„Euer Kummer wird sich in Freude verwandeln“missio Aachen stellt bei seiner diesjährigen WMS-Kampagne im Oktober Pakistan in den
Vordergrund. Wenn man einen Blick auf die Situation der Christen dort wirft, so trifft auch
der Gedanke, der bei Johannes 16,20 zu finden ist, mehr als zu, schreibt Father Arthur Charles. |
Von Father Arthur Charles, Karachi
In meinem Land werden viele Christen misshandelt, weil sie eben Christen sind. Die Gesetze unseres Landes, die mit Gotteslästerung einhergehen, sind die schärfsten, die es auf der Welt gibt. Sie sind der Hauptgrund dafür, dass religiöse Minderheiten schikaniert und verfolgt werden. Die bloße Anschuldigung, es sei Gotteslästerung im Spiel, spornt den Mob an, Gewalt auszuüben. Jesus hat gesagt, dass Gläubige bis zu seiner Wiederkehr gehasst und den Behörden ausgeliefert würden. Jesus hat auch gesagt:
Es wird die Stunde kommen, in der man jene, die an Christus glauben, töten wird, weil man meint, Gott damit einen heiligen Dienst zu erweisen (Joh. 16,2).
Unsere Christen leben in einer schwierigen Zeit. Als Christen leiden wir unter Verfolgung jeglicher Art. Sehr oft versuchen die Anhänger jener Religionen, die in der Mehrzahl sind, unsere Christen zum Schweigen zu bringen. Da wir aber fest zu unserem Glauben stehen, lassen wir uns nicht zum Schweigen bringen. Wir denken an die Worte, die der Apostel Paulus an die Römer gerichtet hat:
Wir rühmen uns ebenso unserer Bedrängnis; denn wir wissen: Bedrängnis bewirkt Geduld, Geduld aber Bewährung, Bewährung Hoffnung. Die Hoffnung lässt uns nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist. (Römer 5,3-5)
Das Beste, das man einem Menschen, der leidet, mit auf den Weg geben kann, ist der Gedanke, dass sein Schmerz zeitlich begrenzt ist. Man hat uns gelehrt, dass Leid, Schmerz und Traurigkeit in Freude umgewandelt werden. Unsere Christen stehen fest zu ihrem Glauben. Sie wissen, dass sie nicht überrascht sein sollten, wenn ihnen Lasten aufgebürdet werden (siehe auch Pet. 4,12-13). Lasten, die uns aufgebürdet werden, sind Teil der Nachfolge Jesu (siehe auch Philipper 1,29). Lasten und Leid dienen dazu, unseren Glauben zu stärken (siehe auch Jakobus 1,2-4) und immer das ewige Leben, auf das wir hoffen können, im Blick zu behalten (siehe auch Römer 5,3-5).
Auch wenn unsere Christen verfolgt und gedemütigt werden, verlieren sie nicht die Hoffnung.
Von allen Seiten werden sie in die Enge getrieben und finden doch noch Raum; sie wissen weder aus noch ein und verzweifeln dennoch nicht. Sie werden gehetzt und sind doch nicht verlassen; sie werden niedergestreckt und doch nicht vernichtet (Korinther 4,7-10).
Sie vertrauen darauf, dass Er alles zum Guten gereichen lässt (siehe auch Römer 8,28), auch wenn wir es jetzt noch nicht verstehen können (siehe auch Jesaja 55,8-9). Es spielt keine Rolle, wie düster die Lage ist, Christus hat uns versprochen, dass es wieder Licht werden wird.
Wir glauben fest daran, dass wie bei den Jüngern Schmerz in Freude verwandelt wird. Wir glauben an unsern auferstandenen Erlöser, unsern Herrn Jesus Christus, der gelitten hat und gestorben ist, um uns unsere Sünden zu vergeben, die Sünde, den Tod und den Teufel zu besiegen. Wir klammern uns förmlich an sein Versprechen: Euer Kummer wird in Freude verwandelt werden.
Ich bete, dass unser Schmerz und Leid unsern Glauben an unsern Herrn Jesus Christus festigen und dass unser Kummer im Namen Jesu Christi in Freude verwandelt werden möge. Amen
Zum Autor
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Father Arthur Charles ist Professor für dogmatische Theologie am „Christ the King Seminary“ in Karachi im Süden Pakistans und ein Fachmann im Bereich der audio-visuellen Medien. Der 56-Jährige leitet das „Catechetical Centre Karachi“, das Katechetische Zentrum in seinem Heimatbistum sowie den Verlag Rotti Press der Erzdiözese Karachi. 2006 gründete er die Bistumszeitung „Agahi News“, die in der Landessprache Urdu erscheint und so einen weiteren Leserkreis erreicht als englischsprachige kirchliche Zeitschriften. Auch den Sender „Good News TV“ etablierte er in Pakistan. „Authentische christliche Inhalte anzubieten und damit die Menschen in Pakistan tatsächlich über die Medien zu erreichen, ist eine der wichtigsten Herausforderungen“, ist Charles überzeugt.
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