Der jetzt Se­li­ge Be­ne­dict Das­wa.
Fo­to: Jo­seph Re­be­lo

Be­ne­dict Das­wa

Ers­te Se­lig­sp­re­chung in Süd­a­fri­ka

Am 13. Sep­tem­ber wur­de mit Be­ne­dict Das­wa der ers­te Süd­a­fri­ka­ner se­lig­ge­spro­chen.

Seit 1925 sind die Com­bo­ni-Mis­sio­na­re in Süd­a­fri­ka tä­tig. Seit­dem be­ste­hen en­ge Be­zie­hun­gen zwi­schen Süd­a­fri­ka und der Deutsch­spra­chi­gen Pro­vinz. Die Com­bo­ni-Mis­sio­na­re freu­en sich mit den Süd­a­fri­ka­nern, dass mit Be­ne­dict Das­wa nun auch ei­ner von ih­nen se­lig­ge­spro­chen
wur­de.

Be­ne­dict Das­wa wur­de 1946 in der Re­pu­b­lik Ven­da bei Tzane­en im heu­ti­gen Lim­po­po ge­bo­ren. Er war Va­ter von acht Kin­dern, ein en­ga­gier­ter Ka­tho­lik und Ka­te­chet in sei­nem Hei­mat­dorf. Von Be­ruf war er Leh­rer und Di­rek­tor ei­ner Volks­schu­le. Im Fe­bruar 1990 wur­de er mit 44 Jah­ren um­ge­bracht. Was war ge­sche­hen?

Bei ei­nem hef­ti­gen Ge­wit­ter­s­turm wa­ren meh­re­re Rund­häu­ser in sei­ner Ge­gend vom Blitz ge­trof­fen und nie­der­ge­brannt. Der Dor­f­rat be­sch­loss dar­auf­hin, ei­nen Zau­be­rer (San­go­ma) zu be­fra­gen, um her­aus­zu­fin­den, wer für die­ses Un­glück ver­ant­wort­lich sei. Be­ne­dict war Mit­g­lied des Dor­f­ra­tes,
stimm­te aber nicht zu und wei­ger­te sich, den Bei­trag von fünf Rand für den San­go­ma zu be­zah­len. Er wi­der­sprach da­mit der Auf­fas­sung, dass es He­xen sei­en, die sol­che Blitz­schlä­ge ver­ur­sach­ten. Sein ka­tho­li­scher Glau­be ver­bie­te es ihm, die He­xe­rei und die Jagd nach Schul­di­gen zu un­ter­stüt­zen. Die Au­s­ein­an­der­set­zung es­ka­lier­te so, dass er am Abend des 2. Fe­bruar 1990, als er vom Schul­di­enst in sein Dorf zu­rück­kam, von ei­nem Mob von Ju­gend­li­chen und Män­nern er­schla­gen wur­de.

Am 13. Sep­tem­ber fei­er­te nun Kar­di­nal An­ge­lo Ama­to im Na­men des Paps­tes mit et­wa 30.000 Teil­neh­mern die Se­lig­sp­re­chung auf frei­em Feld in Ts­hi­tan­i­ni, na­he dem Wohn­haus von Das­wa. Bi­schof Vic­tor Phala­na be­zeich­ne­te die Fei­er als „Zei­chen da­für, dass wir jetzt ei­ne er­wach­se­ne Kir­che ge­wor­den sin­d“. In der ers­ten Rei­he sa­ßen ne­ben sei­ner Fa­mi­lie mit den acht Kin­dern auch sei­ne 91-jäh­ri­ge Mut­ter Ipa. Ei­ner sei­ner Söh­ne, ge­fragt, wie er sich füh­le, sag­te: „Wenn ich sa­gen wür­de, ich bin stolz, wä­re das un­ter­trie­ben.“ (reb)