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Das är­gert mich!

Die Geis­ter, die wir rie­fen

„Sü­ß­es oder Sau­res!“– Klei­ne ver­k­lei­de­te Hor­r­or­ge­stal­ten ste­hen vor der Hau­s­tü­re und for­dern Sü­ß­ig­kei­ten. Wer es bis da­hin trotz mas­sen­haf­ter Kür­bis­de­ko­ra­tio­nen er­folg­reich ver­drän­gen konn­te, rea­li­siert: Es ist Hal­lo­we­en! Mich gru­selt es bei dem Ge­dan­ken an die­sen kom­merz­ge­steu­er­ten Event.

Na­tür­lich kön­nen die klei­nen Nach­wuchs­ge­spens­ter nichts da­für. Sie grei­fen nur dank­bar auf, was der Zeit­geist vor­gibt. Die An­re­gung, am 31. Ok­tober ver­k­lei­det als He­xen oder Geis­ter durch die Stra­ßen zu zie­hen, lie­fer­ten die Amis. Doch un­ge­ach­tet der Na­mens­her­kunft – der Vor­a­bend von Al­ler­hei­li­gen heißt in Eng­lisch „All Hal­lows Eve“ – hat die Vor­stel­lung, die Ver­s­tor­be­nen wür­den als bö­se Geis­ter wie­der­keh­ren, ab­so­lut nichts mit dem christ­li­chen Glau­ben ge­mein­sam. Es ist sch­licht­weg ein „Even­t“ und ein Mar­ke­ting-Gag.

Man­che Pfar­rei­en ver­su­chen den­noch, Ju­gend­li­che mit Hal­lo­we­en-Par­tys oder Kür­bis-
Bas­tel-An­ge­bo­ten zu be­geis­tern. Wenn der Brauch ei­nen christ­li­chen In­halt ha­be, kön­ne Hal­lo­we­en ins christ­li­che Le­ben ein­be­zo­gen wer­den, so die Hoff­nung. Mir ent­fährt zu sol­chen Ide­en nur ein Stoß­s­euf­zer: „Jes­ses, Ma­ria und Jo­se­f“ möch­te ich da stell­ver­t­re­tend für al­le Hei­li­gen be­mühen und hof­fen, dass wir uns wie­der auf das hie­si­ge Brauch­tum be­sin­nen.

Das On­li­ne-Pro­jekt „Frisch­fi­schen“ bie­tet et­wa ein Ers­te-Hil­fe-Pa­ket zu Hal­lo­we­en. Pos­ter sol­len Kin­der dar­auf hin­wei­sen, am 6. Ja­nuar wie­der­zu­kom­men, um als Stern­sin­ger Spen­den zu sam­meln. Dann be­kom­men sie zur Be­loh­nung auch et­was Sü­ß­es.

Von Na­di­ne Ort­manns

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