Maristenbrüder SM FMS Maristenpatres Novizen in den Philippinen Die Mitglieder und Begleiter des internationalen Noviziatskurses der Maristen, der im Januar 2015 mit der Profess, der Versprechensfeier und der Aufnahme bei den Maristen, endete. Pater Arnold begleitete diesen und den nächsten Kurs (siehe Artikel auf Seite II). Foto: Arnold Liebe Leserin, lieber Leser der Maristen-kontinente, In dieser Nummer schildern wir in einem zweiten Bericht die Arbeit von Pater Arnold in den vergangenen Jahren und seine künftige Aufgabe in der Ausbildung. Vor 200 Jahren versprachen die ersten Maristen, einen neuen Orden zu gründen. Darüber berichten sowohl die Maristenpatres wie die Maristenbrüder. Über das Wirken des deutschen Maristenpaters Andreas Rupprecht beim Aufbau einer neuen Gemeinde und Kirche in Jessheim in Norwegen lesen Sie ebenso wie über einen neuen Spielplatz für Kinder in der vom Krieg geschundenen syrischen Stadt Aleppo. Schließlich erfahren Sie, warum sich der Förder- und Missionsverein der Maristenbrüder eine neue Satzung und einen neuen Namen gegeben hat und sich 50 maristische Erzieher aus fünf Ländern im spanischen Guardamar getroffen haben. Viel Freude bei der Lektüre wünschen Ihnen „Wir, die wir dieses Dokument eigenhändig unterschreiben ..., betonen und bekunden, dass wir die aufrichtige Absicht und den festen Willen haben, uns sobald wie möglich der Gründung der Kongregation der Maristen zu weihen... Wir geloben feierlich, dass wir uns und alles, was uns gehört, einsetzen werden, um unter dem Schutz Marias ... Seelen zu retten.“ Die ersten Maristengefährten hatten vor 200 Jahren, am 23. Juli 1816, eine Vision, und sie machten diese Vision zu ihrer eigenen, indem sie die Entscheidung fällten, gemeinsam bei dem Projekt der Ordensgründung mitzuwirken. Diese Verpflichtung ist aufgeschrieben in Form eines feierlichen Versprechens, das zwölf von ihnen unterschrieben haben. Frater Alois Engel, FMS Pater Georg Galke, SM Maristenbrüder – Maristenpatres 5-2016 I MARISTENPATRES ihre freie Zeit, das Haus und den Garten zu verbessern. Sogar ein Sportplatz wurde angelegt. Darüber hinaus wurde im Garten eine Mariengrotte gebaut. Alle zehn Novizen legten am 25. Januar 2015 ihre Profess ab. Das folgende Noviziat bestand erneut aus zehn jungen Leuten, dieses Mal noch internationaler besetzt als bisher. Zwei junge Leute kamen aus Lateinamerika, vier aus Ozeanien und vier aus Afrika. Acht von ihnen legten nach dem Noviziatsjahr ihre Profess ab (siehe Bild auf Seite I). Aufnahme im Haus der Missionsschwestern Profess Ein Maristen-Novize legt im internationalen Noviziat sein Ordensversprechen ab. Pater Arnold hat fünf Jahre lang bei der Ausbildung junger Maristen mitgewirkt. Eine neue Aufgabe NAch OzEANIEN UND PhIlIPPINEN JEtzt ROM: m Laufe der Zeit lernte ich in Davao auch die philippinischen Mitbrüder kennen und ihre seelsorglichen Aufgaben, die sie wahrnahmen, ich lernte mit dem typischen philippinischen Verkehrsmittel, dem Jeepney, zu fahren. Ich sah es als Privileg an, bei der Ausbildung der Zukunft unserer Gesellschaft Mariens mitwirken zu dürfen. Am 25.1.2014 legten dann fünf Maristen ihre erste Profess ab. Fortsetzung des Berichts von Pater Fritz Arnold über seine Mitarbeit im internationalen Noviziat (2012 bis 2016). I Alle zehn Novizen legten die Profess ab Am nächsten Tag siedelten wir dann innerhalb Davaos nach Eden um, das auf halber Höhe des Mont Apo lag und wo es abends stärker abkühlte. Dort begann das nächste Noviziat mit zehn jungen Leuten, fünf von Ozeanien, drei aus Afrika, darüber hinaus Ben von Neuseeland und Nikolai von Norwegen. Die neue Noviziatsgruppe nutzte Umzug Ein für Pater Arnold symbolhaftes Bild. Öfter musste er – wie im Artikel geschildert – seine Koffer packen und umziehen: von Fidschi in die Philippinen und hier wiederum innerhalb Davaos, nun nach Rom in das internationale Studienseminar der Maristen. Auf dem Bild findet gerade der Umzug innerhalb Davaos mit einem Jeepney statt. II Pater Arnold Fritz Er ist der Autor dieses Beitrags. Während dieser Zeit wurde klar, dass das Noviziatshaus gründlich renovierungsbedürftig war, da es in die Zimmer hineinregnete, ebenso in die Kapelle und die Sakristei. Der Architekt, der für den Bau verantwortlich war, hatte wohl einen Sinn für Schönheit, aber weniger für die Praxis. Damit das Haus grundlegend renoviert werden konnte, verlegten wir den Beginn des nächsten Noviziates in das Haus einer Schwesterngemeinschaft in Davao, der Schwestern Unserer Lieben Frau von den Missionen. Wir fanden freundliche Aufnahme und blieben zwei Monate dort. In diesem Noviziatkurs waren vier Novizen von Ozeanien, zwei von Neuseeland sowie einer von Kamerun. Mit ihnen versuchte ich in zwei Monaten die mir wichtigsten Themen zu besprechen, die ich sonst im Laufe des ganzen Jahres bearbeitete. Ich hatte deswegen auch mehr Unterrichtsstunden. Aber insgesamt war es eine gute Zeit für mich. Am 29. März dieses Jahres kehrte ich nach Deutschland zurück. Im September soll ich auf Wunsch der Generalleitung nach Rom gehen und im dortigen internationalen Studienhaus der Maristen mitwirken. Die elf jungen Leute, die dort studieren, kenne ich alle, da sie in den vergangenen drei Jahren durch das Noviziat in Davao gegangen sind und nun Theologie studieren. Ich hoffe, es wird eine gute und fruchtbare Zeit für alle Beteiligten. Pater Fritz Arnold Maristenpatres 5-2016 MARISTENPATRES Ein Versprechen, das schon 200 Jahre hält wölf junge Männer stiegen am 23. Juli 1816, also vor genau 200 Jahren, die vielen Stufen aus der Altstadt von Lyon hinauf zum Heiligtum unserer Lieben Frau von Fourvière. Sie waren Theologiestudenten oder gerade geweihte junge Priester. Hier oben legten sie das Versprechen ab, eine „Gesellschaft Mariens“ zu gründen. Einer von ihnen, Jean-Claude Colin, wurde Kaplan bei seinem Bruder Peter in der Pfarrei Cerdon. Er begann, eine Ordensregel für die Gesellschaft Mariens zu schreiben. DAS gRüNDUNgSEREIgNIS VON FOURVIERE Z Regimes zerstört. König Ludwig XVI. wurde als Vertreter der Monarchie mit der Guillotine hingerichtet. Priester hatten die Verpflichtung, einen Treueid gegenüber der nationalen, der so„verfassungsmäßigen“ genannten Kirche zu leisten. Diejenigen, die sich weigerten, wurden verfolgt, verhaftet oder getötet; deshalb flüchteten einige ins Exil. In dieser Zeit musste die Kirche viele Demütigungen hinnehmen, ihr Eigentum wurde beschlagnahmt und verkauft. Die Revolutionäre versuchten alle Spuren des Christentums zu beseitigen wie etwa die Änderungen der Straßennamen mit Heiligennamen, die Einführung eines nichtkirchlichen Kalenders, die Schließung oder die Zerstörung bestehender christlicher Anbetungsräume. Jean-Claude Colin war ein frommer, nachdenklicher Junge mit einem tiefen geistlichen Leben. Der Pfarrer seiner Gemeinde ermutigte ihn, in das Priesterseminar einzutreten. Erinnerung Im heiligtum von Fourviere versammeln sich auch heute immer wieder Maristen, um sich an das Versprechen zu erinnern. Die Kirche in ein Reich der Barmherzigkeit verwandeln Die jungen Männer, die er dann in Lyon im Priesterseminar traf, hatten alle diese desolate Lage der katholischen Kirche erlebt. In einem solchen Klima der Unterdrückung sollten sie im Jahr 1816 das Sakrament der Weihe empfangen und zur Mitarbeit in einer nicht wieder zu erkennenden Kirche vorbereitet werden. Diese Gruppe von Seminaristen dachte darüber nach und machte Pläne. Sie waren überzeugt, dass Maria etwas wollte: die Kirche erneuern, sie in ein Reich der Barmherzigkeit verwandeln. Und sie versprachen an diesem Julitag des Jahres 1816, dafür die Ordensgemeinschaft der Maristen zu gründen. Im Jahre 1830 wurde Colin als Oberer von dieser Gruppe junger Priester ge- Hoch über Lyon Die Basilika unserer lieben Frau von Fourvière, in deren Seitenkapelle die ersten theologiestudenten und neugeweihten Priester das Versprechen zur gründung der Maristengemeinschaft ablegten. wählt und bemühte sich um die Anerkennung Roms für seine Gründung. Im Januar 1836 brauchte Papst Gregor XVI. Missionare für die Missionsgebiete in Ozeanien. Die Maristen waren bereit, dorthin zu gehen, und der Papst approbierte im April desselben Jahres die Gesellschaft Mariens. Am 24. Sptember legten die ersten zwanzig Maristen, unter ihnen Champagnat und Chanel, ihr Ordensversprechen ab und wählten Pater Colin als ihren ersten Generalsuperior. Am Heiligen Abend desselben Jahres verließ die erste Gruppe von Maristen Frankreich und brach in das MissionsZeitdokument gebiet in der Südsee auf. Ihre Reise Die Unterschriften der dauerte ein Jahr. Unter ihnen war fünf ersten, die das Pater Peter Chanel, der 1841 den MarVersprechen von Fourviere ablegten – tertod erlitt. unter ihnen Jean claude Der Orden wuchs. Im Jahre 1900 colin und Marcellin wurde das erse Haus der Maristen in champagnat, die grünDeutschland, in Meppen im Emsland, der der Maristenpatres gegründet. G. Galke und Maristenbrüder. Colin wurde 1790 geboren, ein Jahr nach Ausbruch der französischen Revolution. Er hat einmal geschrieben: „…wenn eine Ordensgemeinschaft ins Leben gerufen wird, dann geschieht das in einer besonderen Notlage.“ So war es damals auch. Politisch waren die Grundlagen des seit rund 1000 Jahren herrschenden Maristenpatres 5-2016 III MARISTENPATRES NORWEgEN 80. Geburtstag von Pater Bernhard Mersmann Maristenpater Bernhard Mersmann blickt dankbar auf sein langes Leben zurück: 1936 in Lehe im Emsland geboren, kam er nach Meppen ins Internat Dort lernte er den Orden der Maristen kennen und wurde Marist. Nach seinem Studium kam er ans Maristengymnasium in Fürstenzell, wo er als Lehrer für Religion, Deutsch und Geschichte tätig war. Ansichten Die neue Kirche St. gudmund in Jessheim besticht von innen und von außen durch klare Formen und eine moderne Architektur. Eine neue Kirche für eine wachsende Gemeinde Seit vielen Jahren arbeitet Pater Andreas Rupprecht, deutscher Marist, in der Diaspora in Norwegen. 2010 übernahm er von einem Mitbruder die Pfarrei St. Gudmund in Jessheim in der Nähe der norwegischen Hauptstadt Oslo, die dieser 1999 mit 117 Katholiken begonnen hatte. Seine Gemeinde erstreckt sich über 2000 Quadratkilometer, hat 95000 Einwohner, davon heute 4000 Katholiken, also seit 1999 ein ungeheurer Zuwachs, der sich zum allergrößten Teil aus den Zuwanderern ergibt, die am neuerbauten und in der Gemeinde gelegenen Osloer Flughafen Gardemoen arbeiten und wohnen. Es sind zumeist Einwanderer, die im Handel, beim Transport, in Hotels und Konferenzzentren ihren Lebensunterhalt verdienen. Wie international seine Gemeinde ist, sieht man daran, dass es in seiner Kirche Messen auf norwegisch, aber auch auf polnisch, litauisch und philippinisch gibt, da ein Großteil der Katholiken aus diesen Ländern stammt. Container haben ausgedient Für diesen Zuwachs an Katholiken wurde zunächst einmal eine ContainerKirche aufgestellt. Sie wurde nun durch eine neue Kirche ersetzt, am 4. Juni war feierliche Einweihung. Die Einweihung einer Kirche ist kein alltägliches Ereignis. Umso größer ist die Freude, sie miterleben zu dürfen. Der Osloer Bischof Bernt Eidsvig zog, gefolgt von Priestern aus dem ganzen Bistum, Gästen aus Politik und Kirche, Vertretern der Baufirmen und nicht zuletzt von vielen Gläubigen aus der Gemeinde St. Gudmund und den Nachbargemeinden, in die neue Kirche ein. Auch wenn die Kirche schon seit ihrer Fertigstellung kurz vor Weihnachten benutzt wurde, weil das bisherige Containergebäude dem Bedarf nicht mehr gerecht wurde, so waren Teile der Inneneinrichtung erst im Laufe des Frühjahrs hinzugekommen, und auch die Außenanlagen konnten erst nach dem Ende des Winters fertiggestellt werden. Nach dem Gottesdienst wurde das Fest im Hof der Kirche fortgesetzt. Wir wünschen Pater Rupprecht und der neuen Kirche seiner Gemeinde Gottes reichsten Segen. G.G. Seine Pensionierung bedeutete nicht den Ruhestand. Ab September 2000 begann er, als Seelsorger im Pfarrverband Neuhaus, Mittich und Vornbach in der Diözese Passau mitzuarbeiten. Er übernahm Gottesdienste, Taufen, Trauungen und auch Beerdigungen, oft nach einer langen Zeit der seelsorgerlichen Begleitung eines Schwerkranken. Im September 2015 wurde er endgültig in den Ruhestand entlassen. Wegweiser Pater Andreas Rupprecht stellt ein hinweisschild an die Straße, um den gläubigen den Weg zur Kirche zu weisen. Herausgeber: Maristenpatres, heiliggeistgasse 2, 94032 Passau Redaktion: P. georg galke (V.i.S.d.P.), heidestr. 318, 06849 Dessau-Roßlau, tel. (0340) 8581057 + 87019306, E-Mail: georg.galke@web.de. leserbriefe und Beiträge an obige Adresse. Fotos, wennn nicht anders angegeben: P. georg galke Abonnement der kontinente-Ausgabe mit der Beilage der Maristenpatres jährlich 12,90 Euro für 6 Ausgaben. Bestellungen & zahlungen an: kontinente, Postfach 1515, 49705 Meppen, tel.: 05931-2555 Bankverbindung (Abo & Spenden): Sparkasser Emsland, BIc: NOlADE21EMS, IBAN: DE 1726 6500 0100 0000 6197 Druck: lVD limburger Vereinsdruckerei, Senefelderstraße 2, 65549 limburg. Objekt 12 Eigenteil der Maristenpatres IMPRESSUM IV Maristenpatres 5-2016 Missionsverein setzt neue Schwerpunkte Der Maristen-Fürsorge-und Missionsverein erhält einen neuen Namen und eine neue Satzung Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 30. April 2016 in Furth bei Landshut wurde beschlossen, dass der Verein künftig den Namen „Maristen Solidarität International e.V.“ tragen wird. Die neuen Statuten wurden mit großer Mehrheit angenommen. Ein Großteil der Spenden wird von den „kontinente“-Beziehern aufgebracht. Der Verein wurde am 15.Dezember 1919 in Furth gegründet. Neben den Fratres Leo Dorvaux und Verius Porta, den Gründern der Maristenniederlassung in Furth nach der Vertreibung aus Arlon in Belgien aufgrund des Ausbruchs des 1. Weltkriegs, gehörte auch Freifrau Philomena von Hornstein, die große Wohltäterin der Maristen in Furth, zu den Gründungsmitgliedern. Der Verein hatte den Zweck, die Maristenbrüder in Bayern nach außen zu vertreten. Alle Rechtsakte der Maristen liefen über Jahrzehnte über den Verein. Er unterstützte von Anfang an auch besonders die Missionsarbeit. Nach den Änderungen der Statuten 1983 und der Gründung der Maristenmission in Kenia durch die deutsche Ordensprovinz unterstützte er vor allem die Werke in Kenia, aber auch in anderen Ländern. Im vergangenen Jahr gingen 166.061 Euro an Spenden ein, davon 43.264 Euro von Beziehern von kontinente, zusammengesetzt aus Abonnementgebühren und Spenden. Ein großer Teil der Spenden und Zuwendungen war allerdings zweckgebunden, vor allem für Kenia. ferenz in Rom vertieft, bei der auch Frater Gerhard und der Sekretär des Vereins, Peter Dierl, teilnahmen. FMSI hat auch einen Sonderberatungsstatus beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen und arbeitet gezielt mit einer Reihe von Nichtregierungsorganisationen zusammen. Das Büro von FMSI organisiert auch Ausbildungsprogramme für Lehrer, Sozialarbeiter und Studenten und fördert das Bewusstsein für die Konvention der Kinderrechte mit einem Büro bei der UN in Genf. MARIStEN SOlIDARItät INtERNAtIONAl E.V. MARISTENBRÜDER Zusammenarbeit mit FMSI Nachdem die Niederlassungen in Kenia in die neue Maristenprovinz AfrikaZentral-Ost eingegliedert wurden, steht die finanzielle Unterstützung dieses 1984 von den deutschen Maristen gegründeten Projekts nicht mehr an erster Stelle bei der Verwendung der Gelder des Vereins. Oberste Richtlinie für die Verteilung der Gelder ist seit den letzten Jahren die intensive Zusammenarbeit mit FMSI, dem offiziellen Förderverein für Sozialprojekte der Maristen weltweit mit Sitz im Mutterhaus der Maristenbrüder in Rom. Diese Behörde mit der Bezeichnung „Fondazione Marista per la Solidarità Internationale“ (FMSI) koordiniert die Verteilung der Spenden für soziale Projekte weltweit. Frater Gerhard Ippisch, der Vorstand des Vereins, meint dazu: „Für uns, die wir gar nicht mehr alle Projekte begutachten können, heißt das, eine höhere Sicherheit zu haben, dass die Werke vor Ort gut laufen.“ Die Zusammenarbeit mit FMSI wurde kürzlich bei einer internationalen Kon- Eine echte Vertrauensbasis Die Landshuter Zeitung brachte in der Ausgabe vom 7. Mai 2016 einen Bericht über diese wegweisende Mitgliederversammlung des Vereins. Darin wird auch die besondere Rolle von Monika Dierl, die zusammen mit ihrem Ehemann zum Verwaltungsteam des Vereins gehört, in Bezug auf „kontinente“ herausgestellt: „Monika Dierl ist voll im umfangreichen Management der Missionszeitschrift „kontinente“ tätig und berichtete, dass die kontinente- und Sponsorenkartei den neuesten technischen Voraussetzungen von Internet und Organisation angepasst wurde.“ Bleibt zu wünschen, dass der neue programmatische Name Herausforderung und Verpflichtung bedeutet für ein effektives Engagement im Dienst des globalen Einsatzes für die sozialen Projekte der Maristenbrüder. Durch die enge Anbindung an die weltweit tätige Organisation der Maristen FMSI, die im neuen Namen zum Ausdruck kommt, wird für alle Spender eine echte Vertrauensbasis geschaffen für die sinnvolle und effektive Verwendung ihrer hoffentlich weiterhin so großherzigen Spenden. Als Beispiel soll die Unterstützung der „Blauen Maristen“ im vom Krieg schrecklich heimgesuchten Aleppo in Syrien genannt werden. Wir berichteten darüber in früheren Ausgaben von Kontinente. AH V Vorstand: Ehepaar Dierl, W. laug, g. Ippisch, J. Räpple (von links). Maristenbrüder 5-2016 Verabschiedung des Abiturjahrgangs 2016: 75 Abiturientinnen und Abiturienten Ein Tag voller Emotionen und Zuversicht FURth MARISTENBRÜDER Wieder hat ein Jahrgang erfolgreich das Maristen-Gymnasium verlassen: 75 Abiturientinnen und Abiturienten erhielten aus der Hand von OStD Chr. Müller ihr Abiturzeugnis. Bei einem solchen Ereignis schwingen immer die Freude mit, das Ziel mit neuer Freiheit erreicht zu haben, aber auch eine gehörige Portion Wehmut, Altgewohntes nun verlassen zu müssen. Im ökonomenischen Gottesdienst mit dem Thema „Neue Türen, neue Wege“ wiesen die beiden Schulgeistlichen darauf hin, dass jeder Mut braucht, Entscheidungen zu treffen und neue Wege einzuschlagen, weil man nie weiß, was hinter einer neuen Tür kommt. Und was ist, wenn man merkt, dass man den falschen Weg gegangen ist? „Gott hat diesen Menschen trotzdem gern: Dies mögen die Abiturienten nie vergessen!“ Schulleiter Chr. Müller griff in seiner VI Rede beim anschließenden Festakt das Gottesdienstthema auf, als er betonte, dass man mit dem Abiturzeugnis einen Schlüssel in die Hand bekommt, der viele Türen öffnen kann. Das Abiturzeugnis ist „die höchste Qualifikation, die man in diesem Alter erreichen kann“, was aber auch für die jungen Menschen bedeutet, dass Festlich: Die neu gekürten Abiturienten. Geehrt: Die Besten mit einem Notendurchschnitt bis 1,5. sie „mit einer gewissen Verantwortung in die Welt hinaus ziehen und ihren Anteil zu einem gelingenden Allgemeinwohl beitragen müssen“. Abitursprecherin Jessie Klein sagte: „Dieser Tag ist für uns ein Tag voller Emotionen, aber auch ein Tag voller Zuversicht. (…) Wir können stolz auf das Erreichte sein, trotz der vielen Hürden, die wir meistern mussten. Wir können nun das Leben und den Sommer genießen, aber dürfen unsere Ziele nie aus den Augen verlieren…“ Umrahmt wurde der Festakt in der neuen Mensa vom Madrigalchor des Maristen-Gymnasiums, sowie von drei Solisten. Beim anschließenden Sektempfang und beim gemütlichen Abendessen in der Aula des Gymnasiums konnten die Abiturienten mit Eltern und Lehrkräften bis spät in die Nacht diesen wichtigen Tag ausklingen lassen. AE Maristenbrüder 5-2016 Links: Fröhliche Kinder mit Betreuerinnen in Aleppo. Rechts: gnadenbild am hauptaltar. Auf dem Weg zum 200. Jubiläum Am vergangenen 23. Juli trafen sich in Lyon viele Maristenbrüder, Maristenlaien und Jugendliche aus unseren Schulen und Projekten zur Erinnerung an den 23. Juli 1816, wo eine Gruppe von zwölf jungen Priestern, die am Vortag zum Priester geweiht wurden, auf den Hügel bei Lyon hinaufstiegen, um in der kleinen Wallfahrtskirche Fourvière vor der Marienstatue ein Versprechen abzulegen. Unter diesen war auch Marzellin Champagnat, der Gründer der Maristenbrüder. Dieses Versprechen begann mit dem Satz: „Wir, die Unterzeichneten, die sich bemühen, für die größere Ehre Gottes und der Ehre Mariens, Mutter unseres Herrn Jesus Christus, zusammenzuarbeiten, erklären unsere aufrichtige Absicht und den festen Willen, uns sobald als möglich hinzugeben, die fromme Maristenkongregation zu gründen…“. ERINNERUNg AN DIE ORDENSgRüNDUNg MARISTENBRÜDER Spielen trotz der Bomben AUch DAS ISt (NOch?) AlEPPO! Maristen bauen Park für Kinder Obwohl es sich um einen Tag handelte, der von intensiven Bombardierungen in verschiedenen Teilen der Stadt geprägt war, waren viele Familien am 6. Juni, dem Fest des heiligen Marzellin Champagnat, bei der Eröffnung eines Parks für Kinder, der im Herzen von Aleppo von den „Blauen Maristen“ eingerichtet wurde. Dieser Park wurde ermöglicht dank der Hilfe der italienischen Nichtregierungsorganisation „Ailus, Aiutiamo la Siria Onlus.“ Es gibt dort Schaukeln, Rutschbahnen und Spielplätze für Jungen und Mädchen, die in den vergangenen Wochen eine neue Welle von Bombardierungen und Granateinschlägen erleben mussten. Maidan, das Stadtviertel, in dem viele Armenier wohnen, war eine der am meisten betroffenen Zonen dieser neuerlichen Angriffe, bei denen es 20 Tote gab. Die oben genannte Organisation führt ein Gesundheitsprojekt durch mit dem Ziel, 100 Krankenversicherungspolicen zu vermitteln für diejenigen, die sich die Kosten für medizinische Versorgung nicht leisten können. Diese Versicherung deckt für ein Jahr alle Kosten für Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte und Medikamente ab. AH Das unterzeichnete Dokument wurde bei der Eucharistiefeier auf den Altar gelegt. Marzellin Champagnat sollte als erster bereits am 2. Januar 1817 die Maristenbrüder gründen. Eine Tafel erinnert in der Kapelle noch heute an dieses Versprechen. Rechts: Erinnerungstafel in der Kapelle. Marzellin kam am nächsten tag nochmals allein und versprach Maria, die Maristenbrüder zu gründen. Links: Eingang zum Spielplatz. Das arabische Wort bedeutet „garten“. Maristenbrüder 5-2016 VII Das maristische Charisma vertiefen „Den maristischen Weg gehen“, das war das Thema des 2. Provinztreffens über maristische Erziehung. Etwa 50 Maristen, Brüder und Laien aus den fünf Ländern unserer Provinz haben sich in Guardamar in der spanischen Region Valencia vom 03. – 06. Juni versammelt. Das Ziel war die Weiterführung des 1. Treffens, das im Juni 2014 am gleichen Ort stattfand. Dieses Mal lag der Akzent jedoch mehr auf der maristischen Identität, wie sie in Maristenschulen und bei maristischen Projekten in der Provinz gelebt werden kann. Nach einem Rückblick von Frau Demaison über das, was sich seit zwei Jahren auf dem Gebiet der maristischen Sendung getan hat, erzählten zwei Laien und zwei Brüder ihre persönliche Geschichte maristischer Art. Bei dem folgenden Austausch konnte jeder der Teilnehmer seine persönliche Lage einschätzen, was das SpezifischMaristische bei jedem ist: nämlich die marianische Art, das Evangelium zu leben, Einfachheit, Familiengeist, persönliches und gemeinschaftliches Engagement, Nähe und aufmerksames VIII PROVINztREFFEN 50 Maristen, Brüder und Laien aus fünf Ländern beraten Erziehungsfragen Dasein mit Jugendlichen, im Geist von Marzellin Champagnat und der ersten Brüder. Bei einigen Workshops ging es dann darum, wie man in der heutigen Zeit das maristische Charisma vertiefen kann. Zeiten der Meditation und geselliger Gemütlichkeit schufen ein gutes Gleichgewicht bei diesem Treffen. Gruppenbild: Die teilnehmer des Provinztreffens im spanischen guardamar. Maristisches Netz immer wieder stärken Welche Perspektiven können für die Zukunft aufgestellt werden? Im Jahr 2017 blicken die Maristenbrüder auf ihr 200-jähriges Jubiläum zurück. Die Teilnehmer sind fest überzeugt, dass in den Maristen-Schulen und Maristen-Projekten maristische Spiritualität für Lehrkräfte und Schüler die Atmosphäre schafft, die das Miteinander erleichtert und bereichert. Daher muss das maristische Netz und die maristische Identität immer wieder verstärkt werden und eine Quelle der Begeisterung für alle sein. Für die Teilnehmer am Treffen war dies ganz spürbar! AE Herausgeber: Maristenbrüder, Klosterstrße 4, 84095 Furth bei landshut, tel. 08704-9129-0, telefax: 08704-9129-10, Internet: www.maristen.org E-Mail: kontinente.aeah@maristen.org Redaktion: Frater Alois Engel (V.i.S.d.P.), Moltkestr. 8a, 45657 Recklinghausen, tel. 02361-9195-1, Fax: 02361-9195-9, E-Mail: kontinente.aeah@maristen.org Fotos: Wenn nicht anders angegeben: Frater Alois Engel Leserbriefe: Bild- und textbeiträge für Maristenbrüder sind erbeten an: Frater Alois Engel, Adresse wie oben Abonnement der kontinente-Ausgabe mit der Beilage der Maristenbrüder jährlich 12,90 Euro für 6 Ausgaben Vertrieb & Bestellungen: Maristen Solidarität International, F. gerhard Ippisch, Klosterstraße 4, 84095 Furth bei landshut, tel. 08704/9129-14, Fax: 08704/9129-92, E-Mail: mfmv.furth@maristen.org Bankverbindung (Abo und Spenden): Maristen Solidarität International, Sparkasse landshut, IBAN: DE73 7435 0000 0001 0006 24, BIc: BYlADEM1lAh Druck: lVD limburger Vereinsdruckerei, Senefelderstraße 2, D-65549 limburg. Objekt 13 kontinente-Eigenteil der Maristenbrüder IMPRESSUM Maristenbrüder 5-2016