Kultur-Botschafterinnen: Die musikalischen Auftritte der jungen Schwestern sind besonders beliebt. Zweite von rechts ist Doris Chembo. Foto: Busse |
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Eine echt andere Welt!
Neun Fragen an Doris Chembo
Seit Januar lebt Doris Chembo für ein Jahr im oberpfälzischen Kloster Strahlfeld. Bereitwillig hat sie nun den Fragebogen ausgefüllt, den ihr kontinente-Redakteur Franz Jussen vorgelegt hat. Ihre Antworten geben einen kleinen Einblick, wie sich die Schwester in Deutschland fühlt.
Was war bisher Ihre schönste Erfahrung in Deutschland? Was hat Sie am meisten überrascht?
Die Freude der Schwestern am Tag unserer Ankunft wirkt bis heute bei mir nach. Ich nahm an, dass alle Schwestern Englisch sprechen, aber einige sprechen nur Deutsch. Das ist schwer für mich!
Nennen Sie bitte ein oder zwei typische Charakterzüge von Deutschen.
Fleißig, pünktlich und sehr ordentlich.
Ihr Lieblingsgericht zu Hause? Ihr Lieblingsgericht in Deutschland?
In Afrika sind es Nshima, ein Getreidebrei aus Maismehl, und Huhn. In Deutschland mag ich Schwammerl und Apfelstrudel.
Wie sind Ihnen die Menschen in Deutschland begegnet?
Die Schwestern sind freundlich zu uns. Sie fragen immer nach Neuigkeiten aus Afrika.
Worin unterscheiden sich die Lebensweisen einer deutschen und einer afrikanischen Klostergemeinschaft?
In Afrika leben viel mehr junge Schwestern in der Gemeinschaft. In Deutschland ist der Altersdurchschnitt sehr viel höher, aber die Schwestern sind noch sehr aktiv. In Afrika sind die Gemeinschaften offener gegenüber der Nachbarschaft, und viele Aufgaben der Schwestern spielen sich außerhalb ab.
Haben Sie Heimweh? Wen oder was vermissen Sie am meisten?
Unter richtigem Heimweh leide ich nicht, aber ich vermisse meine Familie und die Gemeinschaft – und meine Sprache Lamba.
Sie lernen Deutsch. Welcher Ausdruck oder Satz gefällt Ihnen am besten?
Es stimmt schon: deutsche Sprache – schwere Sprache!
Das bisherige Fazit Ihres Aufenthalts in Deutschland?
Eine echt andere Welt im Vergleich zu meiner Heimat in Afrika!
Können Sie sich vorstellen, Missionarin in Deutschland zu werden?
Ja, aber nicht ohne eine spezielle Vorbereitung. Unser Missionsauftrag geht ja über die Grenzen unserer Heimat hinaus.
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