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Plastikfolie über Gemüse. Ryan/getty images

Fo­to: Ryan/get­ty ima­ges

Das är­gert mich!

Ku­chen, Obst, Ge­mü­se: Al­les in Plas­tik

Neu­lich rief ein auf­ge­brach­ter Le­ser in der Re­dak­ti­on an und be­schwer­te sich über die Plas­tik­fo­lie, in der kon­ti­nen­te ver­schickt wird. Sei­ne Wut leg­te sich, als er hör­te, dass die Zeit­schrift früh­er im Pa­pier­um­schlag oft be­schä­d­igt an­kam, die Fo­lie re­cy­cel­bar ist und un­ter UV-Licht zer­fällt. Auch ich är­ge­re mich über Plas­tik­ver­pa­ckun­gen. Warum müs­sen die Gur­ke ein­ge­schweißt und Obst und Ge­mü­se im­mer ki­lo­wei­se ab­ge­packt sein? Was im Su­per­markt voll­mun­dig „Fri­sche­mark­t“ heißt, gleicht eher ei­nem Wer­be­stand der Kunst­stof­f­in­du­s­trie. Mitt­ler­wei­le gibt es nicht nur ge­wa­sche­ne Bee­ren oder Fer­tig­sa­lat im Plas­tik, son­dern auch ein­zel­ne Ku­chen­stü­cke. Da­zu kom­men rie­si­ge Men­gen Ver­pa­ckungs­müll durch den On­li­ne­han­del. Deut­sch­land ist seit Jah­ren eu­ro­pa­weit „Spit­zen­rei­ter“ beim Ver­pa­ckungs­müll – 2016 mit dem Re­kord­wert von 220,5 Ki­lo pro Kopf. Die Ver­lo­ckung ist groß zu mei­nen, weil wir Welt­meis­ter im Müll-tren­nen sind, könn­ten wir ru­hig mehr da­von pro­du­zie­ren. Aber ma­chen wir uns nichts vor: Vie­les, was zum Re­cy­celn vor­sor­tiert wird, lan­det am En­de doch im Ver­b­ren­nung­s­o­fen. Fran­k­reich hat es über Nacht ge­schafft, Plas­tik­ge­schirr zu ver­bie­ten – die EU be­rät über ein Stroh­halm­ver­bot! Der­weil treibt im Pa­zi­fik ein Plas­tik­stru­del, vier­mal so groß wie Deut­sch­land. Es ist höchs­te Zeit, Müll zu ver­mei­den. Das mag we­ni­ger be­qu­em sein. Aber bei den Plas­tik­tü­ten ging es ja auch.

Von Bea­trix Gram­lich


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