Sie sind hier: Aktuelles 
Foto: KNA

Fo­to: KNA

Das är­gert mich

Der Smart­pho­ne-Hy­pe

Es gab Zei­ten – und die sind noch gar nicht so lan­ge her –, da ka­men Men­schen ganz un­ge­zwun­gen in Kon­takt. Auf lan­gen Bahn­fahr­ten zum Bei­spiel. Man­gels Han­dy, Smart­pho­ne und Co ent­wi­ckel­te sich ei­ne Plau­de­rei, man teil­te Kek­se und dis­ku­tier­te das Welt­ge­sche­hen. Heu­te wird der Gruß beim Be­t­re­ten des Zu­g­ab­teils kaum er­wi­dert. Al­le sind be­schäf­tigt, al­le hal­ten ein Smart­pho­ne in der Hand. Oder eher um­ge­kehrt: Das Smart­pho­ne hält sie in der Hand.

Mit sei­nen un­zäh­l­i­gen neu­en (Kom­mu­ni­ka­ti­ons-)Mög­lich­kei­ten ist es der Le­bens­be­g­lei­ter sch­lecht­hin ge­wor­den. Bis zu 150 Mal am Tag schau­en Men­schen auf ihr Smart­pho­ne. Ein Le­ben oh­ne kön­nen sich die meis­ten nicht mehr vor­s­tel­len. Es mag Vor­tei­le ha­ben und Spaß ma­chen, das Wi­schen, Kli­cken, Down­loa­den und Tei­len. Und die Freu­de da­ran soll nie­man­dem ge­nom­men wer­den. Ich je­doch är­ge­re mich, wenn ich in der Fuß­g­än­ger­zo­ne um­ge­rannt wer­de, weil je­mand den Blick nicht vom Dis­play he­ben kann. Oder wenn ein Ge­spräch un­ter­bro­chen wird, weil das Ge­gen­über hek­tisch ei­ne Whats­App-Nach­richt checkt oder an­ge­k­lin­gelt wird.

Die­se Un­sit­te, das Smart­pho­ne mehr zu be­ach­ten als die Men­schen in der nächs­ten Um­ge­bung, be­zeich­net das Kunst­wort „Phub­bing“ – zu­sam­men­ge­setzt aus dem eng­li­schen pho­ne (Te­le­fon) und snub­bing (vor den Kopf sto­ßen). Wenn die Vor­aus­set­zung für gu­te Kom­mu­ni­ka­ti­on, die Wahr­neh­mung und Wert­schät­zung des an­de­ren, ab­han­den kommt, ha­ben wir mehr ver­lo­ren als ge­won­nen.

Von Eva-Ma­ria Wer­ner

Was är­­gert Sie?
Dis­ku­­tie­­ren Sie mit und ge­­ben Ih­­re Mei­­nung di­­rekt in das un­­ten­s­te­hen­­de For­­mu­lar ein.

Oder sch­­rei­­ben Sie uns:
Re­dak­­ti­on kon­­ti­­nen­­te, An­­ton-Kur­ze-Al­­lee 6, 52064 Aa­chen
E-Mail: re­dak­ti­on@­kon­ti­nen­te.org (bit­te Ih­re An­schrift an­ge­ben)