Energisch: Fatuma kämpft für Frauenrechte.
Foto: Schultze |
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Fatuma Abdulkadir Adan
Aus dem Abseits
27.10.2013 - Die Kenianerin Fatuma Abdulkadir Adan hat schon viel erreicht. In einem Land, in dem 84 Prozent der Mädchen die Schule abbrechen und zwangsverheiratet werden, hat sie Jura studiert. Die 35-Jährige könnte als Anwältin in Nairobi ein bequemes Leben führen, bleibt aber in Marsabit im Norden Kenias. Dort kämpfen die Stämme Borana und Gabbra gegeneinander um Weideland und den Zugang zu Wasser.
„Stimme der Hoffnung“ wird Fatuma in ihrer Heimat genannt, weil sie Fußballtraining anbietet und Turniere organisiert, bei denen Borana und Gabbra gemeinsam kicken. Fast 150 Mannschaften sind so bereits gegründet worden. Seit 2008 gibt es auch eine Mädchenmannschaft, denn Frauenrechte liegen Fatuma am Herzen. „Zwangsheirat und Beschneidung sind hier schreckliche Traditionen“, erzählt die fromme Muslimin, die schon oft miterleben musste, wie 14- oder 15-Jährige entführt und zwangsverheiratet wurden. „Fußball gibt den Mädchen Selbstbewusstsein und Freude“, meint Fatuma. Doch die dribbelnden Mädchen sind so manchem im patriarchalen und muslimischen Norden Kenias ein Dorn im Auge. SMS auf ihr Handy wie „Wenn du nicht aufhörst, wirst du sterben“ oder tote Tiere vor Fatumas Haustüre – die Drohungen sind deutlich, aber wirkungslos bei dieser Frau. (no)
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