Immer noch demütig und gehorsam?
Es ist Zeit für eine Zwischenfrage. Ein Jahr nach dem Start der Internet-Doku „Um Gottes willen“ will kontinente von den vier Kandidaten für das Ordensleben wissen: Sind Demut und Gehorsam immer noch lebenswert? Diana antwortet aus Papua-Neuguninea:
Herzliche Grüße an Sie alle, meine lieben Freunde vom kontinente-Magazin! Ich, Diana, schicke Ihnen wie gewünscht heute meinen nächsten Brief. Während ich Ihnen diese Zeilen schreibe, empfinde ich in meinem Herzen Frieden und Freude. Weiterhin feiern wir regelmäßig die Auferstehung Christi, und ich nehme gerne daran teil. Ich bin Gott, unserem Vater, so dankbar dafür, dass Er uns seinen einzigen, geliebten Sohn geschenkt hat. Ich bete darum, dass der Herr Sie alle, die Sie diesen Brief lesen, segnen möge. Der Friede des auferstandenen Christus möge in Ihren Herzen wohnen!
Ich bin nur Sein Werkzeug
Ja, ich bin immer noch im ersten Jahr meines Noviziats und habe meine eigenen Träume für mein künftiges Ordensleben. Als MSC-Ordensschwester möchte ich eines Tages ein armes, hungriges Kind baden können und bei einer mittellosen Mutter sitzen und ihr zuhören. Auch träume ich davon, in einem fremden Land unter der Führung und dem Schutz meines Herrn Jesus Christus zu leben und zu arbeiten. Dies sind nur Träume, meine lieben Freunde, und ich weiß nicht, ob sie sich erfüllen oder in Luft auflösen werden. So widme ich mein Vertrauen und mein Leben dem, der mich erschaffen hat. Denn Er kennt seine Pläne für mich sehr gut, und ebenso kennt er die Absicht, mit der Er mich erschaffen hat, und für die ich nur ein Werkzeug bin.
Die Gottesmutter, ihr Sohn Jesus Christus und das Leben der frühen Missionare ermutigen mich, mein Leben in Demut und Gehorsam zu führen. Doch spüre ich, dass es nicht von selbst gelingen wird, dass ich diese Tugenden lebe, sondern dass Kämpfe, Schmerzen und Herausforderungen dazu gehören werden. Gleichzeitig können diese beiden Tugenden in mir aber auch das Interesse und den Eifer wecken, sie zu leben, wenn ich nur offen und bereit bin, in Liebe jegliche Verantwortung und Herausforderung anzunehmen, die sich mir stellt. Ich bin auch deshalb begierig und interessiert, ein Leben in Demut und Gehorsam zu führen, weil ein solches Leben menschenmöglich ist. Auch Heilige und Missionare, die ich kenne, sind mir ein Beispiel und Vorbild. Wegen der Erfahrungen, die sie in ihrem Leben gemacht haben, interessiert und ermutigt mich ihr heldenmutiges Leben sehr. Ihre Demut und ihr Gehorsam gegenüber Gott und seinem Volk haben in mir den starken Wunsch geweckt, in Demut und Gehorsam gegenüber meinem Gott zu leben, wie auch sie es getan haben. Ich erbitte und erstrebe die Gnade der Demut und des Gehorsams, damit diese mein ganzes Leben durchdringen mögen.
Tugenden, die es wert sind, gelebt zu werden
Ich denke und spüre, dass eine tiefe Demut und der Gehorsam gegenüber meinen Vorgesetzten und Ausbildern die Basis und das Fundament meines spirituellen Weges und eines fruchtbaren künftigen Ordenslebens sind. Außerdem glaube ich, dass es keinen Weg für mich geben wird, Gottes Plan für mich zu erfüllen, solange ich kein demütiger und gehorsamer Mensch bin. Ganz normale Menschen, wie ich es bin, werden in Gottes Reich zu großen Heiligen, weil sie auf Erden ein demütiges, gehorsames Leben führen. Und ich glaube, dass sie als Christen durch diese zwei Tugenden Jesu gerettet werden. Diese Tugenden sollten im Leben jedes Menschen immer miteinander verknüpft werden, und in allen Familien sollte über sie gesprochen und sollten sie vermittelt werden.
Unser Herr Jesus hat uns gezeigt, wie wir leben sollen, indem er demütig und seinem Vater gehorsam war. Als seine Anhänger sollen wir es ihm gleichtun. Wenn die frühen Missionare dies konnten, indem sie demütig und durch jene, die sie führten, auch Gott gehorsam waren, und wenn sie so mit bereitem Herzen aufbrachen, um Gottes Wort zu verkünden selbst auf die Gefahr hin, in einem fremden Land in Gottes Namen ihr Leben zu verlieren, dann glaube ich, dass mir dies mit Gottes Gnade auch gelingen kann. So spüre ich, dass diese Ideale zusammen mit anderen guten Tugenden es wirklich wert sind, gelebt zu werden, um das Leben in unseren Gesellschaften heute und für immer zu verbessern.
Diana Sefo
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