechisten und Gruppenleitern. Eine neue Aufgabe 1982 war Schluss mit dem „Landleben“, als ich zum Vize-Provinzial der Weissen Väter in Uganda gewählt wurde. Neben Administration, wir waren damals noch etwa VIII • AFRIKAMISSIONARE 1-2012 130 Weisse Väter in 12 Diözesen, mussten wir diese Mitbrüder besuchen, um persönliche und Gemeinschaftsprobleme zu besprechen. Politisch gesehen war es keine angenehme Zeit. Es war die zweite Amtsperiode von M. Obote, der durch Wahlmanipulation wieder an die Macht gekommen war. Es war eine Zeit der Unsicherheit, denn J. Museveni, der heutige Präsident, hatte mit seinen Freiheitskämpfern und seiner Guerillataktik dem neuen Diktator den Krieg erklärt. Die Landesarmee war inzwischen außer Kontrolle, und wie so oft waren es die kleinen Leute, die darunter zu leiden hatten. Heim wegen Herzinfarkt Die Ursachen von Herzinfarkt sind verschieden. Vielleicht hat die Situation in Uganda dazu beigetragen, dass ich am 1. Januar einen Herzinfarkt erlitt. Ich hatte eigentlich von meinem Leben Abschied genommen, überlebte aber irgendwie. Im Herbst 1985 wurde mir geraten, ein paar Jahre Arbeit in der Heimat zu versuchen. Nach 25 Jahren Afrika benötigte das eine klare Umstellung, um sich der europäischen Mentalität anzupassen. Als Missio-Mitarbeiter und später Pfarrverwalter in Mamer hatte ich Gelegenheit, die Verbindung zwischen Heimatkirche und Missionskirche herzustellen. Pfarrer in der Großstadt Nach einem zwei Monate langen Bibel-Erneuerungskursus in St. Anne, dem früheren Seminar der Weissen Väter in Jerusalem, und der Besteigung des Berges Sinai durfte ich zurück nach der „Perle Afrikas“. Ich kam in eine neue Stadtpfarrei in Kampala, Ugandas Hauptstadt. Dort konnte ich bis zum zweiten Herzinfarkt im Herbst 2002 wirken. Wie in allen Großstädten lebt hier eine Minorität von Wohlhabenden (Regierungsmitgliedern, Staatsbeamten und Geschäftsleuten) neben einer Mehrzahl von Armen, denen der Sprung ins Utopia-Land der Reichen nicht gelungen ist. Mit allen möglichen Klein-Unternehmen versuchen sie, irgendwie zu über- leben, oft in armseligen Wohnvierteln und am Rande des Existenzminimums. P. Reiles Aloyse, M.A. Hospice Civil 71, rue Mohrfels L.2158 Luxembourg Tel. 477676-1136 IMPRESSUM kontinente Eigenteil der Afrikamissionare - Weisse Väter Verantwortlich: P. Hans B. Schering, Ludwigsburger Str. 21, D-50739 Köln. Herausgeber: Afrikamissionare - Weisse Väter. Ludwigsburger Str. 21, D-50739 Köln Telefon 0049-221-917 487-0. Bestellungen und Verwaltung Telefon 0049-221-917 487-413. Jahresbezugspreis: Euro 14,00 Einzelheftpreis: Euro 2,50 Nicht abbestellter Bezug gilt als erneuert. Zahlungen über: Pères Blancs, L-1739 Luxembourg. C. C. P.: IBAN LU54 1111 0227 0810 0000 Litho und Druck: LVD Limburger Vereinsdruckerei, Senefelderstraße 2, D-65549 Limburg. Objekt 17